Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vor sich ging. Der Roboter, durch dessen Anblick Bluffs hemmungsloser Zorn ausgelöst worden war, hatte einen Menschen auf dem Rücken getragen!
    Bluff war dermaßen verwirrt, daß er hilflos zusah, wie die Hunde über den einzigen Menschen herfielen, der außer ihm die große Katastrophe überlebt hatte. Er war wie zu Stein erstarrt, und die Stimme wollte ihm nicht gehorchen. Er sah, wie der gelbbraun gekleidete Roboter mit kräftigen Faustschlägen die Hunde von sich abwimmelte und zur Waffe griff. In diesem Augenblick schrie der Fremde: „Nicht schießen, Augustus!" Da wich die Starre von Bluff. „Cuddly, zurück!" schrie er mit heiserer Stimme.
    Die Hunde gehorchten augenblicklich. Schweifwedelnd kamen sie auf ihn zu und legten sich ihm zu Füßen. Der Roboter stand starr, den Lauf der Waffe schräg nach unten gerichtet, als sei er mitten in der Bewegung eingefroren. Der Mensch, den er auf dem Rücken getragen hatte, kam ein wenig unsicher auf die Beine. Er musterte Bluff aus sicherer Distanz.
    „Halt deine Hunde still, Bruder!" verlangte er. „Wir haben miteinander zu reden."
    „Die Hunde werden sich nicht mehr rühren", versprach Bluff.
    „Aber wie steht's mit dem Roboter?"
    „Über den habe ich keine Kontrolle", bekam er zur Antwort. „Wir können nur hoffen, daß er sich vernünftig verhält."
    Der Fremde überquerte die Straße. Als er vor Bluff stand, streckte er die Hand aus ... und Bluff griff zu. Es war ein eigenartig feierlicher Anblick: ein Handschlag zur Begrüßung der beiden einzigen Menschen, die die große Katastrophe überlebt hatten.
    „Ich bin Walik Kauk", sagte der Fremde.
    „Ich wohne hier in Nome ...
    oder vielmehr: Ich habe hier gewohnt."
    Auch Bluff nannte seinen Namen.
    „Wie hast du überlebt?" wollte Kauk wissen. „Zuviel PILLEN geschluckt?"
    Bluff schüttelte den Kopf.
    „Ich bin ein Heimzögling. Wir bekamen keine PILLEN."
    Kauk war erstaunt. Die beiden einzigen Überlebensfälle, die er bisher gekannt hatte - seinen eigenen und Baldwin Tingmers - waren anscheinend auf eine Überdosis PILLEN zurückzuführen.
    Wenn es noch andere Möglichkeiten gegeben hatte, die Katastrophe zu überstehen, dann war die Erde womöglich doch nicht so leer, wie er bislang gefürchtet hatte.
    „Komm mit mir ins Heim!" forderte Bluff ihn auf. „Der einzig warme Ort in ganz Nome."
    Seine Augen leuchteten fröhlich.
    „Warm?" fragte Kauk überrascht.
    „Ich habe die Hunde trainiert, Holz zu sammeln. In der Heimküche brennt ständig ein kleines Feuer."
    Er sprach nicht davon, daß es keines besonders intensiven Trainings bedurft hatte. Er hatte Cuddy einmal gezeigt, was er brauchte, und seitdem klappte die Holzversorgung wie am Schnürchen.
    „Ich komme gern", sagte Kauk. „Aber zuerst muß ich mich um meinen Freund hier kümmern."
    „Freund...?"
    Der abfällige Unterton in Bluffs Stimme war nicht zu überhören.
    „Wenn du wüßtest, was er für mich getan hat, gingen dir die Augen über, Junge", bemerkte Walik Kauk.
    War es die Wucht des Sturzes oder die Konfrontation mit Wesen, die keinen PIK in sich trugen ... Auf jeden Fall war mit Augustus eine bemerkenswerte Änderung vor sich gegangen.
    „Steck die Waffe wieder ein!" befahl Walik Kauk.
    Augustus gehorchte sofort.
    „Der Junge und die Hunde sind uns wohlgesinnt", erklärte Walik. „Du darfst sie nicht als feindlich betrachten."
    Ohne vorher die übliche Lauschpause einzulegen, antwortete Augustus: „Ich werde sie nicht als feindlich betrachten."
    Walik stutzte. Die plötzliche Willfährigkeit des Roboters paßte nicht zu seiner bisherigen Art. Walik beschloß, die Chance zu nutzen.
    „Gib mir die Waffe!" forderte er.
    Augustus zog den Blaster hervor und reichte ihn Walik. Walik atmete auf. Der Roboter konnte ihm jetzt nichts mehr anhaben, solange er die Augen offen behielt.
    „Sämtliche örtlichen Polizeistationen sind geschlossen", erklärte er. „Es gibt keinen Ort, an dem du mich abliefern kannst."
    „Ich verstehe", antwortete Augustus.
    Walik wandte sich um und entdeckte im nächsten Gebäude eine offene Tür.
    „Wartet hier!" sagte er. „Ich habe rasch etwas zu erledigen."
    Das hatte er wirklich, aber zur Hälfte unternahm er diesen Gang, um Augustus' Reaktion zu testen. Der Roboter verhielt sich völlig still.
    Er betrachtete sich offenbar nicht mehr als Waliks Wärter und hielt es nicht für ein Vergehen der Klasse drei, daß Walik sich von ihm entfernte.
    Im Innern des Gebäudes durchstöberte Walik ein halbes

Weitere Kostenlose Bücher