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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Chance mehr geben. Wie beim ersten Eintreffen gab Rena Mitchell auch diesmal den Weg frei und bedeutete ihrem Besucher, das Haus zu betreten.
    »Kommen Sie zu uns, Sir James. Betreten Sie mit gutem Gewissen Ihr Grab…«
    Er hatte die verfluchten Worte überhören wollen, es aber nicht geschafft. Über diesen Zynismus kam er einfach nicht hinweg, so etwas hatte er noch nie erlebt, denn bisher hatten seine Männer ihm die Fälle abgenommen.
    Er ging über die Schwelle. Sein Rücken war gespannt, die Bewegungen sahen dementsprechend aus. In dem Haus hatte sich nichts verändert, aber trotzdem kam es ihm anders vor. Viel enger, viel dunkler, und auch der Geruch hatte sich verändert. Er war strenger und schärfer geworden, die Katzen hatten ihre Wege markiert. Hinter ihm drückte Rena Mitchell die Tür ins Schloß. Es klang überlaut, und Sir James zuckte zusammen.
    »Geh in den Wohnraum, Mörder, den Weg kennst du ja. Du wirst dort auf mich warten.«
    Sir James tat, was ihm befohlen wurde. Obwohl sich Rena nicht in seiner Nähe befand, war die Chance für eine Flucht so gut wie nicht vorhanden. Die Katzen gaben auf ihn acht, sie starrten ihn an, sie belauerten ihn, sie würden schon den Versuch sofort vereiteln und als geballte Masse über ihn herfallen.
    Er mußte sich fügen!
    Und so betrat er den Wohnraum, den er schon kannte, und der ihm auch jetzt so makaber vertraut vorkam.
    Die Katzen blieben ihm auf den Fersen. Lautlos huschten sie auf ihren Samtpfoten über die Schwelle hinweg, und sie bewegten sich ebenso lautlos auf dem Teppich weiter.
    Sir James fühlte sich ausgelaugt. Die letzten Minuten hatten ihn fertiggemacht, es fiel ihm immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten, deshalb war er froh, sich setzen zu können. Der Sessel stand in seiner Nähe, Sir James schaute auf ihn herab, dann drehte er sich und ließ sich hineinfallen.
    So blieb er sitzen.
    Er spürte keine Entspannung, er streckte auch die Beine nicht aus, innerlich und äußerlich kam er sich verkrampft vor, und er sah mit an, wie sich das Zimmer allmählich mit den Katzen - seinen Aufpassern - füllte.
    Sie schlichen hinein. Sie bewegten sich grazil und geschmeidig, und sie gehorchten den Befehlen.
    Keine von ihnen kam einer anderen in die Quere, als sie ihre festen Plätze einnahmen.
    Die eine sprang mit einem eleganten Satz mitten auf den Tisch und blieb dort hocken. Zwei andere suchten sich die Fensterbank aus. Sie ließen sich dort lässig nieder und fingen an, sich zu putzen.
    Auch die Sessel wurden von den Tieren besetzt. Selbst der Regalschrank war nicht sicher vor ihnen, und Sir James wußte nun, weshalb die Kissen dort lagen.
    Noch eine Katze betrat den Raum. Getigert war sie und hatte gelbe Augen, mit denen sie Sir James anstarrte. Er zuckte leicht zusammen, denn die Katze nahm ausgerechnet den Weg auf ihn zu. Er rechnete damit, daß sie ihm auf den Schoß springen würde, aber sie hockte sich dicht vor seinen Füßen nieder.
    Das Tier starrte nur zu ihm hoch. Sir James wollte den Kopf drehen, was er kaum schaffte, denn von dieser Katze ging etwas aus, das er sich nicht erklären konnte.
    Waren es hypnotische Signale, die seinen eigenen Willen ausschalteten?
    Er konnte es nicht sagen, doch er bekam eine Antwort, obwohl er keine Frage gestellt hatte. Rena Mitchell, die in der offenen Tür erschienen war, gab sie ihm.
    »Vor dir sitzt Susie, Polizist. Sie weiß genau, was sie tut, sie ist eine besondere Katze. Meine Tochter hat sie oft mit einem Menschen verglichen. Susie war ihre Lieblingskatze. Sie hat unwahrscheinlich unter Gingers Tod gelitten, und sie würde dir mit großem Vergnügen beide Augen auskratzen, Killer!«
    Sir James hielt den Atem an, denn nach Renas Worten reagierte die Katze mit einem leisen Fauchen. Ihr Fell sträubte sich, auch der Schwanz bewegte sich hektisch über den Boden, aber sie sprang nicht. Statt dessen zog sie sich zurück, nachdem sie einen letzten Blick auf Sir James Powell geworfen hatte.
    Der hörte Renas leise Schritte und wieder dieses ungewöhnliche Schleifen, das ihren Weg begleitete.
    Sir James hob den Kopf.
    Er schaute Rena Mitchell an - und glaubte, seinen Verstand verloren zu haben…
    ***
    Glenda Perkins hatte phantastisch reagiert und alle Hebel in Bewegung gesetzt. Noch vor dem Erreichen des Yard Buildings hatte bei uns das Telefon getutet, und Suko war es gewesen, der die gute Nachricht aufgenommen hatte.
    Glenda hatte den Fahrer gefunden.
    Der Mann hieß Dennis Long, hatte noch Dienst,

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