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0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Pilzwald zu.
    Plötzlich Körten sie unterhalb einer Felswand, die steil abfiel - die Riesenpilze ragten über sie auf - lautes Geschrei.
    Ein Wiehern erklang.
    »Nein!«, schrie eine helle Mädchenstimme. »Das dürft ihr nicht tun!«
    Zamorra erkannte einwandfrei Evas Stimme und rannte los.
    Etwas war da im Gange. Kobolde schrien und lärmten durcheinander.
    Zamorra schaute über den Rand der Felswand und erblickte eine Szene, die er wohl niemals vergessen würde.
    Hunderte von Kobolden drängten sich beim und im Pilzwald und umringten Eva und das Einhorn. Einige von ihnen hatten einen großen Bratspieß vorbereitet, ein Feuer brannte schon. Spitze Knochenmesser waren zu sehen.
    Offenbar wollten sie das Einhorn schlachten!
    »Wir machen eine Einhorn-Grillparty!«, hörte Zamorra sie rufen.
    »Holt Wurzelbier!«
    »Wo bleibt die Musikkapelle?«
    Dass das Höllische Dreigestim von ihnen Koboldopfer forderte, hatten sie anscheinend im Moment völlig vergessen.
    Zamorra fasste sich an den Kopf. Dieses Völkchen konnte einen zum Wahnsinn treiben.
    ***
    Eva ritt über den Regenbogen. Der Wind der Zeit zauste ihr Haar. Bunte Lichter begleiteten sie in einem Nebel, in dem alle Konturen hinter und seitlich von ihr verschwammen. Sphärenmusik ertönte.
    Vor sich sah Eva leuchtende Punkte, die zu bunten Streifen wurden und dann an ihr vorbeizogen. Es war ein herrliches Gefühl, über die Grenzen zwischen den Dimensionen zu reiten. Ein helles Licht war hoch oben - Eva schätzte es als oben ein -, und tief unter ihr bewegten sich formlose Schatten und leuchtete Glut.
    Schaurige Laute klangen von dort empor. Die Winde der Veränderung, dachte sie. Einen Moment wehte die Erinnerung an einen weißbärtigen und weiß gewandeten Mann durch sie hindurch. Hinter ihm reckte sich eine Teufelsgestalt hoch empor.
    Dann war die Vision verblasst, und die Einhornreiterin fiel herab von dem Regenbogen, der unter ihr verblasst war.
    Sie fiel… fiel… fiel…
    ***
    Eva landete unterhalb einer steilen Felswand, die vor einem grünen Himmel emporragte. Seitlich von ihr wuchsen hohe Pilze. Zahlreiche blaue Männer und einige blaue Frauen umdrängten sie. Eva wusste, dass es Kobolde waren, obwohl sie sich nicht erinnern konnte, je mit ihnen zu tun gehabt zu haben.
    Das Einhorn bäumte sich auf und schlug mit den Hufen. Die kindliche Reiterin im Fantasy-Outfit hielt sich auf seinem Rücken fest.
    »Ein Einhorn, ein Einhorn!«, wurde geschrien. »Das schickt uns der Himmel.«
    »Bei allen Fexen und Faxen!«
    »Schmackofatz, schmackofatz!«
    Der weißbärtige Broxo, der nun der Älteste des Koboldvölkchens war, trat vor. Er stützte sich auf den Knotenstock, den er als Zeichen seines Amtes von seinem Vorgänger Grox geerbt hatte.
    »Wer bist du?«, fragte er Eva.
    »Ich weiß meinen Namen nicht. Zuletzt wurde ich Eva genannt.«
    »Eva? Was für ein Name? Völlig unkoboldisch. Ich werde dich Exa nennen. Nun, Exa, willst du auf unserer Welt bleiben? Wir haben Frauenmangel, und wenn du erwachsen bist, kannst du eine der unseren werden. Du hast zwar keine spitzen Ohren, aber über den Schönheitsmangel kann bold hinwegsehen.«
    »Du spinnst wohl! Das wäre das Letzte, mich mit euch abgeben zu müssen«, erwiderte Eva schnippisch.
    »Wie du meinst. Steig ab! Dein Einhorn soll unsere Speisekarte bereichern. Wir werden es braten.«
    »Nein!«, rief Klex, dessen Brautwerbung um Ixi gescheitert war. Das Wasser lief den nur an frugale Nahrung gewöhnten Kobolden im Mund zusammen, als sie das Einhorn betrachteten. »Es muss gesotten werden. Dazu gibt es Klöße.«
    »Einhorn mit Klößen?«, empörte sich der dicke Faxo. »Du spinnst, Klex. Aus Einhörnern macht bold Suppe. Das ist ganz klar ein Suppeneinhorn.«
    »Woran siehst du das?«
    »Na, weil es weiß ist. Weiße Einhörner werden gekocht, das gibt mit Pilzen und Flechten eine sehr nahrhafte Suppe. Die andersfarbigen kann bold grillen oder braten.«
    »Einhörner muss bold am Spieß braten«, widersprach Klex. »Das weiß doch jeder. Die Innereien ergeben mit Schrexenpfeffer gewürzt eine besondere Delikatesse.«
    Seine Meinung setzte sich durch. Die Kobolde vergaßen die Bedrohung durch die Dämonen, und rasch besorgten sie alles, was für die Einhorn-Grillparty gebraucht wurde.
    Eva war entsetzt. Die Kobolde hinderten sie daran wegzureiten und zerrten sie von dem Einhorn herunter.
    Die Zwölfjährige zog ihren Dolch, der recht schwer für sie war, und schwang ihn drohend. Das Einhorn bäumte sich

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