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0763 - Inferno im Kosmos

Titel: 0763 - Inferno im Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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logischerweise, daß ich mich mit einem Deflektorgerät unsichtbar machte und ahnten natürlich nicht, daß ihre Energiedetektoren gegen meine Künste nutzlos waren.
    Der Aufruhr klang allmählich wieder ab. Offenbar nahmen die Taatlons an, daß ich das Gebäude verlassen hatte. Aber natürlich würden sie durch den Zwischenfall zu größerer Wachsamkeit veranlaßt worden sein.
    Ich kehrte auf dem gleichen Wege zum Labor zurück. Zwei Bewaffnete standen links und rechts neben der geschlossenen Tür. Ich konnte nicht widerstehen, einen Spezialtrick von Gildemeister Gaan'ter anzuwenden. Eine Viertelminute später enthielten die Impulsstrahler der Posten keine Energiemagazine mehr. Die beiden Männer hatten nichts von dem Diebstahl bemerkt.
    Ich war allerdings vorsichtiger geworden, deshalb verzichtete ich darauf, die Labortür heimlich zu öffnen, denn ich wußte nicht, ob es dabei Geräusche gegeben hätte. Geduldig wartete ich, bis die Tür sich öffnete. Es war Verfon Caatler, der sie geöffnet hatte, um das Labor zu verlassen.
    Während er es verließ, ging ich hinein.
    Als ich hineinkam, erkannte ich sofort, warum Caatler gegangen war. Tennyson und Ghaner Vreik standen neben dem Modulstrahlprojektor und führten eine Art terranischen Eingeborenentanz auf, um ihre vor Kälte steifen Gliedmaßen aufzuwärmen. Demnach hatte Verfon Caatler den umgebauten Projektor eingeschaltet - und damit auch das untergeschobene Kühlaggregat. Für Menschen, die von Geburt an erdähnliche klimatische Bedingungen gewöhnt waren, herrschte in dem Labor eisige Kälte. Für mich, der das genetische Erbe der umweltangepaßten ersten Marskolonistengenerationen in sich trug, war die Temperatur geradezu paradiesisch.
    Ich lauschte versonnen dem Heulen der Gebläse der Klimaanlage, die von Raumthermostaten zu einer Höchstleistung angeregt wurde, für die sie offenbar nicht konstruiert war.
    Jedenfalls kam sie gegen mein technisch vollendetes Kühlaggregat nicht an.
    Kurz darauf stürzte Verfon Caatler wieder ins Labor. Er hielt ein Prüfgerät in den Händen und eilte sofort zum Modulstrahlprojektor. Langsam schritt er um das Gerät herum, den Prüfkopf darauf gerichtet. Aber schon bald fingen seine Hände an zu zittern. Seine Zähne schlugen klappernd aufeinander.
    „Ich m...m...m... möchte b... b.., blo ... bloß wi... wissen, w... w... was d... da ... da seh ... seh ... schiefgegangen ist!" stotterte er. Das Heulen der Gebläse steigerte sich zu einem nervenzermürbenden Kreischen, dann brach es. ab. Dünne Rauchfäden wölkten aus den Lüftungsgittern.
    „Ku ... Ku ... Kurzschluß!" stotterte Tennyson.
    Ghaner Vreik hüpfte zu dem Projektor, tastete mit steifen Fingern dreimal vergeblich nach dem Aus-Schalter, bis es ihm beim vierten Versuch endlich gelang, das Gerät auszuschalten.
    Doch da die Gebläse weiterhin den Dienst versagten, blieb es himmlisch kalt. Als den drei Männern klar wurde, daß sie sich Erfrierungen holen würden; wenn sie länger in dem Labor blieben, stürmten sie fluchtartig hinaus.
    Ich lächelte still vor mich hin. Für einige Zeit war Bettys Bewußtseinsinhalt sicher. Aber das reichte nicht. Ich beschloß, den Projektor gänzlich unbrauchbar zu machen. Nachdem ich die obere Abdeckung entfernt hatte, nahm ich mich der elektronischen Bauteile an, die - bis auf mein Kühlaggregat - sämtliche Steckanschlüsse besaßen. Ich steckte sie so gründlich um, daß die Taatlons meiner Meinung nach Tage brauchen würden, um das Gerät wieder in einen Modulstrahlprojektor zu verwandeln.
    Ich war noch nicht ganz fertig damit, als sich die Tür abermals öffnete. Sofort ging ich hinter dem Gerät in Deckung, denn ich hatte während der Umsteckarbeiten meine Konzentration darauf richten müssen und war nicht mehr völlig unsichtbar beziehungsweise unbemerkbar.
    Doch es war nur ein Reparaturroboter, der sich um die durchgeschmorten Lüftungsgebläse kümmerte. Er beachtete mich überhaupt nicht, auch dann nicht, als ich meine Deckung verließ und mein Werk vollendete. Ich hatte gerade die Abdeckung wieder befestigt, als die Gebläse ihre Tätigkeit wieder aufnahmen. Da mein Kühlaggregat nicht mehr arbeitete, erwärmte sich die Luft im Labor relativ schnell.
    Ich konzentrierte mich erneut auf meine Unbemerkbarkeit und trat von dem Projektor weg. Kurz darauf erschienen die drei Taatlons wieder.
    Verfon Caatler legte seine Hand auf den Aktivierungsschalter des Modulstrahlprojektors und sagte: „Ich riskiere noch einen

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