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0752 - Lauras Leichenhemd

0752 - Lauras Leichenhemd

Titel: 0752 - Lauras Leichenhemd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da schwang er allmählich aus und kam zur Ruhe.
    Laura ging einen Schritt zurück. Sie blickte schräg nach vorn und direkt in das Gesicht der Großmutter.
    Augen ohne Glanz. Ein verzerrter Mund, der die Qualen der letzten Sekunden wiedergab. Und ein dünner Blutstreifen, der aus dem rechten Mundwinkel geflossen war und den Weg über das Kinn hinweg bis hin zum Hals genommen hatte: So sah nur eine Tote aus.
    Laura nickte und lächelte.
    Sie hatte gewonnen, das Kleid hatte ihr die nötige Stärke gegeben, und sie hatte den Befehlen der Stimme gehorcht.
    Ohne einen Funken des Bedauerns verließ sie das Zimmer. Jetzt erst fühlte sie sich richtig gut…
    ***
    »Was trinkst du, John?«
    Ich schaute auf die Karte. »Nichts, was mich schnell umhaut. Alkohol am Mittag gefällt mir nicht.«
    »Wasser?«
    »Ja.«
    Das gleiche bestellte Bill auch. Da wir beide Hunger verspürten, gönnten wir uns noch einen Salat. Ich nahm den mit den drei Roastbeef-Scheiben und salzte sie noch etwas nach. Sie lagen zwischen dem Grünzeug wie graurote Zungen.
    Bill hatte sich einen Salat mit Krabben bestellt. Er schielte auf meinen Teller. »Sieht nicht schlecht aus.«
    »Und?«
    »Es kann einem nur schlecht werden. Ha, ha.«
    »Trotzdem, guten Hunger.«
    »Werde ich haben.«
    Es war ein Tag wie aus dem Bilderbuch. Frühling, wie er schöner nicht sein konnte. Ein wunderbarer Himmel, dazu der Sonnenschein, der die Riesenstadt London regelrecht rausputzte. Ihr Häusermeer sah aus, als würde es unter einem hellen Dach liegen.
    Bill Conolly und ich hatten es uns auf einer Außenterrasse bequem gemacht. Sie gehörte zu einem Lokal in der Leichtbauweise. Viel Glas, dazwischen weiß gestrichenes Holz, und der Blick glitt von der Terrasse hinein in einen der kleinen Londoner Parks, wo die Bäume in voller Blüte standen und die vom Wind abgewehten Kirschblüten einen weißen Teppich auf dem Rasen hinterlassen hatten.
    Wenn Bill Conolly mich zu einer dermaßen ungewöhnlichen Stunde einlud, hatte er seinen Grund. Er war noch nicht mit der Sprache herausgerückt, und meine Spannung hielt sich in Grenzen. Ich wusste genau, dass er längst etwas gesagt hätte, wenn es drängte. So aber aß ich zunächst in aller Ruhe und träufelte vor jedem Bissen Fleisch noch etwas Remouladensoße auf die dunklere Masse.
    »Dir schmeckt es, wie?«
    Ich lächelte. »Warum auch nicht?«
    Bill hob die Schultern. Er zerbiss zwei Krabben und meinte dann, dass er mir nicht den Appetit nehmen würde.
    »Nett von dir.«
    »Aber es gibt trotzdem einen Grund, weshalb ich mich mit dir getroffen habe.«
    Ich schob das letzte Stück Fleisch zwischen meine Lippen, trank und winkte dem Kellner, um bei ihm einen leichten Weißwein zu bestellen. So ganz »trocken« war das Kribbelwasser nicht. »Du wirst es nicht glauben, aber damit habe ich schon gerechnet.«
    Der Reporter grinste nur.
    »Geht es um Sheila?« fragte ich.
    »Hat sie sich von den Strapazen erholt?« Ich hatte dabei einen Fall angesprochen, der nicht lange zurücklag.
    Bill nickte. »Das schon. Sie sitzt zu Hause und ärgert sich noch immer, dass selbst die Modebranche von irgendwelchen Dämonen nicht verschont geblieben ist.« [1]
    »So ist das Leben.«
    »Aber um sie geht es nicht, John.«
    »Wunderbar.« Ich trank einen Schluck Wein und fragte: »Was ist dein Problem, Bill?«
    »Ich habe eigentlich keines.«
    »Wie schön.« Ich streckte die Beine aus und schob den Teller zur Seite. »Dann ist das hier nur ein Treffen unter alten Freunden, die am Mittag das schöne Wetter genießen wollen.«
    Er wiegte den Kopf. »Nicht ganz. Ich möchte dir etwas erzählen.«
    »Raus damit.«
    »Es geht um drei Tote.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Meine ich auch.«
    Meine Stimmung war schlagartig dahin. Der Himmel kam mir plötzlich nicht mehr so blau vor. Bill betrachtete seine Fingernägel.
    Er machte den Eindruck eines Mannes, der nachdachte und dabei die richtigen Worte suchte.
    »Drei Tote, John. Eigentlich in London nichts Besonderes, aber mir ist trotzdem dabei etwas aufgefallen.«
    »Bitte:«
    »Die Menschen starben sehr rasch hintereinander.«
    »Das soll vorkommen. Wer waren sie?«
    »Antonella, Lucia und Flavio.«
    Er hatte mir die Vornamen gesagt, aber ich wusste trotzdem, was er meinte: »Scheint sich um Italiener zu handeln.«
    »Korrekt.«
    »Mafia?« Dabei dachte ich sofort an Logan Costello, den Mafiaboss hier in London.
    »Nein.« Bill räusperte sich. »Ich habe dir bisher nur die Vornamen der Toten genannt. Der

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