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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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Vampirs, auf den er wartete, sondern die mehrerer Menschen. Die knackten das Schloss, um gewaltsam einzudringen.
    Sarkana hatte selbstverständlich keine Angst vor ein paar Sterblichen. Doch sollte es zum Kampf kommen, und sei er noch so kurz, würde das Aufmerksamkeit erregen und somit seinen Hinterhalt verraten.
    Er eilte ins Wohnzimmer, riss das Fenster auf und flüchtete über die Feuerleiter, ehe die Menschen bemerkten, dass sich ein Unbefugter in dieser Wohnung aufgehalten hatte.
    In ihm kochte unheiliger Zorn. Sein Plan war völlig durcheinander gebracht worden! Er konnte den anderen Vampir jetzt in dieser Wohnung nicht mehr abfangen!
    Draußen, als er die Straße erreicht hatte, sah er Polizeifahrzeuge.
    Der Tote war also entdeckt und sogar identifiziert worden.
    Sarkana bleckte wütend die Fangzähne. Die italienische Polizei war anscheinend doch besser als ihr Ruf.
    Ihm blieb jetzt nichts anderes, als sich abwartend zurückzuziehen.
    ***
    Commissario Capello sah sich in der Wohnung um. Dieser Pierpaolo Collagi schien so etwas wie ein Lebenskünstler zu sein. Die Einrichtung war für Capellos Geschmack etwas zu schräg eingerichtet.
    Da der Tote keinen Schlüsselbund mehr bei sich trug, hatte Capello die Tür mit einem Spezialbesteck geöffnet. Mit schussbereiten Waffen drangen er und drei Uniformierte ein - es mochte sein, dass der Mörder sich mit dem geraubten Schlüssel Zugang zur Wohnung verschafft hatte und sich drinnen befand.
    Aber nur ein Fenster war offen. Es ließ sich nur vermuten, ob da jemand über die Feuerleiter geflohen war, oder ob das Fenster schon offen gestanden hatte, als Collagi die Wohnung verlassen hatte, um später ermordet zu werden.
    In der Wohnung selbst deutete nichts darauf hin, dass sie durchsucht worden war. Aber welchen anderen Grund sollte es haben, dass der Täter den Schlüsselbund des Toten an sich nahm? Daran, dass Collagi den vielleicht vorher verloren haben könnte, wollte der Kommissar nicht glauben.
    Die Durchsuchung brachte nicht viel und war rasch beendet. Vorsichtshalber schloss Capello das Fenster, damit nicht von draußen jemand einsteigen konnte, und rückte mit seinen Leuten wieder ab. Die Wohnungstür versah er mit einem Polizeisiegel. Die Leute von der Spurensicherung wollte er erst morgen hierher schicken. Die wollten ja schließlich auch irgendwann mal Feierabend haben.
    Der Commissario seufzte. Ein rätselhafter Fall, in den ein Mann mit Diplomatenpass und ein Professor eingebunden waren, eine blutarme Leiche, ein verschwundener Schlüssel, eine nicht durchwühlte Wohnung -nichts passte in irgendein Schema.
    Er nahm sich vor, an diesem Abend nicht mehr darüber nachzudenken.
    ***
    Das Mädchen war einfach süß. Unkompliziert, fröhlich, unverkrampft und sexy. Genau Gryfs Kragenweite. Umgekehrt war die hübsche Christi auch von ihm begeistert. Also hatte sie ihn einfach mit in ihr kleines Ein-Zimmer-Apartment in einem Londoner Hochhaus geschleppt.
    Das Klappbett stammte zwar sicher aus einem Second-Hand-Shop, aber wen interessierte das? Hauptsache, es war bequem.
    Danach brauchte Christi erst mal eine Zigarette. Gryf bevorzugte Pfeife. Nur kam er nicht dazu, die zu stopfen. Weil die Türklingel rasselte.
    »Was hast du denn da für ein unharmonisches Ding?«, stöhnte Gryf auf. »Das tötet ja jede Stimmung ab.«
    Sie sah ihn verblüfft an.
    »He, jeder andere Scheich hätte jetzt gefragt, ob ich Besuch erwarte, und du meckerst über meine Türklingel?«
    »Erwartest du Besuch?«, fragte Gryf trocken, klappte das Pfeifenetui wieder zu und stieg in seine Hose.
    »Nein.«
    Die Klingel schepperte wieder.
    »Hoffentlich zahlst du nicht zu viel für diese Wohnung«, seufzte Gryf. »Das ist ja nervtötend. Da würde ich doch mal mit dem Vermieter reden und…«
    »Vermieterin«, flötete die süße Christi. »Ein fettes, häßliches Rabenaas.«
    »Und die steht jetzt vor der Tür und will daran erinnern, dass Herrenbesuch unerwünscht ist, wie?«
    »Kriegt die gar nicht mit, weil sie stocktaub und zu sieben Fünfteln blind ist.«
    »Muss ich das jetzt nachrechnen?«, überlegte Gryf, und weil die Klingel schon wieder nervtötend Laut gab, Christi aber keine Anstalten machte, das Bett zu verlassen, machte er sich auf in Richtung Tür und zog sie auf.
    Draußen stand nicht die fette, stocktaube und zu sieben Fünfteln blinde Vermieterin, sondern ein hoch gewachsener, schlanker Mann im dunklen Anzug. »Darf ich hereinkommen?«
    Gryf starrte ihn an.
    »Morano!«,

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