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0759 - Werwolf-Wahnsinn

0759 - Werwolf-Wahnsinn

Titel: 0759 - Werwolf-Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorgestellt.
    Warum hatte er das getan? Es war eigentlich nicht seine Art, sich so zu verhalten, dann hätte er mich nämlich nicht um Hilfe zu bitten brauchen. Irgendwie kam mir die Lage mehr als unrealistisch vor, aber mir blieb nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren.
    Ich schaute Blochin über den Tisch hinweg an. Keiner sprach. Nur das Summen einiger Fliegen unterbrach die Stille. Blochins Gesicht wirkte blaß und gleichzeitig verkniffen. Es war zu sehen, daß auch er litt und sich unwohl fühlte.
    »Sie haben natürlich nichts unternommen, nehme ich an?«
    »Wenn Sie damit auf eine Suchaktion anspielen, die habe ich tatsächlich unterlassen. Zum einen habe ich mich nicht getraut, mich allein der Insel zu nähern, aus dem Dorf hier hätte ich keine Unterstützung bekommen, außerdem wollten Sie ja kommen, und da mußte ich warten. Allein hätten Sie sich überhaupt nicht zurechtgefunden.«
    »Da haben Sie recht.«
    Blochin räusperte sich. »Wir können natürlich noch warten, ob er sich in den nächsten Stunden blicken läßt, aber das werden Sie wohl nicht tun wollen.«
    »Stimmt.«
    »Was haben Sie vor?«
    Er hatte die Frage gestellt und wußte natürlich meine Antwort schon im voraus, zumindest erkannte er dies am kalten Lächeln auf meinen Lippen. »Es ist ganz einfach, Oleg. Wir werden uns die Insel ansehen. Was Wladimir gekonnt hat, das schaffen auch wir. Hinüberrudern, vorausgesetzt, Sie sind damit einverstanden. Sie brauchen es nicht zu tun, ich werde es auch allein schaffen.«
    »Nein, nein, John, auf keinen Fall. Ich bleibe natürlich an Ihrer Seite, das sind wir uns und auch Wladimir schuldig.« Er schaute mich aus seinen braunen Augen düster an. »Was uns dort allerdings erwartet, kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Das heißt, Sie haben die Insel noch nicht betreten?«
    »So ist es.«
    »Warum nicht?«
    »Erstens fürchte auch ich mich davor, und zweitens bestand für mich kein Grund.«
    »Okay, das akzeptiere ich.« Ich leerte mein Glas und kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Sie haben vorhin von Booten gesprochen. Sind es nur Ruderboote?«
    »Ja, Sie werden keine anderen finden. Aber zu zweit läßt sich das schaffen, wenn wir uns abwechseln.«
    »Das denke ich auch. Ich will noch einmal auf die Insel zurückkommen. Sie haben da von einer Legende gesprochen, die man sich erzählt. Was hat es mit ihr genau auf sich?«
    »Nur soviel, daß dort eine Bestie hausen soll. Eben dieser verfluchte Werwolf.«
    »Sicher ist das nicht?«
    Er hob die Schultern. »Was ist schon sicher, John? Ich bin nicht über Einzelheiten informiert, denn ich stamme nicht aus dem Ort. Meine Frau Irina ist hier aufgewachsen.«
    »Dann fragen wir sie doch!«
    Sein Gesicht bekam einen traurigen Ausdruck. »Sie hat Slobicze leider verlassen und ist zu Verwandten gefahren. Wie viele andere hat auch Sie Angst gehabt.«
    »Verständlich.« Ich holte Zigaretten hervor und bot Blochin auch ein Stäbchen an, für das er sich bedankte. Wir rauchten und diskutierten weiter. Dabei schlug Blochin vor, erst später den Trip zur Insel zu beginnen.
    »Wann ungefähr?«
    »Wenn es dämmert. Es wäre gut, wenn wir das Ziel erst bei Dunkelheit erreichen. Dann können wir nicht so schnell gesehen werden, wenn Sie verstehen.«
    »Ist klar. Ich denke nur an etwas anderes. Diese Bestie, die auf dem Eiland haust, muß es ja auch verlassen, um Opfer zu finden. Wie gelangt sie denn in den Ort? Auch mit einem Boot?«
    Er schüttelte den Kopf, obwohl er nicht sehr überzeugt aussah. »Nein, John, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich rechne eher damit, daß er schwimmt.«
    Ich bekam große Augen. »Wie war das? Ein Werwolf, der lange Strecken schwimmen kann?«
    »Ist das denn so ungewöhnlich?«
    Ich zog den Mund schief. »Ob das ungewöhnlich ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Zumindest ist mir das noch nicht vorgekommen, und ich habe mit Werwölfen so meine Erfahrungen, das müssen Sie mir glauben.«
    »Wladimir sagte es. Er hat ein sehr großes Vertrauen in Sie gesetzt, John.«
    Ich winkte ab. »Nur nicht zuviel loben, das kann gefährlich werden. Ja, ich habe öfter mit Werwölfen zu tun. Ich weiß auch, daß sie oft genug unterschiedlich sind, obwohl sie ständig das gleiche Ziel verfolgen, aber sie können sich anpassen. Sagen Sie, Oleg, wie lange existiert dieser Werwolf denn schon?«
    Er hob die Schultern. »Eine genaue Zeit kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen.«
    »Schade.«
    »Ist das wichtig für Sie?«
    »Nicht

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