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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ganz selbstverständlich und fast schon beiläufig mit den Bedienungselementen der virtuellen Pulte vertraut gemacht hatte. Sie war problemlos in der Lage, alle Positionen zu übernehmen, die bei einem Raumflug besetzt sein mussten.
    Eine Sache jedoch gab es, die auch sie nicht begreifen, geschweige denn erklären konnte. Das größte Rätsel der Spider war, dass sie bei hochgefahrenem Schattenschirm in der Lage waren, durch feste Materie zu fliegen! Eine unfassbare Fähigkeit, die ungeahnte Möglichkeiten auftat.
    In Ermangelung einer auf Logik basierenden Bezeichnung hatte das Zamorra-Team dieses Phänomen Schattensphäre getauft. Sie zu erforschen, zu verstehen und vielleicht sogar irgendwann selbst erzeugen zu können, war die größte Herausforderung, der sich Tendyke Industries je gestellt hatte.
    Ted Ewigk und Zamorra standen keine zwei Meter von den beeindruckend großen Schwarzkristallen entfernt. Sie waren problemlos in die Antriebssektion des Spiders gelangt, denn es gab keinen Grund, hier besondere Hindernisse zu installieren. Nichts und niemand konnte den Energielieferanten gefährlich werden, die ihre Kraft aus Weltraumtiefen zogen.
    Wieder einmal wurde Zamorra bewusst, wie wenig sie doch darüber wussten.
    Vielleicht wäre es möglich gewesen, den Schutzschirm, den die Dhyarras um sich aufgebaut hatten, durch intensiven Blasterbeschuss zu knacken. Doch die Zerstörung der Kristalle an sich mochte Zamorra sich nicht einmal vorstellen.
    Wortlos machte der blonde Reporter einen weiteren Schritt nach vom. In den Händen hielt er den Machtkristall, der ihm die Berechtigung zum Führen der DYNASTIE DER EWIGEN gab. Aber von solchen Gedanken war Ted Ewigk weit entfernt. Es gab rúchts, was ihm dies noch einmal hätte schmackhaft machen können, nein, wirklich nicht. Er war einst ERHABENER gewesen, und er war froh, dieser Bürde längst wieder ledig zu sein.
    Gewaltsam sfihob er diese Gedankengänge von sich, denn er benötigte nun all seine Konzentration. Und das fiel ihm heute mehr als schwer.
    ***
    Artimus van Zant stand direkt neben Robert Tendyke und beobachtete gebannt den Monitor, der das Innere der Antriebssektion zeigte. »Ich habe ein mieses Gefühl bei der Sache.« Dr. van Zant war nicht der Typ, der Zweckoptimismus verbreitete.
    »Abwarten, Doktor, abwarten. Der Machtkristall verfügt über ein Potential, von dem Sie nur träumen können.« Robert nahm den Blick nicht vom Bildschirm, auf dem Teds Konzentrationsphase zu beobachten war. Nur ganz kurz sah er zu dem Wissenschaftler auf. »Sind alle Südstaatler so positiv und optimistisch eingestellt, wie Sie?«
    Artimus van Zant lachte brüllend auf, was ihm von den anwesenden Kollegen böse Blicke einbrachte, die er geflissentlich ignorierte. »Boss, wir sind ein lustiges und lebensbejahendes Völkchen. Ich lade Sie gerne einmal ein, wenn meine verrückte Familie ihr Jahrestreffen abhält. Da wird gerockt, bis die Fetzen fliegen. Sie kennen doch sicher die Band Lynyrd Skynyrd.«
    Robert Tendyke nickte abwesend, denn das Bild vor ihm ließ ihn nicht los.
    Van Zant fuhr fort. »Die spielen dort oft für uns van Zants auf. Und auch…«
    Der Rest des Satzes wurde ihm durch das Schrillen der Alarmsirenen von den Lippen gepflückt.
    Was genau geschehen war, konnte jetzt noch niemand sagen. Sicher war nur, dass von einer Sekunde zur anderen der Spider seinen Schattenschirm hochfuhr. Grund genug für die Sicherheitsüberwachung, den Menschen in der Anlage beinahe die Trommelfelle platzen zu lassen.
    Im nächsten Moment wurden alle Monitore blind. Es gab keinerlei Kontakt mehr zu den drei Menschen im Spider. Auch der Sprechfunk brachte nur noch ein dumpfes Rauschen hervor.
    »Was…?«, setzte van Zant an, doch Robert Tendyke machte nur eine abwehrende Handbewegung. Wie hätte er eine Antwort geben können?
    Er wusste nur eins mit ziemlicher Gewissheit. Zamorra, Nicole und Ted schwebten in höchster Lebensgefahr.
    Oder sie lebten bereits nicht mehr.
    ***
    Die energetischen Schutzhüllen um die schwarzen Dhyarras wurden so unvermittelt aktiv, dass es Zamorra beinahe nicht mehr gelungen wäre, Ewigk aus dem Gefahrenbereich zu zerren. Beide hechteten in Richtung Ausgangsschott, denn was sie sahen, zwang ohne Alternative zur Flucht.
    Die Schutzschirme der Kristalle leuchteten derart intensiv grellweiß, dass es den Freunden kaum noch möglich war, genau hinzusehen. Doch was sie noch erkennen konnten, reichte voll und ganz aus. Es war verrückt, aber die

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