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0753 - Die Blutbuche

0753 - Die Blutbuche

Titel: 0753 - Die Blutbuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst vom Sturm gepackt worden.
    Die anderen Kräfte waren noch vorhanden. Ich merkte es daran, daß sich der Boden wieder stärker bewegte, immer neue Fallen bildete, in die ich hineingeraten sollte.
    Als ich den rechten Fuß auf eine bestimmte Stelle setzte, sackte ich plötzlich tief ein.
    Hastig zog ich ihn wieder hervor und sah abermals blanke Wurzelstränge, die nach mir griffen und mich verfehlten.
    Das Rumoren erinnerte mich an einen unterirdischen Donner. Direkt in der Nähe des Stammes wurde der Boden von einer gewaltigen Kraft nicht nur aufgewühlt, sondern regelrecht herumgegraben.
    Dort kehrte sich das Innere nach außen.
    Dreck und Staub wirbelten hoch. Blätter und Äste vermischten sich zu einem fliegenden Durcheinander.
    Aber ich sah noch mehr.
    Zuerst dachte ich, daß es ein Baumstamm gewesen wäre. Dann aber erkannte ich mit Schrecken die menschlichen Umrisse eines Körpers. Ich sah sogar, daß es eine Frau war, die aus den Tiefen des Bodens an die Oberfläche geholt worden war.
    Nie im Leben hatte ich Betty Carr gesehen. Nun ging ich davon aus, daß ich sie sah, aber sie hatte sich auf eine schaurige Art und Weise verändert.
    Ihre Haut zeigte nicht mehr die Frische eines Menschen. Sie war vertrocknet, braun geworden, eingeschrumpft. Ihr waren Blut und auch Wasser entzogen worden. Sie kam mir vor wie eine Mumie mit grauen Haaren und wurde von der Kraft aus der Tiefe nicht nur in meine Richtung geschoben, sondern gleichzeitig in die Höhe gedrückt, als hätte ihr jemand befohlen, mich zu umarmen.
    Das Bild war schlimm. Dieser untote Schrecken mit dem weit geöffneten Maul, den verfaulten Gliedern und den pendelnden Armen wollte sich tatsächlich auf mich stürzen.
    Ich schlug das Wesen zur Seite.
    Durch meinen Treffer knackte irgend etwas in dem widerlichen Gefüge. Die Gestalt krachte neben mir zu Boden. Es hörte sich an, als hätte jemand Reisig geworfen.
    Ich ließ mich nicht beirren und steuerte auch weiterhin mein Ziel an. Genau dort, wo die Leiche aus der Erde gedrückt worden war, befand sich jetzt eine Grube.
    Nahe am Stamm.
    Und ihn erreichte ich mit einem Sprung. Schon unterwegs hatte ich die rechte Hand in die Höhe gerissen. Aus der Faust stieß die Dolchklinge hervor. Sie erinnerte mich in diesem Augenblick an einen matten Spiegel, den ich mit vehementer Wucht mit der Spitze zuerst in die dicke Rinde hineinjagte.
    Ich brauchte mich nicht davor zu fürchten, zu hart zugestoßen zu haben. Meine Dolchklinge hielt.
    Zudem war die Rinde ziemlich weich, der Dolch drang deshalb tief hinein.
    Er steckte zwar fest, aber ich konnte ihn noch bewegen, und dann zog ich ihn, begleitet von keuchenden Atemgeräuschen, von oben nach unten, womit ich die Rinde nicht nur aufriß, sondern ihr gleich die größte Wunde zufügte.
    Der Baum schrie nicht, doch es kam mir so vor, als würde er schreien. Die Rinde war auseinandergeklafft. Mir quoll die Flüssigkeit entgegen, die sich innerhalb des Schnitts verteilte wie Wasser in einem schmalen Bachbett.
    War das sein Ende?
    Ich konnte es nur hoffen, denn diese verfluchte Blutbuche sollte nicht mehr existieren.
    Ich trat zurück.
    Über mir zuckte es auf. Zuerst hatte ich das Licht der Sonne in Verdacht, das sich durch irgendwelche Lücken freie Bahn verschafft hatte. Ich irrte mich. Andere Kräfte waren am Werk. Blitze - grell und auch feurig.
    Plötzlich waren die Flammen da.
    Da wußte ich, daß es für mich Zeit wurde. Noch einmal zog ich mein geweihtes Kreuz über den Stamm und erreichte damit eine Reaktion, mit der ich nie gerechnet hätte.
    Der Stamm wurde durchsichtig. Seine braune Farbe verschwand beinahe ganz. Licht durchflutete ihn. Es gleißte, es schimmerte, es jagte in langen Bahnen von innen her den Stamm hoch und verteilte sich im Geäst.
    Dort loderten dann die ersten Flammen.
    Für mich wurde es höchste Zeit.
    Dieser Höllenbaum würde über mir zusammenbrechen. Bevor er mich unter sich begrub, mußte ich weg sein und nahm meine Beine in die Hand, verfolgt von krachenden und fauchenden Geräuschen und auch von den ersten Rauchwolken, die wie ein dunkler Nebel hinter mir hereilten…
    ***
    Suko hatte die Treppe hinter sich gelassen, ohne daß er von einem der kleinen Killer angegriffen worden wäre.
    Auch in der ersten Etage gab es einen kleinen Flur, in den Suko hineinschielte.
    Er war düster.
    Keine Spur von seinen Feinden.
    Dennoch traute Suko dem Braten nicht. Diese Gegner waren so winzig, daß sie sich leicht verstecken und aus dem

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