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0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte

Titel: 0754 - Als Carmen sich die Köpfe holte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte ich voller Überzeugung.
    Suko grinste nur. Wahrscheinlich dachte er an unsere abendliche Urlaubsdiskussion.
    Zeit für eine kurze Erfrischung war noch vorhanden. Wir wollten uns in einer Viertelstunde in der Halle treffen. Innerhalb des prächtigen Bads mußte ich einfach die Dusche betreten und ließ das lauwarme und auch kalte Wasser über meinen Körper strömen.
    Auch Suko kam erfrischt aus seinem Zimmer, und wir trafen uns auf dem Gang.
    »Kaum zu glauben, daß wir hier unseren Freund Mallmann jagen sollen«, sagte er.
    »Es fällt mir auch schwer.«
    »Glaubst du denn, daß er es noch einmal versucht?«
    »Du nicht?«
    »Und ob. Deshalb ist es gut, wenn Carmen mit uns fährt. Na ja, wir werden sehen.«
    Die Gänge hier oben waren sehr breit. Die Bilder an den Wänden - sie zeigten zumeist Porträts, zeugten von der langen Familiengeschichte der Cavallos.
    Unter unseren Füßen schimmerte der Steinboden wie ein geputzter Spiegel.
    Vor einem der Fenster blieb ich stehen. Mein Blick fiel bis hinein in die Stadt Toledo, wo sich zahlreiche Kirchtürme in den Himmel reckten, wo sich aber im Westen die ersten breiten Schatten ausbreiteten, um den Ball der Sonne zu verschlucken.
    Über die breite Treppe gelangten wir in die Halle, wo Carmen neben einem fahrbaren Getränkewagen auf uns wartete. Sie hatte sich umgezogen. Dunkle Jeans und ein dunkles Sweatshirt bedeckten ihren Körper. Und sie trug noch etwas bei sich. Das Schwert steckte in einer Lederscheide, diese wiederum war an einem Gehänge befestigt, das sie um ihre Hüften gebunden hatte.
    Als wir kamen, strich sie über den Griff hinweg. Ein wenig kam sie mir vor wie Kara, die Schöne aus dem Totenreich. »Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich es mitnehme?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Das beruhigt mich. Wollen Sie noch einen Schluck trinken?«
    Wir griffen zu.
    Manuel wartete im Hintergrund. Obwohl ihm Carmen vertraute, hatte sie ihn nicht eingeweiht. Sie wollte nicht, daß er nervös wurde. Wir waren ihm als Bekannte aus der englischen Botschaft vorgestellt worden. Ob er es glaubte, konnte uns egal sein.
    »Ist es Ihnen recht, wenn ich fahre?«
    »Immer.«
    Carmen lächelte. »Das ist ja nur, weil ich die Strecke sehr genau kenne.«
    »Wie lange brauchen wir?« wollte Suko wissen.
    Sie hob die Schultern. »Bei meiner Fahrweise nicht länger als zwanzig Minuten.«
    Die Antwort ließ auf eine Fahrerin mit heißen Reifen schließen. Ich war sehr gespannt.
    Sie spielte mit dem Wagenschlüssel. »Dann sollten wir jetzt losdüsen, sonst wird es dunkel.«
    »Nichts dagegen.«
    Sie gab Manuel noch einige Instruktionen, dann verließen wir das prächtige Haus.
    Die Luft war trocken. Erfüllt war sie von einem leichten Staubgeruch, der den der blühenden Sommergewächse aber nicht überdecken konnte. Der Wagen stand vor dem Haus, auf einer mit Kies bestückten runden Auffahrt.
    Ich schaute mich um.
    Das Haus lag in völliger Stille.
    Nichts wies darauf hin, daß sich hier jemand aufhalten könnte, der uns an den Kragen wollte. Aber ein Wesen wie Mallmann war natürlich nicht so dumm, sich jetzt schon zu zeigen. Seine Zeit würde kommen. In der Nacht, vielleicht erst nach der Tageswende, dann wurde er aktiv, und wir hofften zu dritt, wieder früh genug zurück zu sein.
    Bevor Carmen einstieg, löste sie die Scheide vom Gehänge und legte das Schwert auf den Rücksitz, wo auch ich meinen Platz fand. Suko setzte sich neben die Fahrerin.
    Sie schaute mich an, dann Suko. »Anschnallen, Señores, es geht gleich los.«
    Sie hatte nicht gelogen, es ging los.
    Und sie fuhr wie der Teufel. Carmen schien mit dem Wagen verwachsen zu sein; sie knüppelte ihn durch das Gelände und jagte ihn dabei in die Berge, daß uns Hören und Sehen verging. Diese Frau hätte ich mir auch gut auf einer Formel-Eins-Piste vorstellen können. Jedenfalls hatte sie Feuer im Leib.
    Von der Landschaft bekamen wir nicht viel zu sehen, weil aufquellende Staubwolken uns einen Großteil der Sicht nahmen. Ich stellte nur fest, daß es bergauf ging und erinnerte mich daran, wo die Festung lag. Auf einem Berg.
    Wir würden nur Trümmer vorfinden, hatte uns Carmen berichtet, aber den Einstieg in die Unterwelt kannte sie.
    Der Geländewagen war ja mit zahlreichen Extras versehen, leider fehlte eine Klimaanlage, denn die hätten wir gut gebrauchen können. Es war heiß unter dem Blech, und die Fenster öffneten wir nicht.
    Der Staub sollte draußen bleiben.
    Zwanzig

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