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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Katze, die in einem genügenden Abstand an seiner Seite blieb, er glaubte auch daran, daß es vom Haus her geschehen war, und fror plötzlich.
    Erst als er an der Tür stand, verließ ihn dieses Gefühl. Er holte tief Luft, suchte nach einer Klingel, fand und drückte einen schmutzigen Knopf, der sich von der übrigen Umgebung kaum abhob. Im Haus schlug eine etwas schrill klingende Glocke an. Das Geräusch schallte sicherlich hoch bis unter das Dach, so laut war es.
    Er wartete.
    Kein Fenster wurde geöffnet, niemand schaute, wer da Einlaß begehrte, dafür wurde die Tür ziemlich hastig geöffnet, und Sir James betrat eine neue Welt und sah die Frau.
    Sir James mußte sich die Kehle freiräuspern, bevor er überhaupt sprechen konnte. »Sind Sie Rena Mitchell, Madam?«
    Ein Nicken. Dann die Antwort. Leise gesprochen und auch etwas lauernd sowie fragend. »Ja, die bin ich.«
    »Das ist gut.«
    »Und wer sind Sie?«
    Sir James hatte sich vor dieser Gegenfrage gefürchtet. In der Theorie hatte er sich diese Szene auch schon einige Male vorgestellt. Er ärgerte sich darüber, daß ihm ausgerechnet jetzt wieder der Schweiß ausbrach, aber er wich nicht aus.
    »Ich bin Sir James Powell, Superintendent bei Scotland Yard. Außerdem bin ich der Mörder Ihrer Tochter…«
    ***
    Jetzt war es heraus, jetzt konnte er nicht mehr zurück, und er war gespannt darauf, wie die Person vor ihm reagieren würde. Es war damit zu rechnen, daß sie die Tür zurammte und sein Gesicht noch traf, aber das geschah nicht.
    Rena Mitchell sagte nichts.
    Nur hinter dem Besucher fauchte die Katze, die ihn bis zum Haus begleitet hatte. Sie saß da und beobachtete Sir James.
    »Er mag Sie nicht, Sir!«
    »Ja. Das kann ich verstehen. Ich werde…«
    »Nein, nein, Sir, Sie werden gar nichts. Sie werden einfach zu mir hereinkommen, wo wir uns zusammensetzen und über alles reden werden. Deshalb sind Sie doch gekommen, nicht wahr? Das ist ganz in Ihrem Sinne, nehme ich an.«
    Sir James nickte. »Ich glaube schon, daß ich so gedacht habe, konnte aber nicht damit rechnen, daß Sie mich in Ihr Haus bitten würden, wo ich doch Ihre Tochter…«
    »Bitte, Sir, nicht jetzt, darüber können wir später reden.« Rena Mitchell trat einen Schritt zur Seite und schuf ihrem Besucher Platz, um einzutreten.
    Er nickte, ging vor, schritt auch an ihr vorbei und sagte: »Danke, sehr freundlich von Ihnen.«
    »Keine Ursache, Sir.«
    Der Flur war sehr eng. An den gelblich schimmernden Wänden hingen einige Bilder. Es waren keine Gemälde oder Aquarelle, sondern nur gerahmte Fotos. Sie alle zeigten Motive aus dem Familienleben der Mitchells, und es fiel Sir James noch schwerer, weiterzumachen, nachdem er die Bilder gesehen hatte.
    Auf allen war Ginger, die Tochter, zu sehen, aber nie ein männliches Wesen, ein Vater oder ein Freund. Nur immer die Mutter oder Freundinnen von Ginger. Zudem gab es kein Foto, auf dem nicht mindestens eine Katze zu sehen war. Ginger und ihre Mutter mußten die Tiere wirklich sehr lieben.
    Sir James stellte auch fest, daß es im Haus irgendwie nach Katze roch. Das Haus war doch nicht so düster, wie es von außen her den Anschein gehabt hatte. Durch die hellen Wände wirkten selbst die schmaleren Räume größer und freundlicher, denn Sir James hatte einen Blick in die Küche und in ein schmales Bad werfen können. Nur mußte er aufpassen, daß er nicht in die Näpfe trat, denn überall standen sie herum und waren mit dem Futter für die Katzen gefüllt.
    Rena Mitchell führte ihren Besucher in einen Wohnraum. Durch zwei Fenster schaute Sir James auf die Rückseite des Grundstücks, wo sich ebenfalls ein verwilderter Garten ausbreitete, wesentlich größer als der vor dem Haus.
    Für Katzen war diese Urlandschaft ein Paradies.
    Eine Katze hockte auf der Fensterbank und starrte durch die Scheibe in den Raum, wo Sir James ein Platz angeboten wurde.
    »Danke sehr«, sagte er und setzte sich.
    »Bitte, entschuldigen Sie mich einen Moment«, sagte die Frau und verschwand. Sie ging auf die Küche zu. Sir James bekam Zeit genug, sich im Wohnraum, umzusehen, und abermals wunderte er sich darüber.
    Der Raum war auch hell eingerichtet. Möbel aus Kiefernholz ermöglichten dies. Es gab keinen kompakten Schrank, sondern mehr ein Schrankregal. Die Couch und die beiden Sessel waren mit einem hellen Stoff bezogen. Auch hier hingen Bilder an den Wänden, die nur Katzen und Katzenmotive zeigten. Es waren diesmal auch Stickbilder von Katzen oder kleine

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