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0757 - Das Reich der Großen Schlange

0757 - Das Reich der Großen Schlange

Titel: 0757 - Das Reich der Großen Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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Schmerz jagte durch Kuslows Gehirn!
    Er fiel in eine tiefe Ohnmacht, doch die Schwärze dieser Bewusstlosigkeit war nicht von langer Dauer.
    Vor dem dunklen Hintergrund in Kuslows schwarzer Seele erschien eine entsetzliche Gestalt!
    Eigentlich war es nur ein Schädel. Aber alleine sein Anblick reichte aus, um einen furchtsamen Menschen verzweifeln zu lassen.
    Das Maul mit den raubtierhaften Reißzähnen war zu einem zynischen Lachen aufgerissen. Kleine, gebogene Hörner an den Schläfen vervollständigten den höllischen Eindruck. Dazu passte auch der starre Blick der roten Augen, die tief in den Höhlen lagen.
    Und doch spürte Kuslow instinktiv, dass er es nur mit einem Trugbild zu tun hatte. Ein Wesen, das so illusionär war wie eine Fieberfantasie.
    Daher trat Kuslow sofort forsch auf.
    »Was soll diese Schmierenkomödie? Wer bist du, du… Aaaaaah!«
    »Ich bin die Große Schlange«, sagte die Halluzination. »Und du wirst ab sofort mein Sklave sein!«
    Die böse Intelligenz hatte sofort begriffen, dass sie bei Pjotr Kuslow andere Saiten aufziehen musste als bei Leutnant Arkadi Baldew. Während der Offizier das Gehorchen gegenüber Vorgesetzten gelernt hatte, konnte Kuslow buchstäblich niemanden außer sich selbst ertragen, der herrschte.
    Aber es machte für die Große Schlange keinen Unterschied. Sie konnte sowieso jedem Wesen ihren Willen aufzwingen. Oder fast jedem…
    Ein kurzer, heftiger Schmerz - und der außerirdische Dämon hatte sich fest in Kuslows Bewusstsein verankert. Wie eine Fernsteuerung funktionierte nun das unsichtbare Band zwischen ihnen.
    Während die Große Schlange auf einer Umlaufbahn um die Erde kreiste, konnte sie Kuslow, Baldew, den Schamanen Thaagu und andere Wesen führen wie Puppen an Marionettenfäden…
    Kuslows Stimme klang völlig verändert, als er nun wieder den Mund öffnete.
    »Was befiehlst du, oh Große Schlange?«
    »Ich will dir dein Vergnügen nicht nehmen«, sagte der Dämon gönnerhaft. »Du darfst dein Weib suchen und es bestrafen. Aber du musst auch Ausschau halten nach weißmagischen Aktivitäten.«
    »Wie… wie soll ich das machen, mein Herrscher? Ich habe keine Erfahrung mit Magie.«
    »Das macht nichts. Du, Pjotr Kuslow, bist so abgrundtief böse, dass dir Weiße Magie in jeder Ausprägung sofort auffallen wird. Du wirst sie hassen. Und dieser Hass ist so zuverlässig wie dieses Instrument, das ihr Menschen als Kompass bezeichnet.«
    »A… aber kann ich gegen solche Zauberei überhaupt etwas ausrichten?«
    »Noch nicht. Aber ich werde dich mit Kräften ausstatten, die deine Vorstellungskraft übersteigen.«
    »Ich danke dir, o Große Schlange!«
    »Du musst mir nicht danken. Du musst nur in meinem Namen töten und verstümmeln. Das ist der beste Dank für mich.«
    In Kuslows Augen erschien ein irres Glitzern. »Das werde ich, mein Herrscher. Das werde ich…«
    »So sei es. An die Arbeit mit dir!«
    Plötzlich war das Schädelbild der Großen Schlange verschwunden wie eine Seifenblase, die angestochen wird. Nun erst begriff Kuslow, dass er die Augen geschlossen hatte, und schlug sie auf.
    Der frisch ernannte Sklave der Großen Schlange lag auf dem Bahnsteig. Einer der Kosaken hatte ihm eine zusammengefaltete Pferdedecke unter den Kopf geschoben. Die Reiter waren abgestiegen und standen um ihn herum. Der Hetman kniete neben ihm.
    »Was ist geschehen?«, krächzte Kuslow.
    »Ihr seid plötzlich umgefallen, Euer Hochwohlgeboren«, erwiderte der Kosaken-Anführer. »Fühlt Ihr euch nicht wohl?«
    »Nur eine kurze Kreislaufschwäche. Gib mir Wodka, und ich bin wieder wie neu!«
    Grinsend reichte der Bärtige Kuslow eine Feldflasche. Lenas Mann trank in langen Schlucken, und während der Alkohol durch seine Kehle rann, glaubte er, ganz neue Kräfte zu verspüren.
    Kuslow kam federnd hoch. »Ich will mal was ausprobieren!«
    Und bevor die Kosaken etwas erwidern konnten, packte Kuslow eines der Pferde am Sattelbauchgurt. Ein kurzer Ruck genügte, und er hielt den aufgeregt wiehernden Gaul am ausgestreckten Arm einen halben Meter hoch in der Luft!
    Die wundergläubigen Kosaken kamen aus dem Staunen nicht heraus. Sie hatten sich für harte Rubel von Kuslow anheuem lassen. Er war ein mächtiger Mann, der in den Palästen des Zaren ein und aus ging. Aber nun mussten sie feststellen, dass er auch noch übermenschliche Kräfte besaß!
    Selbst der stärkste Mann der Welt wäre nicht fähig gewesen, ein Pferd mit einem Arm in die Höhe zu heben. Nicht ohne Zauberei.
    Für

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