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0761 - Nefrets Todesvogel

0761 - Nefrets Todesvogel

Titel: 0761 - Nefrets Todesvogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Sonne. Sie rissen Henoch aus dem Schlaf, der sich sehr fürchtete, aber die beiden Besucher sprachen davon, daß er keine Furcht zu haben brauchte. Sie waren gekommen, um ihn hinauf in den Himmel zu holen und ihn in die großen Geheimnisse einzuweihen, damit er seinen Kindern und seinen Freunden weiter vermitteln konnte, wie es in der gesamten Welt aussah. Er folgte ihnen und wurde verschiedenen Engeln vorgestellt, und man gab ihm etwas, womit er seine Entdeckungen aufschreiben konnte. Vielleicht war das der Beginn der EDV, ich weiß es nicht, jedenfalls hat er all seine Eindrücke notiert, denn er schrieb immerhin dreihundertsechzig Bücher, was kaum vorstellbar ist. Danach verabschiedete er sich von seinem Sohn Methusalem und gab ihm die Bücher zur Aufbewahrung.«
    »Wo sind sie?« fragte ich.
    »Verschollen…«
    »Schade.«
    Spimanes hob die Schultern. »Man soll trotzdem nicht aufgeben, denn Henoch hat sein Wissen auch an Schüler weitergegeben, aber natürlich nicht alles. Doch ein Teil des Wissens um die Rätsel der Welt, hinter denen wir noch heute herjagen, haben sich erhalten und sind dokumentiert worden.«
    »Darf ich raten, wo sie dokumentiert sind?«
    »Bitte, John.«
    »In der Cheopspyramide, praktisch der Keimzelle der Psychonauten. Oder liege ich da falsch?«
    »Nein, richtig«, erwiderte Spimanes mit großem Ernst. »Doch nicht nur seine Aufzeichnungen sind dort gesammelt worden, auch die des weisen Salomon, zum Beispiel, aber das ist ein anderes Kapitel. Wir bleiben beim Henoch und ziehen die Spur weiter zu den Ägyptern. Bis heute weiß man nicht genau, wer die Pyramide gebaut hat.«
    »Der Pharao Cheops«, sagte Bill.
    »Ich bezweifle dies. In der genau aufgeführten Hierarchie ist Cheops vermerkt, aber ich bin anderer Meinung. Cheops verfügte nicht über das Wissen. Ich gehe einmal davon aus, daß sich Cheops und ein unbekannter Pharao den Bau der Pyramide geteilt haben. Cheops hat sein Grabmal dort aufgebaut, wo schon einmal eine Pyramide gestanden hat und im Wüstensand versunken ist. Die eigentliche Pyramide, die unter der von Cheops. Und dort sind die Geheimnisse verborgen.«
    »Wer sollte sie gebaut haben?«
    »Ein König aus dem uralten Reich, John. Bei den Arabern hat man ihn Surid genannt, und er soll, wie auch Henoch, noch vor der großen Flut gelebt haben. Als sie Flut kam, überrollte sie mit all ihrem Schlamm und dem Geröll auch die Ur-Pyramide mit ihren Geheimnissen, die, wenn sie tatsächlich entschlüsselt würden, unser religiöses Denken und die Vorstellungen über die menschliche Frühgeschichte auf den Kopf stellen würden. Das ist meine Überzeugung. Ich forsche weiter, denn ich habe immer wieder Anhaltspunkte gefunden.«
    »Die Psychonauten!« Ich kam wieder zurück auf das eigentliche Thema.
    »Wissen Sie mehr?« fragte Bill danach.
    Spimanes runzelte die Stirn. »Man sollte ruhig davon ausgehen und sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Sie wissen mehr, davon bin ich überzeugt. Und ich gehe auch noch einen Schritt weiter. Es ist zum Teil Henochs Wissen, das in ihnen steckt und in ihrem verschollenen dritten Auge konzentriert ist. Sie haben es nur noch nicht verstanden, es zu wecken, was natürlich sehr schwierig ist, aber sie werden es irgendwann schaffen.«
    »Wäre das gut?« fragte ich.
    Spimanes wiegte den Kopf. »Ich weiß es nicht«, gab er zu. »Ich weiß nicht, ob jeder Psychonaut auch in der Lage ist, richtig damit umzugehen. Das ist schwer und oft zuviel für einen Menschen, wenn du verstehst. Deshalb ist auch die Sicherheit eingebaut worden, damit sich die Psychonauten nicht zu schnell erinnern. Aber das brauche ich dir wohl nicht zu sagen. Es gibt immer wieder Lichtblicke, wo sich jemand erinnert, dann fallen ihm die Dinge ein, die in seinem dritten Auge gespeichert sind wie in einem Computer, aber das ist selten. Henoch wußte Bescheid, die Sicherung wurde nicht grundlos eingebaut. Mir kommt es vor, als hätte er die Entwicklung aus seinen himmlischen Höhen bereits gesehen und sich deshalb seine Gedanken gemacht.«
    Ich stimmte zu.
    Bill saß da und dachte nach. Den Kopf hatte er gesenkt. Dann räusperte er sich, hob einen Finger und wedelte damit. »Da wäre noch etwas«, sagte er.
    »Was - bitte?«
    »Wenn ich mir alles so richtig überlege, dann ist Henoch der Urvater der Psychonauten gewesen oder?«
    »Ja, das war er!«
    Nach dieser Antwort schwiegen wir, denn wir mußten damit erst fertig werden.
    Bill schaute mich an, ich ihn. Gemeinsam sahen wir

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