Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lassen und sich mit der griechischen Polizei kurzschließen, damit man uns in Ruhe ließ.
    Allerdings wollte er nur wenige Personen einweihen, da keiner von uns wußte, wie weit Kiriakis' Beziehungen noch reichten.
    Jetzt stand ich vor dem flachen Gebäude der Post und schaute auf den frühabendlichen Trubel, der sich über die Hauptstraße hinwegwälzte. Ich mußte lächeln, als ich daran dachte, daß Bill den Hubschrauber in den Bergen aufgesetzt hatte, wo es keine Häuser mehr gab, dafür Olivenhaine. Auf einer Lichtung stand unsere Maschine. Wir mußten zu Fuß weiter.
    Langsam setzte ich meine Brille auf. Wer hielt mich unter Kontrolle? Es war einfach unmöglich, dies bei diesem Betrieb herauszufinden. Touristen und Einheimische wechselten sich ab. Es wurde gekauft, es wurde gegessen und getrunken.
    Das hier war die Zeit der Wirte und Geschäftsleute, wenn die Urlauber ihre Plätze am Strand oder auf dem Wasser verlassen hatten und einkaufen gingen.
    Der Geruch von Gyros und geschmorten Hammelfleisch vermischte sich mit dem Duft der Blüten, denn gegenüber befand sich ein Blumenladen. Dort sah ich auch die dunkleren Einmündungen der schmalen Gassen, die den Ort ebenfalls durchzogen.
    Ich dachte an meinen Verfolger.
    Zwar herrschte auch in den Gassen ziemlich viel Betrieb, sie waren trotzdem übersichtlicher als diese Hauptstraße, durch die sich wahre Menschenmassen drängten.
    Über die Fahrbahn schöben sich zudem noch zahlreiche Fahrzeuge. Manche davon schon uralt und reif fürs Museum. Ich überquerte die Straße mit Schlenkerbewegungen, da ich immer wieder Hindernissen ausweichen mußte, passierte den Blumenladen und verschwand in der schattigen Kühle der Gasse.
    Radiomusik plärrte über mir aus einem offen Fenster. Michael Jackson knirschte seine Songs. Seine Stimme sollte Kunden in den kleinen Laden locken, wo Musikanlagen und TVGeräte aus zweiter Hand verkauft wurden.
    Ich ging vorbei.
    Das Pflaster der Gasse war sehr uneben und zeigte an einigen Stellen auch Löcher. Menschen saßen vor ihren Häusern und wirkten wie bewegungslose Puppen. Zumeist Männer, die so taten, als würden sie nichts sehen, aber doch vieles mitbekamen.
    Neben einem schmalen Laden blieb ich stehen. Ein Einheimischer verkaufte hier billige T-Shirts mit bestimmten Markensignets auf den Vorderseiten. Nachgemachte Ramschware aus Fernost, aber die Leute blieben vor den Drehständern stehen und kauften auch. Die Ständer waren nach draußen geschoben worden, denn drinnen war kein Platz.
    Wo steckte mein Verfolger? Oder hatte ich mich geirrt und mir alles nur eingebildet? Ich ging natürlich davon aus, daß Kiriakis meine Spur gefunden hatte und mich jetzt durch seine Leute unter Kontrolle hielt. Nur war es unmöglich für mich, dies herauszufinden. Jeder konnte für ihn arbeiten. Der junge Mann, der in den T-Shirts herumwühlte ebenso wie er Typ mit Sonnenbrille und knallgelber Jacke, der an der Hauswand lehnte. Ich tauchte nicht in den Laden ein und ging weiter. Etwas knatterte mir entgegen. Trotz des Fußgängerverkehrs fuhren zwei junge Burschen auf einem Motorrad die Gasse entlang, und dabei noch in wilden Schlangenlinien. Auf die Menschen nahmen sie dabei keine Rücksicht. Ihre Oberkörper waren nackt und braungebrannt. Dafür trugen sie rote Sturzhelme auf den Köpfen und hatten ihren Spaß, wenn die Menschen fluchend zur Seite spritzten.
    Auch ich ging ihnen aus dem Weg, hielt mich dicht an den hellen Hauswänden mit den kleinen Fenstern, hinter denen ich hin und wieder Gesichter entdeckte, und blieb stehen, als ich in einem kleinen Schaufenster Schmuck sah.
    Es war kein echter, man konnte ihn als Modeschmuck bezeichnen. Ich sah Ringe, Ketten, Armbänder, kleine Kreuze, wobei es alle Arten und Formen in der Auslage zu sehen gab, aber ich sah auch Talismane aus Kristall und Steinen.
    Der Laden selbst war in ein seltsames Zwielicht getaucht. Hinter der schlichten Ladentheke bewegte sich ein alter Mann. Kaum jemand interessierte sich für seine Ware, nur ich war vor dem Fenster stehengeblieben. Er hatte es gesehen und er winkte mir zu.
    Ein Kunde würde ich wohl kaum werden. Zumindest nicht freiwillig, dafür unfreiwillig. Bevor ich mich abwenden konnte, spürte ich etwas Spitzes in meinem Rücken, ein Messer.
    Andere hätten sich erschreckt, ich normalerweise auch, aber für mich bestätigte sich der Eindruck, als sich doch ein Verfolger an meine Fersen geheftet hatte. Irgendwo war ich darüber froh, und deshalb atmete ich

Weitere Kostenlose Bücher