Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0760 - Chaos in der Koboldwelt

0760 - Chaos in der Koboldwelt

Titel: 0760 - Chaos in der Koboldwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
Vom Netzwerk:
Helden es uns erzählt. Broxo war sehr niedergeschlagen. Er sagte, es hätte keinen Zweck, noch einmal die Reise zu unternehmen. Aber meine Schwestern und ich haben uns einfach heimlich zum Regenbogen geschlichen und sind aufgebrochen. Und wie du weißt, hat es geklappt.«
    »Und ob ich das weiß.« Zamorra umarmte alle vier Koboldfrauen auf einmal. »Ich verdanke euch mein Leben. Euch und Eva. Wenn ihr nicht gewesen wärt, wäre ich tot.«
    »Dosch wöhe scheh schade geschee-schen«, sagte Trixi.
    »Ich weiß, wie du dich bei mir bedanken kannst.« Die mannstolle Bixi zerrte an Zamorras Gürtel. »Wir gehen hinter die Regenbogenblumen…« Im nächsten Moment stürzte ein Kübel farbigen Keuschheitswassers auf die Koboldin nieder. Sie schüttelte sich und ließ von Zamorra ab.
    »Dafür ist jetzt keine Zeit, Bixi«, sagte Ixi. Sie wandte sich an Zamorra. »Sie ist tatsächlich meine Schwester, genau wie die anderen. Aber sie hat immer nur eins im Kopf… Sie hat sogar schon mal einen Kalkdrachen vergewaltigt.«
    »Gar nicht wahr!«, empörte sich Bixi.
    »Doch wahr.«
    »Nein.«
    »Doch.«
    »Ruhe!«, sprach jetzt Zamorra ein Machtwort. »Wir sind hier, um die Koboldwelt zu retten, nicht um zu streiten.«
    Bixi schmollte und meinte, für Sex müsste immer Zeit sein, sonst wären die Kobolde genau wie die Menschen und andere Rassen schon längst ausgestorben. Zamorra ließ das auf sich beruhen.
    Sie schlichen von den Regenbogenblumen weg und durch den Felsenring.
    »Unsere schönen Ruinen«, jammerte Ixi, als sie an deren Überresten vorbeigingen, »er hat sie kaputtgemacht. So kaputt, wie sie kaputt waren, kriegen wir sie nie wieder kaputt.«
    »Seid froh, dass er sie nicht ganz gemacht hat«, brummte Zamorra. »Wohin jetzt?«
    »Zum Brmpflwald«, bestimmte Ixi. »Dort haben sich die meisten Kobolde versammelt. Die erste Opferung von jedem fünftausendsten Kobold steht bevor. Ein schrecklicher Gedanke, wo wir doch nur sechs sind.«
    Zamorra hatte schon von der Koboldmathematik gehört. Bei den Kobolden wunderte ihn überhaupt nichts mehr.
    Sie marschierten über eine natürliche Felsbogenbrücke, die über einen Abgrund führte, durch eine Stein- und Wüstenlandschaft.
    Am Horizont sah man große Pilze emporragen.
    »Das ist der Brmpflwald«, sagte Ixi. »Wir werden ihn bald erreichen und… Was ist das? Gonzo! Ein Kalkdraehe verfolgt ihn!«
    Tatsächlich näherte sich eine verfettete Kreuzung von Hund und Krokodil. Ihre großen Schlappohren schlugen heftig auf und nieder. Ein großes, ungeheuer hässliches Vieh mit einem gewaltigen Rachen, aus dem eine gespaltene Zunge zuckte, verfolgte es in der Luft.
    »Kriäh!«, machte es. »Kriäh!«
    »Er will meinen Pschrtritzel fressen!«, rief Ixi. »Das darfst du nicht zulassen, Zamorra. Rette Gonzo!«
    »Tu esch nisch«, warnte Trixi. »Esch könn un vehaten.«
    Es könnte uns verraten, sollte das heißen. Zamorra war gleicher Ansicht. Andererseits widerstrebte es ihm, Ixis Schoßtierchen einfach auffressen zu lassen. Doch wenn er sein Amulett einsetzte, konnte das von den dämonischen Mächten registriert werden, falls sie hier lauerten.
    Der plump flatternde und asthmatisch schnaufende Pschrtritzel näherte sich.
    Entschlossen packte Zamorra einen faustgroßen Stein und schleuderte ihn mit aller Kraft.
    Er traf den Kalkdrachen am Kopf, und ein Stück von der Schnauze brach ab. Nach zwei weiteren Steinen drehte der Kalkdrache mit einem misstönenden Schrei ab und flog auf die fernen Berge zu, die gezackt in den grünen Himmel emporragten.
    Die Koboldfrauen klatschten Beifall. Sie waren nicht kräftig genug, um Steine mit solcher Wucht zu werfen. Ihre Magie konnten oder wollten sie gegen den Kalkdrachen anscheinend nicht einsetzen.
    »Er ist etwas zerbrechlich«, sagte Zamorra.
    »Ja, deshalb heißt er ja auch Kalkdrache. Je älter sie werden, desto mehr verkalken sie.«
    »Und so etwas soll ich vergewaltigt haben«, beschwerte sich Bixi. »Unglaublich. Eine ganz üble Nachrede ist das.«
    »Der, den du in der Mangel hattest, war ein junger«, sagte Nixi und blickte dann Zamorra belehrend an. »Da sind sie viel kleiner und biegsamer, außerdem samtrot oder himmelblau. Erst später nehmen sie dann die Kalkfarbe an.«
    Bixi blickte sie giftig an. »So hässlich, wie du bist, ignoriert dich sogar ein Kalkdrache!« Sie streckte ihrer Schwester die Zunge heraus.
    Bevor sie sich noch mehr in die Haare gerieten, ging Zamorra dazwischen.
    Immer näher marschierten sie auf den

Weitere Kostenlose Bücher