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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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als Fürst der Finsternis noch besaß. Da konnte ich die Wege aller meiner Untertanen verfolgen. Ich werde es jetzt auch versuchen, aber es braucht eben seine Zeit.«
    »Wie viel Zeit?«, fragte Zamorra.
    Der Ex-Teufel hob die Schultern. »Ein paar Stunden sicher«, sagte er.
    »Dann mach dich an die Arbeit!«
    ***
    Sid Amos beanspruchte das gesamte Wohnzimmer für seine Aktion. Er wollte dabei auch nicht gestört werden. Lafitte telefonierte vom Nebenzimmer aus mit einer Glaserfirma in Feurs, um ein neues Fenster zu bestellen. Man versprach, in den nächsten Tagen jemanden herzuschicken, der die Maße nahm.
    »In den nächsten Tagen?«, protestierte Lafitte. »Ich brauche das Fenster sofort ! Wir haben Sommer, das heißt, entweder regnet es in Strömen, oder die Fliegen und Mücken kommen in Zehntausenderschwärmen herein!«
    Es half nichts. Auch nicht die Drohung, die Konkurrenz zu beauftragen. Und Nachfragen dort ergaben ein ähnliches Bild.
    »Wenn du Handwerker brauchst, sind sie nicht da«, seufzte Lafitte. »Nur wenn sie Rechnungen schreiben, hocken sie dir alle fünf Minuten auf der Pelle, bis sie ihr Geld haben.«
    Seufzend machte er sich auf den Weg zum alten Curd. Der war zwar kein Schreiner, doch beim Basteln und Werkeln mit Holz war er geschickter und pfiffiger als mancher gelernte Meister dieser Zunft. Immerhin musste ja auch die Haustür erneuert werden.
    Während Pascal unterwegs war, kehrte seine Frau Nadine mit den Kindern Joaquin und Yvonne zurück. Es blieb an Zamorra und Nicole, sie zu beruhigen ob des Chaos, auf das sie traf.
    »Vielleicht könntest du die nächste Auseinandersetzung mit Dämonen freundlicherweise wieder in Richtung deines Châteaus verlagern, Zamorra«, schlug Nadine Lafitte verdrossen vor. »Dieser Flurschaden musste ja wohl wirklich nicht sein, oder? Und der schöne Baum vorm Haus! Einfach abgeknickt! Mann, ich fasse es einfach nicht!«
    »Fooly wird das gar nicht freuen, dass der Baum kaputt ist!«, stieß der Nachwuchs sofort unisono ins gleiche Horn.
    Fooly, Zamorras Jungdrache, war einer der besten Spielkameraden der Lafitte-Kinder. Entweder tobten sie oben im Château mit ihm herum, oder er flatterte ins Dorf hinunter. Und Fooly konnte nach eigenem Bekunden mit Bäumen sprechen.
    »Beschwerden bitte schriftlich an den Herrn der Hölle und die Fürstin der Finsternis«, seufzte Zamorra. »Die haben das Chaos hier angerichtet!«
    »Aber ohne euch«, Nadine sah ihn und Nicole strafend an, »wäre das alles hier sicher nicht passiert. Ihr zieht das Unheil doch an wie ein Magnet.«
    »Das sind ja ganz neue Töne«, wunderte sich Nicole.
    »Es ist ja auch neu, dass unser Haus in eine Trümmerwüste verwandelt wird! Tragt eure Kämpfe künftig nicht mehr bei uns aus! Und den alten Teufel, der da im Wohnzimmer dummes Zeug vor sich hin brabbelt, schmeiße ich gleich achtkantig raus.«
    »Bitte nicht, ehe er fertig ist. Wir brauchen das Resultat dessen, was er gerade macht, sehr dringend. Es ist wichtig, Nadine!«, sagte Nicole. »Es geht um ein Menschenleben.«
    »Und hier gleich um drei - um vier, wenn ich das Stück Mann mitrechne, das ich geheiratet habe. Wo ist der überhaupt?«
    »Holt Curd, wegen der Haustür.«
    »O nein«, seufzte Nadine. »Das wird wieder ein Besäufnis…«
    Zamorra und Nicole ließen sie weiter meutern. Hauptsache, sie störte Sid Amos nicht…
    ***
    Irgendwann, als es bereits dämmerte und Curd längst wieder daheim oder in Mostaches Gaststätte war - das von Nadine befürchtete ›Besäufnis‹ hatte es nicht gegeben -, war der Ex-Teufel fertig.
    »Tut mir wirklich Leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte er. »Aber es war schwieriger als gedacht. Stygia versteht es, ihre Spuren zu verwischen, und ich bin schon zu lange fort… Doch jetzt weiß ich, wohin sie Bellaux gebracht hat.«
    »Wohin?«, fragte Pascal.
    »In die Hölle.«
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Nicole. »Das wird also schon wieder einer von diesen Trips…«
    »Es wird anders sein als beim letzten Mal.« Amos ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine aus. Nadines empörten Blick, weil er den Teppich dort mit magischen Zeichen bemalt hatte, wo Stygia mit Bellaux verschwunden war, ignorierte er geflissentlich. »Es handelt sich um keinen der besonders stark frequentierten Bereiche der Schwefelklüfte. Es ist der äußere, der siebte Kreis.«
    »Was bedeutet das?«, wollte Nicole wissen.
    »Dass sich da selten einmal ein Dämon blicken lässt. Ein paar niedere

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