0760 - Kampf der Diplomaten
nehmen, bevor sie sich zu Basis 1 auf Thomas Olmenth abstrahlen lassen durften.
„Die Akonen betreiben geradezu einen Kult mit ihren Materialtrans-mittern", sagte Atlan zu Julian Tifflor, als sie die Transmitterhalle in Basis 1 verließen und auf dem Weg zu den GAVÖK-Gesandten der Akonen und Antis waren.
„Sie sind in der Vergangenheit damit nicht schlecht gefahren", erwiderte Julian Tifflor. „Und ich bin sicher, daß sich die Transmitter auch in der Zukunft bewähren werden."
Sie erreichten ihr Ziel. Accarde und Monguen erwarteten sie bereits. Atlan sagte ohne Umschweife: „Thomas Olmenth muß evakuiert werden!"
Der Akone und der Anti wurden blaß. Accarde sprang von seinem Platz hoch.
„Das ist unmöglich, Prätendent", stieß er hervor. „Wie stellen Sie sich das vor?"
„Es müßte schon ein schwerwiegender Grund vorliegen, damit wir Thomas Olmenth fallenlassen", sagte Monguen. „Die Arbeiten an den zwanzig Basen wurden gerade erst abgeschlossen.
Wir können nun wirkungsvoll mit unserer Tätigkeit beginnen.
Und da verlangen Sie, daß wir alles aufgeben."
„Es ist im Interesse der GAVÖK", erklärte Atlan. „Sie wollen den Grund für diese Maßnahme hören? Es besteht akute Gefahr, daß die Laren den Stützpunkt angreifen. Es kann jeden Tag geschehen. Perry Rhodan hat durch seine unglücklichen Aktivitäten den Standort des Stützpunkts an die Konzilsvölker verraten.
Ungewollt, wie ich betonen möchte, aber das ändert nichts an der Situation. Die Laren wissen, daß Thomas Olmenth eine Bastion der GAVÖK ist."
Accarde und Monguen sahen einander betroffen an.
„Das ändert die Lage natürlich", sagte Accarde. „Ich muß zugeben, daß wir Ihre Warnung vor Rhodan nicht ernst nahmen und uns sogar entschlossen hatten, ihn anzuhören."
„Dann bin ich gerade noch zurechtgekommen, um Ihnen die Augen über seine Methoden zu öffnen", sagte Atlan grimmig.
„Rhodan hat bereits einen GAVÖK-Stützpunkt auf dem Gewissen. Ich möchte nicht, daß auch Thomas Olmenth auf sein Konto geht. Durch eine rasche Evakuierung können wir das Schlimmste verhindern."
„Was heißt das, Rhodan hat einen Stützpunkt auf dem Gewissen?" erkundigte sich Monguen.
Atlan erzählte seine Version der Vorkommnisse auf der Blues-Welt Irrf.
„Rhodan hat eine Delegation ins Soccthor-System geschickt, um die Blues für seine obskuren Ideen zu gewinnen. Diese Delegation hat aber die Kampfschiffe der Überschweren angelockt.
Der Stützpunkt, der immer als absolut sicher gegolten hatte, wurde entdeckt und angegriffen. Der Angriff konnte zwar abgewehrt werden, aber die Existenz des Stützpunkts ist den Laren jetzt bekannt. Dasselbe Schicksal steht Thomas Olmenth bevor."
Mußt du gar so dick auftragen, Atlan? meldete sich Tako Kakutas Bewußtseinsinhalt. Schließlich ist es nicht bewiesen, daß Perrys Delegation den Stützpunkt verraten hat.
Es geht um den Fortbestand der GAVÖK, konterte Atlans Extrasinn. Da heiligt der Zweck die Mittel.
Aber eine etwas fairere Behandlung hätte Perry verdient.
„Das ist ungeheuerlich", sagte Accarde. „Ich hätte Perry Rhodan eine solche unverantwortliche Handlungsweise nicht zugetraut, nach allem, was man sich über ihn erzählt ... Ich stimme einer sofortigen Evakuierung zu! Betrachten wir es als Testfall. Jetzt kann sich unser Transmitter-Netz bewähren."
„Vom Einsatz der Transmitter rate ich unbedingt ab", sagte Atlan eindringlich. „Es wäre unverantwortlicher Leichtsinn, das bestgehütete Geheimnis der Akonen aufs Spiel zu setzen. Wenn die Laren den Standort des Stützpunkts kennen, lauern sie vielleicht bereits in der Nähe und warten nur auf die Aktivierung der Großtransmitter, um sie anpeilen zu können. Das wäre der Todesstoß für die Akonen."
Accarde zuckte erschrocken zusammen. Er blickte zu Monguen, der sich mit verkrampften Händen am Tisch festhielt, und dann wieder zurück zu Atlan.
„Aber..."
„Ich habe auch dieses Problem bedacht", sagte Atlan schnell.
„Warum glauben Sie, daß ich mit einem Ultraschlachtschiff und neun Begleitschiffen gekommen bin? Dort ist genügend Platz, um die Mannschaften aller zwanzig Basen und noch zusätzlich wertvolles Gerät aufzunehmen. Ich weiß, daß auf Thomas Olmenth keine Raumschiffe stationiert sind. Deshalb werden wir mit den Beibooten einen Fährdienst zwischen den Basen und den Mutterschiffen einrichten. Und sollten die Laren unverhofft auftauchen, bleibt uns immer noch genügend Zeit zu einem organisierten
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