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0753 - TV-Dämonen

0753 - TV-Dämonen

Titel: 0753 - TV-Dämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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Dämonenopfer und Kriminelle, die sich seinem Team anschlossen. Auch ein paar Horrorfans hatten sich sehr aufgeschlossen gezeigt, als er ihnen die Wahrheit enthüllte. Die Wahrheit, die sie bisher nur aus obskuren Filmen kannten. Zu ihnen gehörten Jacques und François, die bisher unabhängig produzierte Splätterfilme gedreht hatten.
    Gerade ihre Kenntnisse konnte er jetzt gut gebrauchen, denn was der Gruppe hauptsächlich fehlte, war Geld, um ihren Krieg zu finanzieren. Und wo war mehr Geld zu holen als in der Welt der bewegten Bilder?
    »Phantastische Serien boomen«, sagte Jean seelenruhig und zündete sich einen Zigarillo an. »Und wir geben den Zuschauern etwas, was sie noch nie gesehen haben. Wir geben ihnen die Wahrheit.«
    »Das glaubt uns doch kein Mensch!«, schnaubte Nadja abfällig.
    »Das müssen sie auch nicht. Es soll nur so aussehen, als sei es echt. Es ist ein Spiel mit Fakt und Fiktion. Wir machen da weiter, wo Blair Witch Project auf gehört hat.«
    »Und wer sollte so einen Schwachsinn senden?«, fragte Nadja und sprach damit offensichtlich die Bedenken der ganzen Gruppe aus. Bisher waren sie ihm überall hin gefolgt, aber diese Idee schien selbst diesen verwegenen Kriegern zu abwegig zu sein.
    »Das ist das geringste Problem«, sagte Jean und spielte seinen größten Trumpf aus. »Darf ich euch Didier Leroc vorstellen? Didier ist Fernsehproduzent und hat gute Kontakte zu einer ganzen Reihe von Sendern.«
    Alle Augen wandten sich dem schnurrbärtigen Anzugträger zu, der seit Beginn des Treffens von den anderen misstrauisch beäugt worden war.
    Didier fühlte sich sichtlich unwohl, lächelte aber tapfer in die Runde. Jean wartete ein paar Sekunden, bevor er die Bombe platzen ließ.
    »CTN hat bereits zugesagt!«
    Die Antwort war verblüfftes Schweigen. Jean zog befriedigt an seinem Zigarillo. Er wusste, dass er gesiegt hatte. Sein Leben lang hatte Berakaa ihn verfolgt.
    Jetzt würde er mit aller Macht Zurückschlagen!
    ***
    Heute
    »Dann ist der Jäger in Wahrheit der Gejagte«, sagte Zamorra, als Jean geendet hatte.
    Der TV-Star starrte ins Leere. Die Erinnerungen an die Ermordung seiner Eltern hatten ihn offensichtlich schwer mitgenommen.
    »Berakaa will den Dolch«, sagte Jean schließlich. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Nichts kann ihm so gefährlich werden wie die Klinge der Vergeltung. Erst wenn die Waffe zerstört ist, kann er sich sicher fühlen. Deshalb ist er geradezu besessen von ihr.«
    »Dann sollte er mit dem Objekt seiner Begierde endlich Bekanntschaft machen.«
    Jean lachte freudlos. »Das ist nicht so leicht. Weiß der Henker, in welcher Dimension er sich versteckt hält. Berakaa schickt immer nur seine Schergen. Er zeigt sich nie selbst.«
    »Ich könnte ihn beschwören«, schlug Zamorra vor.
    »Das wird nicht klappen. Dafür bräuchtest du sein Sigill«, wandte Jean skeptisch ein.
    »Nichts leichter als das«, entgegnete der Meister des Übersinnlichen und zog aus der Innentasche seines Jacketts ein Stück Papier mit einer Bleistiftskizze hervor, die er in der parapsychologischen Bibliothek angefertigt hatte, bevor die Bücher verrückt gespielt hatten.
    »Fernsehen ist ja schön und gut, aber es kann nicht schaden, ab und zu mal in ein Buch zu gucken.«
    Jean grinste. »Gar nicht schlecht, alter Mann, gar nicht schlecht. Damit könnten wir es schaffen!«
    ***
    Sie trafen sich um 23 Uhr im Studio. Die normalen Angestellten von Midnight Movies waren längst gegangen. Wer sich jetzt noch im Gebäude aufhielt, gehörte zu den Eingeweihten. Jean hatte darauf bestanden, seine Leute dabei zu haben. Widerwillig hatte Zamorra eingewilligt, aber seinerseits durchgesetzt, dass es nicht zu viele waren. Es kam jetzt nicht allein auf Feuerkraft an. Von ein paar Silberkugeln würde Berakaa sich kaum beeindrucken lassen.
    André, Nadja und Max spielten betont gelangweilt mit ihren Waffen, aber Zamorra konnte ihre Anspannung deutlich spüren. Der Parapsychologe hockte in der Mitte des größten Studios und zog rrift Kreide einen großen Beschwörungskreis, in den er mit größter Sorgfalt das Sigill des Dämons zeichnete. Es war ein kleines Wunder, dass er das Zeichen, mit dem er Berakaa herbeizwingen konnte, überhaupt gefunden hatte. Offenbar hatte der anonyme Autor des Buches über ›Weißmagische Zirkel‹ sehr gründlich recherchiert. Dass Jean das Zeichen nicht kannte, konnte bedeuten, dass das Wissen selbst bei den Anhängern des Bundes der ewigen Gerechtigkeit im

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