Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
silbernen Blitzen an.
    Die weißmagischen Energien zuckten auf den Dämon zu - und prallten wirkungslos gegen einen unsichtbaren Schutzschild.
    Doch Calderone merkte sehr rasch, dass er unterliegen musste. Er feuerte noch einmal auf Asmodis, nahm sich aber nicht genug Zeit zum Zielen und verfehlte den Ex-Teufel.
    Da brach sein magischer Schild zusammen, und die silbernen Blitze des Amuletts schlugen in seinen Körper ein, rissen tiefe Wunden.
    Mit einer Verwünschung auf den Lippen wandte sich Calderone zur Flucht.
    ***
    Der Krach hatte natürlich die Dorfbewohner alarmiert, und als wieder Ruhe eingekehrt war, tauchten sie auf.
    Magie und Dämonen waren für sie nichts Unbekanntes. Sie wussten von dem Kampf, den Zamorra sein Leben lang focht, und sie hatten dämonische Knechtschaft monatelang am eigenen Leib kennen gelernt, als Leonardo de Montagne das Château erobert, Zamorra das Amulett geraubt und ihn vertrieben hatte. Es hatte fast ein halbes Jahr gedauert, bis Zamorra endlich erfolgreich Zurückschlagen konnte. [7]
    Außenstehende hatten von jener dämonischen Knechtschaft der Dorfbewohner nicht das Geringste mitbekommen. Für sie hatte stets alles ganz normal ausgesehen…
    Auch heute noch war Magie jederzeit im Dorf präsent. Zum einen hin und wieder durch das Auftauchen von Sid Amos, zum anderen aber auch durch den Jungdrachen, der im Château Montagne eine neue Heimat gefunden hatte. Vor allem die Kinder kamen mit ihm spielend klar - im wahrsten Sinne des Wortes.
    Zamorra half Amos auf die Beine.
    »Alles in Ordnung«, sagte er. »Die Gefahr ist vorbei.«
    »Glaube ich nicht«, grummelte Charles, der Schmied. »Was so abgeht, ist immer nur der Anfang. Siehste in jedem Film im Kino.«
    »Klar, und nach der Action-Szene kommt dann nur noch endlose Philosophie«, erwiderte Zamorra. »Leute, die Show ist vorbei. Ihr könnt euren Adrenalin-Pegel wieder reduzieren.«
    »Adria-Segel? Was ist das denn für’n Ding?«, ächzte Charles.
    »Russische Erfindung«, behauptete Zamorra. »Mein Kollege Boris Saranow aus Moskau wird euch das jederzeit schriftlich geben.« Er stützte Amos auf dem Weg zurück in Lafittes Haus.
    Draußen begann eine lang anhaltende, tief schürfende Diskussion über russische Erfindungen, Segel und Dämonen.
    Drinnen erwartete Zamorra und Amos eine üble Überraschung.
    ***
    »Was soll das?«, keuchte Bellaux, als Stygia ihn losließ. »Wo bin ich hier?«
    Sie lächelte ihn an. »Dort, wo alles menschliche Leben endet.«
    Er sah sich um. Die Umgebung bestand aus einer Art Lavagestein, teilweise glänzend poliert, teilweise raue Schlacke. Ein seltsames, schattenloses Licht erfüllte den höhlenartigen Raum. Bellaux glaubte, hinter den Wänden Bewegung zu sehen. Sich windende Gestalten in lodernden Flammen. Doch alles war irgendwie diffus und verschwommen. Je genauer er hinsah, desto weniger konnte er erkennen.
    Er blickte wieder die Frau an.
    Sie hatte sich verändert.
    Eine unbekleidete weibliche, dunkelhaarige Gestalt mit verführerischem Körper, aus dessen Rücken große Schwingen ragten. Der Kopf zeigte spitze Hörner, die aus den Schläfen wuchsen.
    Bellaux schluckte. Ich halluziniere! Jemand hat mich mit Drogen vollgepumpt. Das hier kann nicht echt sein. Es ist ein Albtraum!
    »Es ist kein Alptraum«, sagte die Teufelin. »Was du siehst, ist die Wirklichkeit. Sie gefällt dir nicht, doch du musst dich damit abfinden. Und - es gibt hier Schlimmeres als meinen Anblick.« Sie lachte spöttisch auf.
    »Wer sind Sie?«, stöhnte Bellaux.
    »Ich bin die Fürstin der Finsternis, deine Herrin. Du bist mir verfallen mit Leib und Seele.«
    »Nein«, schrie er auf - er glaubte zu schreien, aber nur ein Flüstern kam über seine trocken werdenden Lippen. »Nein, das gibt es nicht…«
    »Und doch wirst du dich daran gewöhnen müssen.«
    »Warum?«
    »Weil ich dich brauche«, erklärte sie.
    »Warum ich?«
    »Es hätte jeder andere sein können. Dem Zufall verdankst du die Ehre, mir dienen zu dürfen.«
    »Auf diese Ehre verzichte ich gern«, sagte er. »Lass mich gehen! Ich habe mit dir und deinesgleichen nichts zu schaffen.«
    »Du kannst gehen, wohin du willst.« Stygia lächelte ihr Opfer ohne eine Spur von Humor an. »Doch überall wartet auf dich der Tod. Ohne mich wirst du nicht lebend in deine Welt zurückkehren. Und ich lasse dich erst gehen, wenn du deine Aufgabe erfüllst. Du hast versagt und mein Geschenk dem Falschen gegeben. Also wirst du deinen Fehler ausgleichen müssen.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher