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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Lebenden hineingewagt hatten. Was sie vorhatten, wußte ich nicht, aber ich wollte es erfahren und sprach sie deshalb an. Einer mußte schließlich den Anfang machen.
    »Gut«, sagte ich, »soweit sind wir. Ich bin also euer Gefangener. Denkt nur nicht, daß ich mich dafür bedanke, aber ich weiß auch, daß ihr mich kennt. Ihr wißt, wie ich zu euch stehe, und deshalb möchte ich gern von euch erfahren, warum ihr mich in diese Falle gelockt habt. Euer handeln kann auch zu einem Bumerang werden, denn der Name Kiriakis sollte euch ein Begriff sein, und er hat, wie ihr sicherlich wißt, vier von euch getötet.«
    »Das ist uns bekannt!«
    Zum erstenmal hörte ich einen Psychonauten reden. Ich wußte allerdings nicht, welcher es war. Die Stimme war unter einem dritten roten Auge aufgeklungen, wahrscheinlich von einer Person, die in der Mitte der kleinen Reihe stand.
    »Dann wißt ihr auch, was weiterhin geschehen ist?«
    »Ja.«
    Das überraschte mich. »Woher habt ihr es erfahren?«
    »Man übermittelte es uns.«
    Diese Antwort ließ mich nachdenken. Wer konnte da übermittelt haben? Wenn es stimmte, auf welche Art und Weise war es geschehen? Ich bohrte nach und warf den Namen Spimanes in die Debatte.
    »Wir kennen ihn«, wurde mir bestätigt. »Er ist kein Feind, er ist ein Mensch, dem wir mit Ehrfurcht und Vertrauen begegnen. Er meint es auf keinen Fall schlecht.«
    »Der Ansicht bin ich auch.« Die Antwort hatte mich beruhigt. »Aber wie ist es ihm gelungen, sich mit euch in Verbindung zu setzen? Das ist mir, ehrlich gesagt, ein Rätsel.«
    Der Sprecher gestattete sich ein Lächeln. »Wer sagt dir denn, daß er es getan hat?«
    »Ach? Nicht er?«
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Muß ich dir das noch sagen?«
    Ich brauchte nicht lange zu überlegen. »Nein«, flüsterte ich. »Nein, das brauchst du nicht. Es gibt jemand, der viel, sehr viel weiß. Ich denke an Nefret.«
    »Ja, sie war es.«
    Damit hatte ich nach dem Verlauf der Unterhaltung schon gerechnet, es haute mich auch nicht um, aber überrascht war ich schon und wollte natürlich Einzelheiten wissen. Deshalb fragte ich danach, und man ließ sich Zeit mit der Antwort, was mir wiederum nicht gefiel, deshalb drängte ich den Sprecher und bat auch um einen Vertrauensvorschuß, wobei ich die Spitze noch weiter verlängerte und auch Aristoteles Kiriakis ins Gespräch brachte.
    »Euch brauche ich doch nicht zu erklären, wer er ist und mit welchen Methoden er arbeitet. Vier Tote aus eurer Mitte gehen auf sein Konto. Denkt daran.«
    »Ja, wir kennen ihn.«
    »Und er wird nicht lockerlassen, Freunde. Er hat es geschafft und sich durch den Totenvogel, der zum Glück nicht mehr existiert, die dritten Augen bringen lassen. Muß ich euch denn erklären, was sie bedeuten? Daß darin das Wissen der Urzeit gespeichert ist. Soll es Kiriakis denn gelingen, die Rätsel zu lösen und sich das Wissen zu eigen machen? Das wäre fatal für euch.«
    »Es stimmt.«
    »Warum habt ihr mich dann in die Falle gelockt?«
    »Wir mußten mit dir reden.«
    »Und wie hat Nefret es geschafft, euch…?«
    Ein sehr leises Lachen unterbrach mich. »Wer das dritte Auge in sich hat, wer das Wissen wie ein Speicher hält, der wird auch mit der Person Kontakt aufnehmen können, die das hütet, was der große Henoch von seinen himmlischen Reisen mit auf die Erde gebracht hat. Oder bist du anderer Meinung?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Sie hat uns die Botschaften geschickt. Wir stehen mit ihr über das dritte Auge in einem geistigen Kontakt.«
    Ich setzte mich bequemer hin, zog die Beine an und umschlang die Knie mit den Händen. »Schön und gut«, sagte ich. »Aber ist das alles neu für euch gewesen?«
    »Wie sollen wir das verstehen?«
    »Sehr einfach. Habt ihr erst jetzt von Nefret erfahren? Oder wußtet ihr schon länger, daß es sie gibt?«
    Eine Antwort bekam ich nicht sofort. Ich hatte mehr den Eindruck, als müßten sie sich erst über eine gemeinsame Erwiderung klarwerden. Ihre Köpfe bewegten sich, sie schauten sich an, da war ein Auge auf das andere gerichtet, bis schließlich eine mehr als flaue Antwort durch den Weinkeller echote.
    »Wir haben es zumindest gespürt.«
    »Daß jemand gekommen ist, der unser wahrer Führer sein kann. Ja, das merkten wir. Nur wußten wir leider nicht, wo wir den Hebel ansetzen sollten. Es war noch zu weit entfernt, zu schwammig, zu wenig konkret. Wir merkten nur, daß sich da etwas getan hatte, und ich will dir sagen, daß wir sehr gehofft haben.«
    »Kann

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