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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns wertvoll sein könnte.«
    »Denke ich auch.«
    Ich hatte mich losgeschnallt. Gleichzeitig mit Bill Conolly öffnete ich die Klappe und war plötzlich froh, die Maschine verlassen zu können, weil uns auf dem Deck der Jacht doch eine andere Luft empfing. Sie war zwar warm, aber auch würziger, hier spürten wir den Wind, der uns entgegenwehte. Für einen Moment überkam mich der Eindruck, die Freiheit hautnah zu erleben. Ich vergaß für Sekunden die Probleme, ich dachte nicht mehr an Kiriakis und fühlte mich fortgeschwemmt, bis mich Bills Stimme aus den kurzen Träumen riß.
    »Wo finden wir Kiriakis?«
    Ich öffnete die Augen, schaute nach vorn und sah die Männer, die vor uns standen.
    Wer zur Mannschaft gehörte und wer nicht, konnte ich nicht unterscheiden. An ihren ausdruckslosen Gesichtern jedenfalls war nichts abzulesen. Sie beobachteten uns schweigend, und Bill schlenderte auf sie zu. Er zeigte seine Waffe nicht, er lächelte, als er fragte: »Kommt, Freunde, es wird doch wohl jemanden auf diesem Kahn geben, der meine Sprache versteht. Ihr seid Seeleute und nicht alle Killer.«
    Ein Mann trat vor. Er war groß, aber sehr dünn, dafür sehnig. Er trug eine blaue Hose und ein weißes Hemd ohne Ärmel. Auf dem Kopf wuchs blondes Haar wie ein dünner Grasstreifen.
    »Ich bin Ire.«
    »Okay, wunderbar. Mein Name ist Bill Conolly. Ich nehme an, daß Sie ihn schon mal gehört haben.«
    Der Ire nickte.
    »Dann ist Ihnen auch klar, daß Kiriakis und wir nicht eben die besten Freunde sind.«
    »Kann sein.«
    Bill blieb ruhig. Ich ließ ihn reden und hielt mich im Hintergrund auf. Ich wollte herausfinden, ob die anderen Mitglieder der Besatzung die Gelegenheit nutzten, um uns in den Rücken zu fallen.
    Davon allerdings bemerkte ich nichts.
    Spimanes und sein Schützling hielten sich an unsere Anweisungen und blieben in der Maschine. Die Kuppel wurde von den Strahlen der Sonne getroffen und verwandelte sich in einen Spiegel. Ich verließ mich wieder einmal auf meine Antennen und hatte den Eindruck, daß hier einiges nicht mit rechten Dingen zugegangen war.
    Wir waren zwar gelandet, hatten aber ins Leere gestoßen. Nicht eine Waffe sah ich in der Nähe.
    Alles wirkte so überraschend harmlos.
    Der Rothaarige hieß Patric, wie ich mitbekam. Bill wollte von Patric wissen, ob er hier zur normalen Mannschaft gehörte?
    »Klar doch.« Der Ire grinste. »Oder gibt es noch eine unnormale Mannschaft.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Bill lächelnd. »Uns jedenfalls wollte man töten. Sind Sie eigentlich in Kiriakis' Pläne eingeweiht worden, Patric?«
    »Nein.«
    Wir wußten nicht, ob er log. Von den anderen bekam er keine Unterstützung. Auch wir warteten vergeblich darauf. Die Männer verhielten sich lässig, das nur äußerlich. Ich bekam schon mit, daß sie sehr gespannt und lauernd waren.
    Bill wollte schon nachfragen, aber das konnte er sich sparen, denn Patric sprach das Thema von allein an. »Wenn Sie Kiriakis suchen, er ist nicht mehr hier. Er stieg in einen Hubschrauber und verschwand. Er ließ uns im Stich.«
    »Was euch natürlich nicht schmeckt.«
    »Richtig.«
    »Dann wäre es doch nicht mehr als recht, wenn Sie mir sagen würden, wo ich Kiriakis finden kann.«
    Patric zog die Lippen breit. »Keine Ahnung, wirklich nicht. Ich habe keinen blassen Schimmer.«
    »Und Ihre Kollegen?«
    »Die müssen Sie selbst fragen, Mister.«
    Es hatte ja keinen Sinn, das sagte ich Bill. Aber ich wollte etwas anderes.
    Zwar das Schiff nicht direkt durchsuchen, dazu hatten wir kein Recht, ich hätte nur gern einen Blick in bestimmte Räume geworfen und fragte Patric, ob es ihm etwas ausmachte, uns durch das Schiff zu führen.
    »Nein. Was wollen Sie denn sehen?«
    »Kiriakis' Räume.«
    Da schwieg er. Hinter ihm lachte jemand. Ein anderer fluchte. »Da kommt niemand so leicht rein.«
    »Kann sein. Darf ich es trotzdem versuchen?«
    Patric nickte. »Kommen Sie.«
    Bill Conolly wäre gern mitgegangen, wollte aber Spimanes und Nefret nicht allein und schutzlos zurücklassen. So blieb er bei ihnen, während ich Patric unter Deck folgte.
    Da konnte ich nur staunen. Die Pracht sah ich nicht als solche an. Was sich dort präsentierte, war für mich die reinste Verschwendung. Für mich hatte derjenige, der sich so einrichtete, nicht alle Tassen im Schrank. Doch auf Umwegen und mit dem nötigen Geld bekam man eben alles. Natürlich suchte ich nach Hinweisen, wo wir Kiriakis hätten finden können, ich fand leider nichts. Deshalb zapfte ich

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