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0752 - Lauras Leichenhemd

0752 - Lauras Leichenhemd

Titel: 0752 - Lauras Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nur würgen. Der Schwindel hielt ihn gepackt, der Boden wallte vor ihm, und sein Herz schmerzte bei jedem Schlag mehr. »Ich mache es dir leicht, Johnny. Ich werde dich eines natürlichen Todes sterben lassen. Ich füge dir kein Platzen der Lunge zu, ich werde für einen Herzschlag sorgen.«
    Ihm war es, als hätten die letzten an Worte dieser fürchterlichen Person noch einmal einen Rest von Kraft in ihm hoch gedrückt. Er schaffte es, den Kopf ein wenig abzuheben. Sie starrte auf ihn nieder. War das noch ihr Gesicht?
    Es wirkte so kalt. Gleichzeitig leicht bläulich und auch totenbleich.
    Es war eine böse Fratze, in der sich die Unmenschlichkeit abzeichnete, denn die andere Kraft hatte bei Laura längst gewonnen und sie auch übernommen. Da gab es kein Zurück mehr!
    »Sei… sei … verflucht!« keuchte er.
    Sie lachte nur.
    Dann sagte sie. »Jetzt wirst du sterben, Johnny!«
    ***
    »Neiiiinnnn! Er wird nicht sterben!«
    Eine schrille Frauenstimme brandete auf die beiden jungen Menschen zu.
    Während Jonny auf der Stelle zusammenbrach, fuhr Laura Saracelli herum.
    Sie sah eine blonde Frau, die von der linken Seite herkam und über die Lichtung lief. Für einen Moment stutzte Laura, dann hatte sie die Frau erkannt.
    Es war Johnnys Mutter, und sie hielt mit beiden Händen eine Pistole fest, konnte aber nicht schießen, weil ihr der Rhythmus der Laufbewegungen ein Zielen unmöglich machte.
    Lauras Gesicht verzerrte sich.
    Wieder ein Mensch, dachte sie.
    Da hörte sie die Stimme. »Zweimal Blut. Zweimal Tod!«
    »Ja, du hast recht.«
    »Tu es!«
    Laura nickte. Sie hörte bereits das Keuchen der Frau, so nahe war Sheila an sie herangekommen. »Weg! Weg von meinem Sohn, du verdammte Teufelin! Verschwinde!«
    Laura hob die Arme. Bei dieser Bewegung spannte sich auch das Leichenhemd. Die Blutstreifen pulsierten kräftiger. Sie sahen aus wie makabre Adern, die ein bestimmtes Gewebe am Leben erhielten.
    »Willst du mich töten?«
    »Wenn es sein muss, Ja!«
    »Ich werde dich auch töten!«
    Sheila Conolly erschrak über den einen Satz. Nicht einmal wegen seines Inhalts, sondern über die Stimme, denn Laura Saracelli hatte so emotionslos und gleichzeitig hasserfüllt, gesprochen, wie es nur jemand tun konnte, der von seinem Vorhaben voll und ganz überzeugt war. Da steckte nichts Menschliches mehr dahinter, da hockte ein gefährlicher Geist, der Laura in seinen Klauen hielt.
    Wie hatte ihr John Sinclair geraten?
    Schießen, wenn es gefährlich wird. Dieses Monstrum muss vernichtet werden.
    Sheila war schnell gelaufen. Sie war erregt, ihre Nerven flatterten, die Arme zitterten. Sie glaubte selbst nicht daran, dass sie bei einem Schuss das Ziel auch treffen konnte. Sie war zu aufgeregt und wusste nicht, was mit Johnny war, der bäuchlings auf dem Boden lag, den Kopf leicht zur Seite gedreht und sich nicht mehr rührte.
    Alles war so schrecklich, und die Probleme ballten sich über ihrem Kopf, zusammen.
    Sheila reagierte im Reflex. Sie konnte sich gut vorstellen, dass aus den Händen dieser unheimlichen Person Strahlen hervordrangen, die sie dann vernichteten.
    Deshalb schoss sie.
    Dabei stieß sie sogar einen Schrei aus, aber sie hatte den Schuss auch verrissen.
    Die Kugel war überall hingezischt, nur nicht in Lauras Körper.
    Die aber reagierte. Sheila kippte plötzlich zur Seite. Sie hatte den Eindruck, dass ihr Kopf gesprengt wurde. Derartige Schmerzen hatte sie noch nie erlebt, und als sie auf den Boden schlug, da war der Tod nur mehr eine Handbreit von ihr entfernt…
    ***
    Das Echo des Schusses riss mich aus meiner Spannung. Bisher hatte ich nichts entdecken können, aber es war der Klang der Beretta gewesen. Sheila, Suko oder Bill konnten geschossen haben. Für mich wiederum war es der Beweis, dass sie Laura gefunden hatten. Und nichts anderes zählte in diesem Moment.
    Ich änderte die Richtung.
    Sheila und ich waren auf der rechten Seite in die parkähnliche Landschaft eingedrungen. Wir hatten uns praktisch parallel zueinander bewegt, und erst jetzt folgerte ich, dass es auch Sheila gewesen war, die geschossen haben musste. Ausgerechnet sie!
    Ich wollte es nicht wahrhaben, aber ich kam nicht daran vorbei.
    Ich traute Sheila einiges zu, doch um mit einer Person wie Laura Saracelli fertig zu werden, da bedurfte es schon einer besonderen Stärke.
    Während ich rannte und auch nicht mehr auf den Weg achtete, sondern über Büsche und Zäune hinwegkletterte oder sprang, wartete ich darauf, dass wieder ein Schuss

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