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0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

Titel: 0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weg und streckte die Beine aus. Dabei grinste ich, und das wiederum ließ Suko aufmerksam werden.
    »Was ist denn jetzt los, Alter?«
    »Weißt du, woran ich denke?«
    »Nein.«
    »An einen Urlaub.«
    Suko hatte trinken wollen, stellte die Dose aber wieder zurück und schüttelte den Kopf. »Sag das noch einmal. Du und Urlaub machen? Das kann doch nicht wahr sein.«
    »Es stimmt aber.«
    »Wie willst du das denn schaffen?«
    »Ganz einfach. Ich hole mir einen Urlaubsschein und fülle ihn aus. Das kann ich noch.«
    Mein Freund antwortete mit einer hinterlistigen Frage. »Muß der Schein nicht auch noch unterschrieben werden?«
    »Ja, ja«, dehnte ich, »glaube schon…«
    »Da möchte ich dabei sein, wenn Sir James seine drei Kreuze darunter setzt.«
    »Das wird er wohl müssen.«
    Suko drehte die Dose in den Händen. »Glaubst du denn an den Weihnachtsmann?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Dann laß es lieber bleiben.«
    Neben dem Stuhl bewegte ich meine Arme vor und zurück. Ich gab mich locker und lässig. »Das werde ich nicht. Ich habe mir einen Urlaub verdient. Ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, einen Urlaub richtig erlebt zu haben.«
    »Pontresina war ja keiner.«
    »Du sagst es.« Mein Gesicht verschloß sich, als ich daran dachte, denn da war ich aus allen Träumen gefallen, als sich Jessica Long, eine Frau, die mir nicht gleichgültig gewesen war, als eine Kreatur der Finsternis entpuppt hatte, die mich zudem noch auf grausame Art und Weise hatte umbringen wollen.
    Suko merkte, daß er einen wunden Punkt getroffen hatte und entschuldigte sich dafür.
    »Unsinn, Partner. Ich bin mittlerweile darüber hinweg. Aber du hast recht, das war kein Urlaub.«
    Ich griff zur Dose und leerte sie mit dem zweiten Schluck. Dann stand ich auf, um mir eine neue aus dem Kühlschrank zu holen.
    »Für mich nicht«, rief Suko mir nach.
    »Klar.«
    Der Gedanke an einen Urlaub ließ mich einfach nicht los. Suko ebenfalls nicht, denn er fing wieder davon an, als ich die Lasche der zweiten Dose aufriß.
    »Wohin wolltest du denn fahren?«
    »In den Süden.«
    »Der ist groß.«
    Mit dem Finger fuhr ich an der Außenseite der Dose hoch und wischte einige Tropfen weg. »Das weiß ich selbst, aber es gibt auch dort einige Flecken, die ich noch nicht kenne. Spanien. Italien, Griechenland auf einer Insel zu genießen…«
    »In Spanien sind die Olympischen Spiele in diesem Jahr. Das solltest du in deine Rechnung mit einbeziehen.«
    »Ich würde vorher fahren.«
    »Dann wird es Zeit.«
    »In den nächsten Tagen werde ich die Sache mit Sir James besprechen. Mal sehen, was er dazu sagt.«
    »Darauf freue ich mich auch schon.«
    Ich trank, stellte die Dose wieder ab und sagte: »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, daß gerade du mir den Urlaub nicht gönnst. Und gerade deshalb fahre ich.«
    »Ich halte dich doch nicht.«
    Dafür hielt mich das Telefon in Bereitschaft, das sich wieder einmal meldete. Ich hatte es in meine Nähe gestellt. So brauchte ich nur den Arm auszustrecken, um abzuheben.
    Seltsamerweise durchfuhr mich ein Rieseln, als es klingelte. Ein komisches Gefühl breitete sich aus, und Suko nickte mir zu, als er sagte: »Willst du nicht abheben?«
    »Ich könnte nicht zu Hause sein.«
    »Noch bist du nicht in Urlaub gefahren, Alter.«
    So appellierte man eben an das schlechte Gewissen eines Menschen, und Suko hatte es geschafft, denn nach dem fünften melodischen Tuten hob ich ab.
    Ich hatte ja mit allen möglichen Anrufen gerechnet, mit einer Einladung zum Beispiel, den weiteren Abend mit Jane Collins oder Glenda Perkins zusammen in einem Biergarten zu verbringen, aber das blieb ein Traum, denn dieser Anruf hatte damit überhaupt nichts zu tun.
    Dabei begann es recht harmlos, denn eine mir unbekannte Frauenstimme fragte: »Spreche ich mit John Sinclair?«
    »Stimmt.«
    Pause, dann das Durchatmen. Wenig später die nächsten Worte. »Himmel, da bin ich aber froh.«
    Ich lauschte der Stimme nach und stellte fest, daß die Anruferin keine Engländerin war. Sie sprach mit einem südlichen Akzent. Ich tippte auf Italien oder Spanien und mußte lächeln, weil ich dabei an meinen Urlaub dachte.
    »Darf ich auch fragen, wer Sie sind, Madam?«
    »Mein Name ist Carmen Cavallo!«
    Jetzt wußte ich Bescheid, schwieg aber trotzdem, denn der Name sagte mir nichts. Allerdings deutete er auf Spanien hin, und danach fragte ich die Anruferin auch.
    »Ja, ich bin Spanierin, und ich habe ein Problem, bei dem ich Ihre Hilfe

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