0756 - Der Kopfjäger des Spuks
Blutsauger den Kopf.
Ein Schatten bewegte sich auf Sir James zu. Schwarz, aber mit einem blutroten D auf der Stirn, und beim nächsten Ruck hatte der Vampir sein Ziel erreicht.
Er erwischte die Haut seines Opfers!
Kalte Lippen glitten plötzlich an Mallmanns Kinn entlang. Es war keine Liebkosung, denn einen Moment später hatte der Vampir seinen Mund geöffnet und die Zähne freigelegt. Sie streiften über die dünne Haut am Hals.
»Ein Biss«, flüsterte Dracula II, »ein leichter Biss, und du wirst einer von uns!«
»Dann tu es!«, keuchte Sir James.
»Tatsächlich?«
»Ja!«
In diesem Augenblick hielt der Wagen!
Sir James bekam dies kaum mit, denn er hatte sich darauf eingerichtet, von dieser widerlichen Bestie gebissen zu werden. Und auch Mallmann war voll in seinem verfluchten Blutrausch aufgegangen. Er brauchte eine Weile, bis er begriff, dass der Wagen stand.
Zwar hielt er Sir James noch fest, er richtete jedoch seinen Oberkörper auf und rutschte anschließend vom Leib seines Opfers weg, sodass Powell wieder normal durchatmen konnte, was ihm kaum gelang, denn der Druck war einfach zu stark gewesen und hatte Schmerzen und Übelkeit hinterlassen.
»Glück gehabt, Alter!«, flüsterte der Untote. Danach produzierte er ein Geräusch, als hätte er mit den Zähnen geknirscht.
Es stimmte, da konnte Sir James nur nicken. Er hatte verdammtes Glück gehabt.
Beide hörten sie die Geräusche außen an der Tür. Der Vampir zog sich zurück. Wenn die Tür geöffnet wurde, wollte er nicht gerade im Licht stehen. Man wusste nie, wer noch als Beobachter in der Nähe stand. Das Tageslicht selbst machte dem Blutsauger nichts aus.
Assunga zerrte die rechte Türhälfte auf und war sehr vorsichtig, denn sie schob zunächst ihre Hand vor. Aus der Faust schaute die Spitze des Messers nach vorn.
Das hatte auch Mallmann mitbekommen. »Keine Sorge«, meldete er sich aus dem Hintergrund. »Du kannst ruhig reinkommen. Sir James ist nicht in der Lage, uns etwas anzutun.« Er lachte hämisch, als er sich über seine eigenen Worte freute.
Assunga stieg ein. Sie bewegte sich geschmeidig, schloss die Tür nicht ganz und sah, dass Sir James am Boden lag. »Hoch mit dir!«, zischte sie. »Du wirst jetzt gebraucht, Alter!«
Sir James hatte sich auf die Seite gerollt und seine Brille wieder gerade gerückt. Zum Glück waren die Gläser nicht zerstört worden. Das hätte ein weiteres Handicap bedeutet.
Er setzte sich hin und benutzte die Wand des Fahrzeugs als Stütze. Die Hexe hatte nichts dagegen.
Sie kam geduckt auf ihn zu. Erst jetzt sah Sir James, dass sie noch etwas in der anderen Hand hielt.
Es war ein schmaler, heller Gegenstand, aus dem eine Antenne wie ein dünner, blanker Finger hervorstach. Sie drückte Sir James das Funktelefon in die Hand. Der schaute sie von unten her an.
»Ich soll telefonieren?«, stellte er sich dumm.
»Ja. Du sollst es nicht essen.«
»Wen soll ich…?«
»Sinclair!«, flüsterte Assunga. »Du wirst diesen verfluchten Sinclair anrufen und ihm erklären, in welch einer Lage du dich befindest. Du wirst ihm auch sagen, dass es dir noch gut geht, dieser Zustand allerdings nicht mehr lange anhalten wird, wenn ich meinen Mantel nicht zurückbekomme. Ist das klar?«
»Sehr sogar.«
»Dann fang an!«
Sir James schüttelte den Kopf. »Darf ich noch etwas über die Bedingungen der Übergabe erfahren?«
Assunga schüttelte den Kopf. »Nein, das darfst du nicht. Du kannst ihm sagen, dass du dich später, bei Dunkelheit, noch einmal melden wirst. Er soll nur den Mantel bereithalten.« Assunga lächelte. »Ich hoffe in deinem Interesse, alter Mann, dass du genau darüber informiert bist, wo sich der Geisterjäger aufhält.«
»Das denke ich schon.«
»Dann los!«
Sir James nickte. Er hatte sich wieder gefangen und ließ seinen Verstand arbeiten. Wie es jetzt aussah, würden ihm die beiden noch eine Galgenfrist einräumen. Möglicherweise gab es für ihn dann eine gute Chance zur Flucht. Vorerst aber musste er tun, was Assunga von ihm verlangte, und so tippte er die Nummer ein…
***
Lady Sarah Goldwyn schlug mit der flachen Hand auf den Tisch und behauptete zum wiederholten Mal, dass es ein Fehler gewesen war, John Sinclair den Mantel anlegen zu lassen.
»Was hätten wir denn machen sollen?«, rief Jane. »Ich habe ihn doch auch getragen, und es ist nichts passiert.«
»Du bist nicht er.«
»Das weiß ich«, erwiderte sie bissig.
Suko griff schlichtend ein, als er sah, wie blass Lady
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