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0761 - Der Angst-Atmer

0761 - Der Angst-Atmer

Titel: 0761 - Der Angst-Atmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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oder gar eine Spur, die ihm weiterhalf. Ein anschließender Rundgang durch Cardigan Hall blieb genauso fruchtlos.
    So suchte Zamorra unverrichteter Dinge sein Zimmer auf und war nicht klüger als zuvor.
    Im Schein eines Windlichts auf dem Bett liegend, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, fasste er in Gedanken noch einmal zusammen, was er wusste. Es war unerfreulich wenig.
    Drei Menschen waren in Cardigan Hall im Schlaf gestorben, wie er von Dr. McFinnes wusste. Im Schlaf und unter extremem Stress, den Dr. McFinnes und der obduzierende Coroner als Todesangst interpretierten. Daraus wiederum schloss McFinnes, dass die drei Opfer unter furchtbaren Albträumen gelitten hatten und daran gestorben waren.
    Zamorra teilte diese Ansicht.
    Dass Magie dahinter steckte, hatte ihm seine Untersuchung des toten Dougal gezeigt. Die Reaktion des Amuletts war eindeutig gewesen, ebenso die Spuren, die es sichtbar gemacht hatte. Auch wenn Zamorra nicht wusste, was diese Make-up-Reste zu bedeuten hatten.
    Stellte sich also die Frage, was diese tödlichen Albträume ausgelöst hatte. War es nur die schaurige Umgebung?
    Oder konnte die Frage womöglich auch lauten: Wer hat die Albträume verursacht?
    Zamorra versuchte sich an einen vielleicht ähnlich gelagerten Fall aus seiner Vergangenheit zu erinnern. Es wollte ihm jedoch keiner einfallen. Was kein Wunder war - immerhin hatte er es im Laufe der Zeit mit hunderten von Dämonen zu tun gehabt. Es war schlicht unmöglich, sich an jeden einzelnen zu erinnern, obwohl es manchmal sicherlich sehr hilfreich gewesen wäre.
    Ein Alb kam ihm als Drahtzieher in den Sinn. Dabei handelte es sich um gespenstische, mitunter koboldhafte Wesen, deren Präsenz und Wirken bei Menschen Beklemmungszustände hervorriefen. Oft hockten sie sich auf die Brust von Schlafenden und verursachten so ein bedrückendes Gefühl der Angst. Im Volksglauben waren diese Kreaturen auch als Nachtmahre bekannt.
    Zamorra vermutete, dass Albe viel öfter aktiv wurden, als man annahm. Und er hielt es nicht nur für möglich, sondern für sehr wahrscheinlich, dass viele ihrer Opfer starben. Nur fand eben niemand heraus, dass diese Menschen durch das Wirken eines Nachtmahrs ums Leben gekommen waren. Man zählte diese Dahingeschiedenen in der Regel wohl zu der glücklichen Gruppe jener, die »sanft entschlummert« waren…
    Ja, der Gedanke, dass in Cardigan Hall ein Alb am Werke sein könnte -oder etwas Ähnliches jedenfalls, eine Abart dieser dämonischen Spezies vielleicht -, schien Zamorra nicht abwegig.
    Die nächste Frage war somit: Wie schob man dem Treiben eines Nachtmahrs einen Riegel vor, wie lockte man ihn in eine Falle?
    Die Antwort erübrigte sich Vorerst.
    Denn draußen auf dem Korridor und nicht weit entfernt schrie jemand gellend vor Entsetzen auf!
    ***
    »Du?«, keuchte Asmodis ungläubig.
    »Ja, ich«, sagte Julian Peters seelenruhig, ohne jeden Triumph, ohne Häme darüber, dass der große Asmodis auf allen vieren vor ihm kauerte wie ein Diener, der sich seinem Herrn vor die Füße warf.
    Der ehemalige Fürst der Finsternis war aus jener Flammen wand gestürzt, die elementarer Teil des Traumes war, den Julian erschaffen und Asmodis »geschickt« hatte. Diese Flammenwand entsprach exakt dem, was Julian gesehen hatte, als er sich in die Erinnerungsträume des Ex-Teufels eingeklinkt hatte. Das jedoch, was hinter der Flammenwand lag, auf dieser Seite also, entsprang ganz allein seiner eigenen Fantasie und zeigte den Thron und das Refugium LUZIFERS so, wie Julian es sich nur vorstellen konnte.
    »Was soll das?«, fragte Sid Amos, erhob sich und klopfte sich imaginären Staub vom Maßanzug Dabei sah er sich um, schüttelte unwirsch den Kopf und blickte wieder Julian an, der auf einem Thron aus gefrorenem Feuer saß - oder vielmehr lümmelte.
    »Wie findest du mein Werk?«, wollte Julian wissen, anstatt zu antworten.
    »Dein Werk?«, fragte Sid Amos verwirrt.
    Julian machte eine umfassende Geste. »Wie nahe bin ich der Wirklichkeit mit meinem Traum gekommen? Sieht es hinter der Flammenwand so aus -oder so ähnlich wenigstens?«
    »Ob es hinter der Flammenwand…?«, echote Asmodis und trat einen Schritt näher, die Augen misstrauisch geschmält. »Junge, du verrätst mir jetzt besser, was du mit diesem Zinnober zu bezwecken gedenkst, sonst…«
    »Sonst?«, hakte Julian nach, als Amos seine Drohung unausgesprochen ließ.
    »Sonst«, fuhr Asmodis fort, »zeige ich dir, dass ich auch als Großvater noch lange nicht zum

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