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076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

076 - Die Jenseitskutsche von Diablos

Titel: 076 - Die Jenseitskutsche von Diablos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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weit in die Berge
wagt, kann es passieren, dass er vom Weg abkommt, sich verirrt und dann
irgendwo in der Abgeschiedenheit schließlich einsam stirbt.«
    »Man hat nie eine Leiche gefunden.«
    Hans Marner fasste sein Gegenüber fest ins Auge...
    »Meine Frau und ich, Senor, hatten in der vergangenen
Nacht noch ein merkwürdiges Erlebnis...« Er erzählte von der Begegnung mit dem
Alten und dem makabren Fund, den sie schließlich von ihm machten. Bazo wurde
totenblass, und sein dicker schwarzer Oberlippenbart stach noch stärker von der
weißen Haut ab. »Tut mir leid. Ich habe dafür keine Erklärung.«
    Hans Marner gewann den Eindruck, dass der Spanier die
Wahrheit sagte.
    »Aber es ist sicher kein gutes Omen, Senor Marner!«
    »Dieser ganze Gespensterkram geht mir auf die Nerven«,
stieß der Deutsche plötzlich hervor, aber ganz wohl fühlte er sich bei diesen
Worten nicht. »Ich werde der Sache auf den Grund gehen. Ich werde mich selbst
auf die Suche machen und mir die Maurenburg und die Kutsche, die nach oben
fährt, mal aus der Nähe ansehen. Wenn ich nichts entdecke, Senor Bazo, kann ich
die Polizei immer noch einschalten...«
     
    ●
     
    Marner ließ sich den Weg beschreiben. Vor Trevelez
führte eine schlechte Straße rechts in die Berge und endete dort nach etwa
achthundert Metern. Dann ging’s wirklich steil aufwärts. Der Pfad war steinig
und voller Schlaglöcher, und niemand hätte es seinem Wagen zugemutet, hier
heraufzufahren.
    Am Ende der Wegstrecke stand ein Pfahl, an dem ein
verwittertes Holzschild befestigt war. Es trug die Aufschrift: Kutschdienst
zur Maurenburg. Die Abfahrtzeiten standen darunter. Demnach fuhr die erste
Kutsche mittags um zwei Uhr zur Essenszeit, die nächste um vier und die letzte
abends um acht. Der Platz, an der die Kutsche für gewöhnlich anzuhalten
pflegte, war etwas begradigt, und man sah auf ihm die Spuren, die die schmalen,
eisenbeschlagenen Holzräder hinterlassen hatten.
    Marner schloss den Wagen ab, zog eine Jacke über, nahm
die Tasche mit den Papieren und seiner Barschaft mit und ging den steinigen
Pfad. Schon von weitem erblickte er auf der Bergspitze die Reste einer
Maurenburg mit den typischen Türmen. Einer war nur noch eine Ruine, der andere
sah aus der Ferne noch gut erhalten oder restauriert aus. Auch das
langgestreckte zweistöckige Gebäude auf dem Fels, dessen Außenwand in natürlich
gewachsenen Stein überging. Hans Marner lief den direkten Weg dorthin und war
erstaunt, dass er fast drei Stunden benötigte. Dabei war ihm das Gemäuer so
nahe vorgekommen. Das große Tor in den Innenhof stand weit offen. Pflaster
bedeckte den Boden. Ein Brunnen mit Löwenköpfen war durch die ebenfalls weit
offen stehende Tür des Nachbarhofes zu erkennen. Rechts war ein Stall. Unter
einem Dachvorsprung stand eine Kutsche. Marners Herz begann schneller zu
schlagen, als er das Gefährt sah. Es war die Kutsche, die ihm in der
vergangenen Nacht wie ein Spuk erschienen war!
    Aus dem Stall erklangen Geräusche... das Schnauben der
dort untergestellten Pferde. Der Deutsche näherte sich der Kutsche und berührte
sie. Sie war schwarz lackiert, die Oberfläche rissig, die Farbe schon alt. Er
musste daran denken, dass er die Kutsche in völliger Lautlosigkeit die Straße
vor sich hatte überqueren sehen. Die Jenseitskutsche von Diablos! Der Begriff
ging ihm nicht aus dem Sinn. Miguel Bazo hatte ihm nach langem Drängen auch den
Namen Diablos erklärt. Einen Ort oder eine Burg dieses Namens gab es
offiziell nicht. Die Bewohner in den Bergen hatten schon vor Jahrhunderten
jedoch die einsame Maurenburg im Volksmund so bezeichnet. Diablos kam von
Diablo, dem Teuflischen, der angeblich um die Jahrtausendwende der Herr der Maurenburg
gewesen war. Ein orientalischer Herrscher, der Schwarze Magie betrieb und
angeblich jede Woche eine Jungfrau hinrichten ließ, um sich die Gunst der Welt
der Finsternis zu erhalten. Über diesen Magier aus dem Orient erzählte man sich
haarsträubende Dinge. Er sollte ein wahrer Menschenverächter gewesen sein, ein
Mann, der seine Untertanen bis aufs Blut quälte, der seinen Friseur vierteilen
ließ, weil er ihn beim Bartstutzen geringfügig verletzt hatte. Der namenlose
Orientale, der einstige Herrscher der Maurenburg, war ein Widerling, der Angst
und Schrecken verbreitete.
    Aber eines Tages ereilte auch ihn das Schicksal.
Aufgebrachte Untertanen bemächtigten sich seiner, banden ihn an einen Pfahl und
verbrannten ihn. Der geteerte Pfahl stand lange Zeit

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