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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort bereitete ich mich innerlich vor. »Wie weit denn voraus?«
    Der Spuk lachte. »Jedenfalls mehr als zehn Jahre.«
    »Wie weit genau?«
    »Ich weiß es selbst nicht. Im Prinzip hat sich ja nichts verändert. Es gibt noch immer zwei Seiten, die sich bekämpfen, und auch die Menschen sind irgendwie die Gleichen geblieben, und mich gibt es auch noch, wie du siehst.«
    Ich hatte einen trockenen Hals bekommen. Dementsprechend krächzend hörte sich meine Stimme an.
    »Aber was ist mit den anderen? Mit meinen Freunden, mit meinen Feinden…«
    »Lass es sein. Ich würde es dir nicht sagen, denn ich will dich nicht beeinflussen. Du musst einfach davon ausgehen, dass dich der Mantel in die Zukunft transportiert hat und du einen Teil der Welt siehst, wie sie sich nun präsentiert. Ich bin noch da, ich habe auch zu kämpfen, es gibt die alten Feindschaften noch. Der Mantel hat dich zu mir gebracht. Es war ihr Mantel.«
    »Dann reist Assunga auch in die Zukunft?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Weil der Mantel immer anders reagiert. Er erfüllt bei ihr nicht die gleiche Funktion wie bei dir. Du bist für den Mantel ein Fremdkörper, du kannst ihn nicht manipulieren, denn du bist nicht Assunga. Sie kann aber durch ihn bestimmte Ziele erreichen.«
    »Warum hat er mich denn gerade hier hergebracht?« Ich hatte meine Überraschung allmählich verdaut und war in der Lage, klare Fragen zu stellen.
    »Weil er in meinen Sog geriet. Er hat meine Ausstrahlung gespürt. Deshalb brachte er dich her. Versuche nicht, das Phänomen durch die reine Logik zu erklären, das ist wohl nicht möglich. Ich rate dir nur, es einfach hinzunehmen. Du bist in meinem Reich gelandet, John Sinclair. Es hätte dir auch schlechter ergehen könne, das kannst du mir glauben.«
    Ich nahm es ihm auch ab. Ja, es hätte mir schlechter ergehen können. Der Spuk gehörte zwar nicht gerade zu meinen Freunden, aber töten wollte er mich auch nicht, denn seine Feinde gehörten im Prinzip auch zu den meinen. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, welch eine Macht mir dieser Mantel gab. Er ließ mich auf magische Weise in die Zukunft reisen, obwohl ich davon noch immer nicht hundertprozentig überzeugt war, denn ich persönlich hatte dafür keinen Beweis finden können und wusste auch, dass es Dämonen mit der Wahrheit nicht immer genau nahmen. Trotzdem war ich geschockt.
    Und natürlich wirbelten Fragen durch meinen Kopf. Der Spuk sollte mir Antworten geben. Ich wollte von ihm wissen, was sich zwischen meiner normalen Existenz und dem Eintauchen in die Zukunft alles getan hatte. Wer noch lebte, wie es meinen Freunden ergangen war, wie sie möglicherweise ums Leben gekommen waren und wie auch ich gestorben war.
    Er lachte mich aus.
    Es tat mir weh, ihn so lachen zu hören. Wie ein Gewitter grollte es gegen mich. »Nein, Sinclair, nein, nicht so. Es ist besser, wenn du nichts erfährst. Geh einfach davon aus, dass du einmal an die Zukunft gerochen hast. Alles andere hat keinen Sinn. Ich würde dich nur verunsichern, glaube es mir. Du kannst allerdings gewiss sein, dass ich noch existiere und auch weiterhin kämpfen muss, wie du erlebt hast. Du hast eine der Bestien gesehen, wie sie aus der Erde kam, und du hast erlebt, wie ich meinen Kopfjäger gegen sie schickte.«
    Ich drehte den Blick nach links, denn dort stand die Gestalt, die wie ein Ritter aussah. Die Maske verdeckte sein Gesicht, nur in den dunklen Augenhöhlen bewegte sich etwas, das ich jedoch nicht identifizieren konnte.
    Es war kaum zu fassen, und ich dachte auch nicht länger über die Dinge nach, aber trotz seiner Kleidung kam mir diese Person auf irgendeine Art und Weise körperlos vor. Seine Kleidung schien nur Tarnung zu sein, um etwas anderes zu überdecken. Dass der Spuk auf derartige Helfer zurückgriff, hatte ich bisher nicht gewusst. Dazu musste man eben in die Zukunft reisen, was für mich mehr als verrückt war und worüber ich immer wieder den Kopf schütteln konnte.
    »Er steht also auf deiner Seite?«
    »Ich habe ihn mir erschaffen.«
    Wieder hatte ich einen Satz gehört, der mich irritierte. »Du hast ihn erschaffen?«
    »Ich brauchte ihn.«
    »Hat man dich so unter Druck gesetzt? Kommst du nicht mehr zurecht? Ist die Zukunft für dich nicht so gut gelaufen, wie du selbst angenommen hast?«
    »Ich kann die Entwicklung nicht aufhalten, John Sinclair. Das Schicksal lässt sich nicht von mir beeinflussen. Ich kann nur versuchen, das Beste daraus zu machen.«
    »Und was ist mein

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