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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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James…«
    ***
    Der Vampir hockte irgendwo vor ihm, und er hatte seine Worte mit einem Lachen begleitet.
    »Sie gestatten, Mallmann, dass ich diesen Gruß nicht erwidere.« Sir James blieb noch immer sehr höflich. Allerdings hatte er das Mister vor dem Namen weggelassen. Wer ihn kannte, der wusste genau, dass diese Tatsache als Zeichen der Verachtung zu werten war.
    »Das macht mir nichts aus.«
    »Ich wusste es.«
    »Und was wissen Sie noch?«, klang die lauernde Stimme aus der Dunkelheit. »Wie schlau sind Sie?«
    »Ich weiß zu wenig, Mallmann. Jeder Mensch weiß im Prinzip zu wenig, aber in meiner Lage ist das…«
    »Einfach hirnloser Quatsch, Powell. Kommen Sie mir nicht mit Ihrer Philosophie. Hier und jetzt zählen Tatsachen und nichts mehr. Haben Sie das begriffen?«
    »Schon seit einer Weile.«
    »Na, das freut mich aber. Dann werden Sie auch begriffen haben, dass Sie aus dieser Lage so leicht nicht mehr herauskommen werden. Sie sind die perfekte Geisel, es war leicht.« Mallmann lachte amüsiert. »Hätte ich nicht für möglich gehalten, Ihnen so einfach die Falle stellen zu können. Doch das kommt davon, wenn man den alten Gewohnheiten zu sehr nachhängt. Immer die Abende im Club verbringen, unter seinesgleichen zu sein, nichts hat sich verändert. Ihr Engländer seid schon ein komisches Volk, aber damit sind Sie meinen Plänen entgegengekommen, Powell.«
    »Und wie sehen die aus?«
    »Sehr simpel. Ein schlichter Austausch. Ein Mensch gegen Ware, das ist alles.«
    »In diesem Fall wäre es der Mantel, der gegen mich ausgetauscht werden soll.«
    »Sie haben es erfasst!«
    Eine innere Ruhe überkam Sir James, als er sagte: »Ihnen dürfte doch klar sein, Mallmann, dass sich der Mantel dieser Hexe nicht in meinem Besitz befindet.«
    »Davon gehen wir aus.«
    »Ich weiß auch nicht, wo er…«
    »Hör auf zu lügen, du alter Bastard!«, keuchte Mallmann. »Damit legst du mich nicht rein. Ich weiß, wer den Mantel hat. Er befindet sich im Besitz deiner Vasallen Sinclair und Suko…«
    »Das ist schon möglich.«
    »Das ist sogar so!«, flüsterte Mallmann scharf. »Auch wenn du es abstreitest, alter Mann, ich weiß Bescheid. Und ich schwöre dir, dass wir ihn zurückbekommen, es sei denn, Sinclair und Suko haben Spaß an deiner blutleeren Leiche.«
    »Das wohl kaum.«
    Der Vampir regte sich über die Gelassenheit des Gefangenen auf, und das spürte auch Sir James.
    Irgendetwas hatte sich auf der Ladefläche verändert. Sir James konnte es nicht genau definieren, es musste an der Luft liegen, denn sie roch recht ungewöhnlich.
    Moder - Blut…?
    Sir James schluckte. Es konnte durchaus sein, denn er hatte es geschafft, Mallmann zu reizen, und dieser Vorgang war noch nicht beendet, denn an gewissen Geräuschen hörte Sir James, dass der Blutsauger seinen Standort veränderte.
    Er rutschte über den Boden hinweg und hatte sich dabei gedreht, denn nun schaute der Gefangene direkt in das Gesicht des Blutsaugers. Er konnte diese bleiche Fratze nicht erkennen, dafür aber sah er dessen Zeichen auf der Stirn.
    Das blutrote D!
    Es stand für Dracula. Es zeigte immer, in welche Richtung Mallmann tendierte, der zudem eine Weltherrschaft der Vampire anstrebte und sich auf dem Weg zu diesem Ziel von keinem Hindernis aufhalten lassen würde. So etwas räumte er radikal und brutal zur Seite.
    »Weißt du eigentlich, dass wir beide ganz allein auf der Ladefläche sind?«, flüsterte Mallmann.
    »Davon gehe ich aus.«
    »Dann weißt du auch, dass ich zwar den Blutstein besitze, der mir eine große Macht verleiht, mir aber gleichzeitig den gewaltigen Durst nach dem Saft der Menschen nicht hat nehmen können. Ja, ich habe Durst, ich giere nach frischem Blut, und in deinen Adern, Powell, da fließt es. Da rollt das Blut, da wirbelt es durch die Adern, und ich möchte es aus ihnen hervorspritzen sehen, wobei es wie eine dünne Fontäne in meinen Mund schießt.«
    Zum ersten Mal erschrak Sir James tief. Dieser Blutsauger hatte ihm eine regelrechte Hasstirade entgegengeschleudert, aber damit hatte er rechnen müssen. Gäbe es keinen anderen Plan, den er einhalten musste, weil der Mantel zu wichtig für ihn war, so hätte er sich schon längst auf Sir James gestürzt.
    Das konnte der Polizist noch immer nicht fassen. Es wollte ihm nicht in den Sinn, denn er erinnerte sich noch gut an einen Kommissar Mallmann, der für das deutsche Bundeskriminalamt gearbeitet hatte. Der andere, der Neue und Verwandelte war ihm noch zu fremd und

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