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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Artimus fest, dass der schlaksige Bursche tatsächlich rot wurde. Van Zant ahnte die wahre Gefühlslage des Mannes. »Die mache ich mir seit vielen Jahren. Und zwar täglich, denn ich kenne unsere liebe Verrückte besser als sie sich selbst. Aber nun beruhigen Sie sich erst einmal…«
    Obervossbeck war nicht zu stoppen. »Haben Sie für heute eine Demonstration des Schutzgerätes angeordnet, an dem Doktor Skinner arbeitet?«
    In seinen Augen konnte van Zant lesen, dass er die Antwort im Grunde bereits kannte.
    »Natürlich nicht! Niemand hat einen Termin gesetzt. Verflucht, die Frau macht mich irre. Diese wandelnde Katastrophe! Wo ist sie jetzt?«
    Wenn Julie von einer Demonstration gesprochen hatte, konnte das nur eins bedeuten: Sie plante einen Selbstversuch.
    Wahrscheinlich war sie in Gedanken schon längst wieder bei einem anderen Projekt. Das jetzige war ihr dann nur noch lästig, so war das immer bei ihr. Sicherlich war es mal wieder diese unaussprechliche Femtosekundentechnologie, von der Artimus bis heute nicht wusste, wie man sie bei Tendyke Industries verwenden konnte. Es sei denn, man wollte sich beim Reden die Zunge verknoten.
    Der Sichtschutz gegen die Wahnsinns-Strahlung der Spider bedurfte vieler Tests. Doch die waren Skinner bestimmt zu zeitraubend und umständlich.
    Vor seinem geistigen Auge sah er Julie schon mit einer Taucherbrille auf der kleinen Nase schnurgerade auf einen Meegh-Raumer zugehen.
    Er ließ Obervossbeck einfach stehen und wuchtete seinen massigen Körper hinaus auf den Gang in Richtung der drei geparkten Spider.
    Vielleicht kam er ja noch nicht zu spät.
    ***
    Vor der großen Monitorwand versah die 1. Schicht ihren Dienst.
    Robert Tendyke war seit einer guten Stunde anwesend, weil er keinen Schlaf fand. Die Beinahe-Katastrophe des vergangenen Tages hatte ihn regelrecht elektrisiert. Natürlich war ihm und allen Mitgliedern von Spinnennetz die Brisanz um die drei Raumschiffe klar gewesen. Doch erst die letzten Ereignisse hatten gezeigt, wie groß die Gefahr tatsächlich war, mit der sie sich hier einließen.
    Überrascht sah er Dr. van Zant mit hochrotem Kopf auf sich zukommen. Das war im Grunde nicht die Uhrzeit, in der man den Projektleiter vor den Monitoren antreffen konnte. Eigentlich hatte er jetzt seine morgendlichen Besprechungen, die er akribisch vorbereitete und leitete. Robert wusste, dass so mancher Abteilungsleiter gerne darauf verzichtet hätte, doch vor Artimus van Zant und seiner harten Kritik gab es kein Entrinnen.
    Grußlos warf van Zant sich in einen leeren Sessel und hieb mit der rechten Eaust auf die rot leuchtende Kommunikationstaste, die seine Stimme in jedem Winkel der unterirdischen Anlage hörbar machte.
    »Doktor Julie Skinner - bitte sofort und ohne Diskussionsversuch bei der Monitorwand melden. Sofort, Julie, verstanden?« Er ließ sich nach hinten fallen, was die Wipp Vorrichtung des Sessels an die Grenzen ihrer Belastbarkeit brachte.
    »Gibt es da etwas, das Sie mir erklären sollten, Doktor van Zant?«, fragte Robert Tendyke.
    Ihm ging van Zants ruppige Art ab und zu schon auf die Nerven. Wenn dieser Mann nur nicht so kompetént wäre, dann hätte er ihn bereits achtkantig aus der Anlage gefeuert. So aber wusste Tendyke nur zu gut, was er an dem Mann hatte.
    »Es geht um Julie Skinner, Mister Tendyke. Ich glaube…«
    Die Sprechanlage knackte und knirschte, als wäre sie kein Hightech-Produkt der Tendyke Industries, sondern ein Uralt-Funkgerät, wie sie im vergangenen Jahrhundert überall benutzt worden war.
    »Ist das eigentlich dein liebstes Hobby, mich zu stören, zu nerven und mir nachzuspionieren, Arti?« Julie Skinners Stimme klang äußerst gereizt. »Glaubst du vielleicht, ich wäre dein Schoßhündchen, das auf Kommando bei dir erscheint? Nicht in dem Ton, Artimus van Zant! Was willst du von mir?«
    Van Zant ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken. »Ganz sicher will ich dich nicht auf dem Schoß sitzen haben, Julie. Wo bist du?«
    Leises Gelächter kam als Antwort, bevor sie sagte: »Ich erinnere mich da an andere Zeiten, Arti - schoßmäßig gesehen.«
    Um van Zant herum gab es nur noch grinsende Gesichter. Ausnahme war allerdings Bernhard Obervossbeck, der darüber nicht wirklich lachen konnte.
    Skinner fuhr fort. »Wenn du deine reichlich verfetteten Augen einmal konzentriert über die Monitore vor dir schweifen lässt, solltest du mich entdecken. Ich bin im Spider.«
    Julie Skinner hatte erneut die Lacher auf ihrer Seite. Doch

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