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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Möglicherweise entdeckte er etwas, eine Spur, vielleicht sogar ihn, wenn er in dem kleinen Küstenort eintraf.
    Bisher hatte Bill nichts dergleichen gesehen. Vor seinen Augen lief der normale Betrieb ab, der sich immer so stark verdichtete, wenn der Tag zu Ende ging und die Menschen Luft holten, um sich in die abendlichen und nächtlichen Vergnügen zu stürzen.
    Da konnte Bill nicht mitmachen.
    John blieb einfach zu lange weg, als daß es dafür eine natürliche Erklärung gegeben hätte. Dieses Telefongespräch, das er von der Post hatte führen können, dauerte niemals so lange. Inzwischen ging der Reporter davon aus, daß es John Sinclair tatsächlich gelungen war, eine Spur zu finden, vorausgesetzt, er war in keine Falle gelaufen.
    Bill drehte sich um.
    Auf dem Tisch stand eine Flasche Mineralwasser. Der Wirt hatte sogar Eis besorgt, es in einen Eimer gefüllt und die Flasche hineingestellt. Auch eine Karaffe mit Rotwein stand bereit, aber Bill mischte die beiden Flüssigkeiten nicht zusammen. Er hielt sich an das Wasser, drehte den Verschluß auf und trank einen kräftigen Schluck, der ihn wieder aufmöbelte. Als er die Flasche wieder in das Eis hineindrückte, dachte er daran, daß er nicht mehr allein bleiben wollte. Er mußte einfach mit jemandem reden, da konnte es gut sein, wenn er mit seinem neuen Freund Spimanes über den Fall sprach.
    Der hatte den gleichen Gedanken gehabt wie Bill. Bevor dieser auf die Tür zugehen konnte, klopfte es schon.
    »Ja…«
    Spimanes trat ein. Im Schatten der Tür sah er für einen Moment aus wie ein Gespenst, dann schob er sich in das Zimmer und versuchte zu lächeln.
    »Ich wollte gerade zu dir.«
    »Ja, es ist nicht gut, wenn man allein ist.« Mehr sagte der Besucher nicht, nahm statt dessen Bills Platz am Fenster ein, schaute hinein in die ersten Schatten der Dämmerung, die an ihren Rändern rötliche Streifen der untergehenden Sonne bekommen hatten. Noch war sie nicht verschwunden und hielt sich wie ein Glutball über dem Meer auf.
    »Du hast Probleme?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Spimanes aber nickte.
    »Willst du mit mir darüber reden?«
    Der Grieche drehte sich schwerfällig um. »Deshalb bin ich eigentlich gekommen. Ich muß die Meinung eines Außenstehenden hören, auch wenn John noch nicht hier ist.«
    »Ich vermisse ihn.«
    Spimanes ging nicht darauf ein. »Mir geht es um Nefret. Sie hat mir erklärt, daß sie nicht mehr bei mir bleiben will. Kannst du dir das vorstellen, Bill?«
    Der Reporter wartete ab. Er wollte auf keinen Fall eine falsche Antwort geben und sprach ziemlich neutral. »Nein, das ist nicht vorstellbar, aber wer kennt sie schon genau? Sollten wir das nicht akzeptieren, wenn sie dich verlassen will?«
    Spimanes schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Bill, ich habe dich mit meiner Bemerkung in eine falsche Denkrichtung gelenkt. Sie will mich nicht für immer verlassen, sie will nur nicht mehr hier in dieser Pension bleiben.«
    »Das kann ich sogar verstehen. Nur wird sie sicherlich einen anderen Grund dafür haben - oder?«
    »Ja - so ist es.«
    »Welchen?«
    Spimanes räusperte sich. »Sie berichtete mir, daß sie entsprechende Rufe und Botschaften empfangen hätte.«
    »Von wem?«
    »Muß ich dir das tatsächlich noch sagen?« lautete die leicht spöttisch klingende Antwort. »Es sind doch ihre Leute, die sich versammelt haben, nehme ich an.«
    »Psychonauten?«
    »Ja, Bill. Sie haben nach ihr gerufen. Denn sie wollen, daß Nefret bei ihnen ist. Die Psychonauten standen mit ihr in einem bestimmten geistigen Kontakt. Ich nahm sogar an, daß sich Nefret gemeldet und ihnen auf telepathischem Wege gewisse Dinge erklärt hat, die sie dann sofort akzeptierten.«
    »Was denn?«
    »Das weiß ich nicht, Bill. Ich habe gefragt, doch sie schüttelte den Kopf. Nefret war einfach nicht bereit, mir eine Antwort zu geben, und ich kann mir auch den Grund vorstellen, denn ich gehöre ja nicht zu ihr. Ich bin kein Psychonaut.«
    »Da hast du recht.«
    »Deshalb muß ich sie gehen lassen. Ich kann sie einfach nicht zurückhalten, Bill. Sie gehört zu ihnen und nicht zu mir, wenn ich ehrlich sein soll. Ich würde mir schäbig vorkommen, wenn ich sie jetzt zurückhalten würde.«
    »Dazu hast du auch kein Recht.«
    »Eben.«
    Bill legte seine Hand gegen die eiskalte Außenseite des Eiseimers. »Gab es einen besonderen Grund, weshalb sie sich plötzlich dazu entschlossen hatte, diesen Ort hier zu verlassen?«
    Spimanes hob die Schultern. »Es muß

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