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0761 - Der Angst-Atmer

0761 - Der Angst-Atmer

Titel: 0761 - Der Angst-Atmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Stahl
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schrecklich realen Albtraum gehabt, in dem ihr Billy Westin, ihr brutaler Exfreund, als Ungeheuer erschienen war und nach dem Leben getrachtet hatte. Dieses Ungeheuer entsprach allerdings nicht jenem, das Herbie Fisher gesehen haben wollte, als er Lauries Zimmer betreten hatte. Dieses beschrieb der junge Mann als nackte, grünhäutige Kreatur mit Krallenhänden, Glubschaugen, vorgewölbtem Maul und dicksträhnigem Kopfhaar.
    Als weitere Nachfragen nichts Neues ergaben, verabschiedete sich Zamorra und ging.
    Herbie Fishers Beschreibung des Wesens, das er an Lauries Bett gesehen hatte, untermauerte durchaus Zamorras Vermutung, es mit einem Alb zu tun zu haben. Diese Spezies trat in unterschiedlichen Erscheinungen auf.
    Diese Schlussfolgerung, beziehungsweise die offenbare Bestätigung seiner ersten Annahme, beruhigte Zamorra ein wenig. Ein Nachtmahr war zwar nicht ungefährlich, aber auch kein übermächtiger Gegner.
    Er überlegte, wie er der dämonischen Kreatur eine Ealle stellen konnte, und fasste einen Plan.
    Zu dessen Umsetzung brauchte er ein paar Utensilien aus dem Einsatzkoffer in seinem Zimmer.
    Und ein Telefon, um Nicole Duval in Florida anzurufen…
    ***
    Die Ur-Kraft, die Julians Traum zerstörte, verschonte auch Asmodis nicht. Sie packte ihn, degradierte ihn zum Spielball und schleuderte ihn davon.
    Aber er war im Gegensatz zum Träumer darauf gefasst gewesen. So vermochte er, nachdem es ihn aus jener Ebene fortriss, in der Julian seinen Traum errichtet hatte, eine Para-Spur auszumachen und ihr zu folgen.
    Was ihn allerdings so viel Kraft und Mühe kostete, dass er kurz fürchtete, es nicht zu schaffen…
    Aus gutem Grund entfesselte er die so genannte Alte Kraft so selten wie möglich. Zu hoch war der Preis, den sie ihm abverlangte.
    Doch in diesem Fall hatte er keine andere Möglichkeit gesehen. Julian bedurfte eines Denkzettels, der ihn in seine Schranken verwies. Und dazu hatte Asmodis als Mittel nur jene Ur-Magie gesehen, die auch seinem Bruder Merlin zur Verfügung stand.
    Das Risiko, dass Julian die Gewalt der Alten Kraft unter Umständen nicht überleben könnte, nahm er dabei billigend in Kauf. Immerhin, mit Schwund musste man rechnen - in jeder Hinsicht und allen Lebenslagen…
    Aber Asmodis hoffte, dass Julian nicht wirklich zu Schaden kam oder gar starb. Er mochte den Jungen, und das nicht nur, weil sie blutsverwandt, sondern in erster Linie, weil sie sich ähnlich waren.
    In vielerlei Beziehung: Julians Sinn für Melodramatik beispielsweise, wie er ihn mit seinem Traum von LUZIFERS Reich hinter der Flammenwand bewiesen hatte, glich sehr Asmodis’ eigener Neigung zur-Theatralik…
    Und vor allem waren sie sich viel ähnlicher als Asmodis und sein Sohn Robert Tendyke, wie dieser sich heute nannte. Robert hatte sich seinem väterlichen Erbe verweigert, konnte sich nicht einmal dazu überwinden, ihn Vater zu nennen.
    Julian hingegen…
    Dem Jungen standen Welten offen. Und er schien sich dessen nicht nur bewusst zu sein, sondern er war auch willens, einen entsprechenden Weg einzuschlagen. Sein Makel bestand lediglich darin, dass er zu viel zu schnell wollte. Ihm fehlte noch das wahre Zeitgefühl, jenes Verständnis von Zeit, das über menschliches Begriffsvermögen hinausging.
    Aber das konnte ihn nur die Zeit selbst lehren…
    Die Para-Spur, der er folgte, führte Asmodis auf eine unwirtliche Welt, die er zwar nicht kannte, die aber, wie er spürte, unbewohnt war.
    Damit bot sie ihm genau das, was er brauchte - Einsamkeit. Hier fand er die Ruhe, die er benötigte, um sich nach dem Gebrauch der Alten Kraft zu erholen. Und um nachzudenken.
    Letzteres tat er weiterhin über Julian Peters.
    Der Lehrmeister namens Zeit würde dem Jungen nichts beibringen können, wenn er an seinem vermessenen Plan festhielt, das Geheimnis um LUZIFER zu ergründen. Dieses Vorhaben war blanker Irrsinn, die möglichen Folgen nicht auszumalen…
    Während er auf einem kahlen Fels in verbrannter Landschaft hockte, ließ Asmodis versonnen Sand durch die Finger rieseln und seufzte.
    Unter diesen Gesichtspunkten wäre es vielleicht doch für alle und alles am besten, wenn Julian Peters tot wäre.
    Wenn er es nicht bereits war…
    ***
    »Du bist verrückt, Cheri!«, befand Nicole Duval am anderen Ende der Verbindung.
    Eins musste man dem Handy lassen, das Robert Tendyke ihm aufgenötigt hatte - der Empfang war hervorragend.
    In Tendyke’s Home saß man gerade nach einem abendlichen Barbecue gemütlich zusammen. Nicole hatte

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