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0751 - Testfall Sonnenbote

Titel: 0751 - Testfall Sonnenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Thure kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß Enaskat danach strebte, der Absolute zu werden. So erschien es ihm nur einleuchtend, daß Enaskat Aralf Ogneman von zwei Seiten her angriff, aus der Position des Vhratonen heraus, der von den anderen Vhratonen zum Absoluten erhoben werden konnte, und vom Untergrund her, um Ogneman auf diesem Weg zu entmachten.
    Als Thure mit seinen Überlegungen bis zu diesem Punkt gekommen war, wurde er wieder unsicher. Es gab noch einige Dinge, die nicht ins Bild paßten. Warum beispielsweise hatte Enaskat zugelassen, daß er auf die Konverterstraße geworfen wurde? Nur weil er gewußt hatte, daß er doch nicht sterben würde?
    Oder sollte Harrak Markel, der Finanzvhrato, der Mann im Hintergrund sein? War es Lind Ströpant, der für Wirtschaftsprobleme verantwortlich war? Je länger Thure darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher erschien es ihm, daß es jeder von diesen dreien sein konnte. Andere Vhratonen kamen nicht in Frage. Ihr Einfluß war zu gering.
    „Sieh doch, Thure. Das Schiff", rief Kylia.
    Er schreckte aus seinen Gedanken auf und blickte nach oben.
    Deutlich konnte er das kugelförmige Raumschiff erkennen, das sich rasch herabsenkte. Die glühenden Gase, die aus den Abstrahlschächten schossen, umgaben es wie eine Korona.
    „Rhodan", sagte Thure leise. „Kannst du dir vorstellen, daß er nun schon fast eintausendfünfhundert Jahre alt sein muß? Ich meine, kannst du dir das wirklich vorstellen? Ich nicht."
    „Ich weiß es nicht", antwortete sie, während sie von der Menge vorangeschoben wurden und Mühe hatten, nicht umgestoßen zu werden. Ihr Gesicht war dunkel vom Staub geworden. Sie schwitzte. „Ich habe nie daran gedacht.
    Rhodan ist mir fremd. Er ist wie eine Gestalt aus der Geschichte, die uns eigentlich gar nichts angeht. Und doch ..."
    Das Raumschiff war jetzt nur noch etwa hundert Meter hoch in der Luft. Langsam senkte es sich die letzten Meter herab. Thure und Kylia waren etwa noch drei Kilometer von ihm entfernt, und eine unübersehbare Menge drängte sich zwischen ihnen und dem Kugelraumer. Dennoch ging es weiter voran. Als das Schiff gelandet war, konnten sie es weiterhin sehen.
    Jetzt näherten sich ihm von allen Seiten Gleiter, die fast alle völlig überladen waren. Thure sah, daß die Menschen winkten und gestikulierten.
    „Man kann nicht erkennen, ob sie begeistert sind, oder ob sie Rhodan feiern", sagte Kylia.
    „Wenn es Rhodan ist, dann hat er Telepathen dabei", erwiderte Thure. „Und die merken sehr schnell, woher der Wind weht."
    Sie blickte ihn verblüfft an.
    „Daran habe ich überhaupt noch nicht gedacht", entgegnete sie.
    „Das gibt Ärger", sagte Gucky. „Perry, die jubeln nicht, die halten dich für einen Betrüger."
    Rhodan stand in der Mitte der Hauptleitzentrale.
    „Ich möchte sagen, daß die Stimmung nicht eindeutig ist", bemerkte Fellmer Lloyd. „Es wäre übertrieben zu behaupten, daß dich alle für einen Betrüger halten. Das ist nicht richtig. Ein Teil aber glaubt nicht daran, daß du der Vhrato bist. Viele können sich nicht vorstellen, daß der Vhrato wirklich ist. Solange der Sonnenbote ein Wesen war, das irgendwo in der Galaxis vielleicht existierte, haben diese Menschen den Vhratokult gepflegt.
    Vhrato, das war eher eine Hoffnung als ein tatsächlich lebendes Wesen für sie. Deshalb werden viele mit dieser Situation nicht fertig."
    „Das bedeutet nichts", sagte ich. „Niemand konnte damit rechnen, daß wir nur Zuspruch ernten würden. Rhodan, Sie müssen zu dieser Menge sprechen. Ich werde vorangehen, wie geplant, und Sie ankündigen."
    Perry Rhodan öffnete die Verschlüsse seiner Prunkuniform.
    „Was tun Sie?" fragte ich betroffen.
    Er warf die von mir entworfenen Kleidungsstücke ab, als wären sie überhaupt nichts wert.
    „Bringen Sie mir meine Kombination", befahl er einem Adjutanten. Der Mann rannte los.
    Rhodan war wie verwandelt. Hatte er in den letzten Stunden einen unsicheren Eindruck auf mich gemacht, so wußte er jetzt genau, was er wollte.
    „Sie wollen doch wohl nicht in einer schlichten Kombination vor die Menschen da draußen treten?" fragte ich bestürzt, wobei ich deutlich spürte, daß ich Rhodan nicht mehr umstimmen konnte.
    Ich versuchte es dennoch. „Das wäre falsch. Damit würden Sie alle Chancen verschenken."
    „Ihr Plan war falsch", erwiderte Rhodan kühl. „Gehen Sie und bereiten Sie die Menge vor. Ich komme nach, sobald ich meine Uniform habe."
    Ich hatte das Gefühl, daß alles

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