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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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will niemanden töten!«
    »Doch, du willst es. In jedem Menschen steckt der Trieb dazu. Im einen mehr, im anderen weniger. Ich habe mir erlaubt, ihn in dir zu verstärken. Und - du sollst ja niemanden deiner eigenen Art töten, sondern einen Dämon. Warum also sträubst du dich so sehr dagegen?«
    Er schloss die Augen. »Weil ich ein Mensch bin und keine Maschine. Kein Mordroboter, kein Sklave.«
    »Was aber niemanden interessiert«, erwiderte die Dämonin. »Du wirst genau das tun, was ich von dir verlange.«
    Sie machte eine Handbewegung und sagte etwas in einer dumpfen Sprache, die Bellaux niemals zuvor gehört hatte. Es waren-Worte, die ein menschlicher Kehlkopf nicht hervorbringen konnte. Rund um Bellaux entstanden seltsame Muster auf dem Boden. Einen Augenblick später bildeten sich die gleichen Muster auch vor ihm in der Luft. Und seitlich, und hinter und über ihm. Sie waren wie ein Käfig.
    Er streckte die Hand aus, berührte zaghaft die Symbole - und…
    Sie wurde zurückgeschleudert. Er taumelte unter der Wucht, wäre beinahe gestürzt. Doch er fand gerade noch rechtzeitig sein Gleichgewicht wieder, um nicht durch die Berührung eines der anderen Käfigmuster einen erneuten Schlag zu bekommen.
    »Warum tun Sie mir das an?«, klagte er.
    Die Teufelin antwortete nicht. Ihre Flügel bewegten sich leicht.
    Plötzlich schrumpfte der magische Käfig, der sich um Bellaux gebildet hatte.
    Er wurde kleiner, schloss sich enger um den Mann.
    »Nein«, keuchte er entsetzt. »Nein! NEIN!«
    Aber es ließ sich nicht aufhalten.
    Es berührte ihn.
    Er schrie.
    Es drang in ihn ein.
    Er schrie. Schrie und schrie.
    Es war in ihm.
    Und er wusste, dass er nicht mehr lebte…
    ***
    »Wer dich zum Freund hat, braucht keine Feinde mehr«, brummte Pascal Lafitte. »Du bringst genug von denen mit.«
    Bestürzt sah Zamorra das zerstörte Fenster. »Was ist passiert?« Er schnupperte. Es roch ein wenig nach Schwefel.
    »Ich war’s nicht!«, wehrte sich Amos sofort, als ihn Zamorras Blick traf.
    »Weiß ich doch. Aber wer außer dir schwefelt noch hier herum?«
    »Es war eine Frau - glaube ich«, berichtete Lafitte. »Genau weiß ich es nicht einmal. Es ging alles so rasend schnell. Sie sprang durchs Fenster, schnappte sich Giscard und verschwand mit ihm. So wie der da immer verschwindet.« Er wies mit ausgestrecktem Arm auf Amos.
    Der da schüttelte den Kopf.
    »Stygia«, vermutete er. »Sie muss in der Nähe gewesen sein. Ich habe einen Moment lang geglaubt, ihre Aura zu spüren.«
    »Dann war sie es auch«, sagte Zamorra. »Aber was will sie jetzt noch mit Bellaux?«
    Amos und Lafitte zuckten mit den Schultern.
    Zamorra löste sein Handy vom Gürtel, eines der hypermodernen Geräte, die ihm und Nicole von Tendyke Industries zur Verfügung gestellt worden waren und das schon fast mehr konnte als die neuesten anderen Geräte auf dem Markt. Mit Modultechnik aufrüstbar für künftige technische Entwicklungen… Er rief Nicole an. Sie war bereits unterwegs.
    Mit wenigen Worten unterrichtete er sie über den Vorfall.
    »Das heißt, wir können uns den Exorzismus sparen«, erkannte sie.
    Das Wort Exorzismus gefiel ihm nicht recht, doch es traf irgendwie den Kern. »Sparen vielleicht nicht, nur verschieben. Wir müssen versuchen, Bellaux zurückzuholen.«
    »Und wir müssen versuchen, Calderone zu erledigen«, gab Nicole zurück.
    »Der ist auch erst mal wieder geflüchtet. Ich halte jetzt so oder so Bellaux für wichtiger. Wir müssen ihn aus Stygias Klauen befreien.«
    »Dafür müssen wir erst einmal wissen, wo er sich befindet«, sagte Nicole. »Wie finden wir das heraus?«
    »Keine Ahnung«, gestand Zamorra. »Vielleicht hat sie ihn in die Hölle geholt, vielleicht an einen anderen Ort der Erde. Oder sonstwohin. Ärgerlicherweise können wir sie nicht fragen.«
    »Aber wir können ihr nachspüren«, mischte sich Amos ein.
    Zamorra wandte sich ihm zu. »Und wie?«
    »Was sagst du?«, kam Nicoles Stimme aus dem TI-Alpha-Handy.
    »Sid scheint einen Vorschlag zu haben.«
    »Na, dann soll er ihn mal unterbreiten, sobald ich da bin.« Draußen rollte ein Auto aus und kam zum Stehen. Augenblicke später kam Nicole mit Zamorras »Einsatzkoffer« herein.
    »Ich lausche«, sagte sie.
    Sid Amos räusperte sich. »Ich werde ein wenig Zeit dafür benötigen. Es ist nicht ganz so einfach. Ich muss widerwillig gestehen, dass ich im Moment noch nicht wieder ganz so fit bin, wie ich dachte. Außerdem fehlen mir ein paar Hilfsmittel, die ich früher

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