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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch stärker als sonst.
    »Ich habe mir schon immer gewünscht, den Bastarden um John Sinclair einen richtigen Schlag zu versetzen, und ich denke, dass wir den richtigen Zeitpunkt erwischt haben. Es spielt doch keine Rolle, wie wir ihn abliefern. Ob als Mensch oder als Vampir. Sie wollen den Alten ja nur haben, und sie werden ihn bekommen.«
    Mit einem heftigen Ruck zerrte er Sir James in die Höhe, der sich kaum bewegen konnte. Durch die Bewegung war ihm die Brille von der Nase gerutscht, er konnte nicht so genau hinschauen, und die bleiche Fratze des Vampirs verschwamm zu einer teigigen Masse mit einem roten Fanal darin.
    Die Hexe tat nichts. Sie überließ Sir James dem Blutsauger, denn ihre Gedanken drehten sich einzig und allein um ihren Mantel…
    ***
    Lady Sarah hatte Tee gekocht, doch niemand wollte ihn trinken, selbst Suko nicht, der bekanntlich Teefan war. Ein paar Mal nippte er und stellte die Tasse dann zur Seite.
    Sie alle fühlten sich wie gefangen. Sie waren verzweifelt, weil sie wussten, dass sie nichts tun konnten und andere die Regie in einem teuflischen Spiel übernommen hatten, das sich letztendlich auch um John Sinclair drehte.
    Er hatte den Mantel übergestreift und war verschwunden. Die andere Seite aber hatte ihn zurückhaben wollen und hatte als Druckmittel Sir James eingesetzt.
    Suko schüttelte den Kopf, als wollte er ein Bild wegwischen, das vor seinem geistigen Auge entstanden war. Jane schaute ihn scharf an und fragte: »Hast du was?«
    »Ja, ich habe soeben daran gedacht, einen Vampir als Chef zu haben. Nicht eben eine erhebende Vorstellung.«
    Sarah wehrte sich dagegen. »An so etwas solltest du nicht einmal denken, Suko.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es so weit nicht kommen wird. Das kann sich auch ein Dracula II nicht leisten.«
    Suko war anderer Meinung. Er nippte an dem mittlerweile kalten Tee und meinte: »Du darfst nicht vergessen, dass Mallmann ein Vampir ist. Er hat sich zwar selbst in eine Position gebracht, wo er rational denken muss, weil er eben die Weltherrschaft seiner Blutsauger erreichen will, gleichzeitig aber gibt es Situationen, wo es ihm zumindest schwer fällt, sich zu beherrschen. Wenn er Sir James in seiner unmittelbaren Nähe vor sich sieht und daran denkt, dass er seine Zähne nur in dessen Hals zu schlagen braucht, um das Blut eines Feindes zu trinken, wird er sich kaum mehr beherrschen können. Vielleicht pfeift er sogar auf den Mantel, nur um uns zu demütigen. Es wäre für ihn doch ein wahnsinniger Sieg, wenn jemand aus dem Sinclair-Team als Blutsauger herumlaufen würde. Oder seid ihr da anderer Meinung?«
    Jane Collins schwieg. Auch die angesprochene Horror-Oma enthielt sich eines Kommentars. Ihrem Gesicht war anzusehen, dass sie über Sukos Worte nachdachte, und sie machte dabei keinen sehr glücklichen Eindruck. Sie schien ihm Recht zu geben.
    Die Detektivin wollte es nicht wahrhaben. Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, ich glaube nach wie vor daran, dass Mallmann seinen Plan durchziehen wird. Was soll er mit einer Hexe Assunga, die keinen Zaubermantel besitzt? Nichts, es sei denn, er sieht sie als eine Blutlieferantin für sich an.«
    »Dann hätte er eine Dienerin mehr«, stimmte Sarah ihr zu.
    »Und weiter?«
    »Ich kenne ihn nicht. Ich kann mich wirklich nicht in ihn hineinversetzen.«
    »Deshalb sollten wir uns nicht verfransen.« Jane deutete auf das Telefon. »Es wird einen zweiten Anruf seinerseits geben. Davon bin ich überzeugt.«
    »Ich nicht.« Suko blieb bei seiner Meinung.
    Lady Sarah stand auf. Die Ketten vor ihrer Brust klirrten, als sie sich bewegte, und sie klirrten weiter, als sie ihren Weg durch das Zimmer ging. Auf und ab schritt sie. Von der Tür zum Fenster, dann wieder zurück, schaute in den Flur, als könnte sie den Geisterjäger mit dem Mantel dort entdecken.
    Aber der Flur blieb leer. Auch im Haus war nichts zu sehen, über allem schien ein unsichtbarer Vorhang zu liegen.
    Sie warteten. Jeder hing wieder seinen Gedanken nach, und nur Janes Aufstöhnen unterbrach die Stille.
    »Was hast du?«, fragte Sarah besorgt.
    Jane saß vornüber gebeugt im Sessel, schaute gegen den Teppich und schüttelte den Kopf. »Eigentlich nichts Besonderes, Sarah. Ich habe nur versucht, gewisse Kräfte in mir zu aktivieren oder zu mobilisieren. Ich wollte wissen, ob ich als ehemalige Hexe noch die Macht habe, mit einer anderen Kontakt aufzunehmen.«
    Suko winkte ab. »Assunga wird sich sperren!«
    »Ja, das kann sein. Ich jedenfalls habe es

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