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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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angetan?«
    »Frage dich selbst. Und nun geh«, erwiderte Morano.
    Er wusste jetzt, wo er den Druiden finden konnte.
    Er musste nur schnell genug sein.
    ***
    Zamorra und Ted machten eine Runde um den Häuserblock, während die Spurensicherer der Kriminalpolizei ihre Arbeit beendeten, die Straßensperre aufgehoben wurde und die Polizeitruppe wieder abzog. Als sie zurückkehrten, war alles dunkel und ruhig. Auch die Schaulustigen waren fort.
    Ted wirkte bei weitem nicht mehr so depressiv wie während seines Besuchs im Château. Ihm war zwar noch anzusehen, dass er ein gewaltiges Problem mit sich herumschleppte, aber der Vorfall mit dem Tod seines Bekannten schien ihm Schwung zu geben, ihn zu motivieren.
    Er braucht etwas, womit er sich ablenken kann, vermutete Zamorra.
    »Du siehst ziemlich dünn ausgestattet aus«, sagte Ted. »Wo ist dein Einsatzkoffer? Ich sagte doch, bring alles mit, was du hast.«
    »Gegen einen Vampir?« Zamorra lachte leise auf. »Das ist doch wohl erheblich übertrieben. Amulett und Blaster werden wohl reichen. Zur Not hast du ja noch deinen Machtkristall.«
    Ted seufzte.
    »Ich sagte doch am Telefon, meine Sachen liegen im Palazzo! Auch der Dhyarra-Kristall!«
    Zamorra blieb unwillkürlich stehen und sah seinen alten Freund verblüfft an. »Bist du irre?«
    Ted hob die Schultern. »Es hat mich einfach aus dem Haus getrieben, Mann. Ich habe den Dhyarra einfach vergessen. Was ich bei mir habe, sind meine beiden Fäuste.«
    »Gegen einen Vampir natürlich eine erstklassige Bewaffnung«, entfuhr es Zamorra sarkastisch. »Mann, dein Problem macht dir doch mehr zu schaffen, als ich dachte.«
    »Das Problem, bei dem ihr mir nicht helfen wollt.«
    Zamorra winkte ab. »Darüber reden wir später. Jetzt nehmen wir erst mal mit der Zeitschau die Verfolgung auf. Hoffentlich ist der Flattermann nicht doch zum Luftikus geworden und am Abendhimmel verschwunden.«
    Sie standen jetzt vor der Nische zwischen den Häusern.
    »Seltsam«, sagte Ted. »Den Polizisten scheint nicht wirklich aufgefallen zu sein, dass wir zwischendurch verschwunden sind. Und es hat sich wohl auch keiner daran erinnert, dass du abgeholt wurdest und deshalb doch eigentlich auch wieder zurückgebracht werden müsstest.«
    »Oder sie haben es einfach ignoriert«, gab Zamorra zu bedenken. »Der Commissario war zum Schluss doch merkbar verdrossen.«
    Er griff ins Hemd, das er halb offen trug, und löste das Amulett von der silbernen Halskette.
    »Wenn irgendwas passieren sollte«, sagte er, »hängt mein Blaster links am Gürtel. Er ist momentan auf Betäubung eingestellt.«
    »Alles klar«, sagte Ted. Er wusste, dass Zamorra relativ wehrlos war, solange er die Zeitschau anwandte. Er befand sich dann in einer Halbtrance, die ihn nur langsam reagieren ließ. Sollte es eine Falle sein, war er sicherlich zu langsam.
    Der Parapsychologe dachte an die seltsamen Mails jenes Don Jaime und an dessen Worte am Telefon.
    Vielleicht war das hier tatsächlich eine Falle?
    Vielleicht ging alles nur darum, Zamorra nach Rom zu locken, um Rache für die Tötung der Vampire zu nehmen?
    Er hob die Hand. »Da ist noch was, was du wissen solltest«, sagte er und erzählte Ted von der eigenartigen Kommunikation.
    Der Reporter schüttelte den Kopf.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Falle sein soll«, sagte er. »Denk nach. Dieser Don Jaime verlangt Schutz und bietet dafür brisante Informationen.«
    »Es kann trotzdem ein Trick sein.«
    »Ich werde es beherzigen«, sagte Zamorra.
    Er aktivierte das Amulett mit einem entsprechenden Gedankenbefehl und leitete die Zeitschau ein. Dazu versetzte er sich selbst mit einem posthypnotischen Schaltwort in die erforderliche Halbtrance.
    Der stilisierte Drudenfuß in der Mitte der handtellergroßen Silberscheibe verwandelte sich in eine Art Mini-Fernsehschirm und zeigte Zamorras nähere Umgebung. Zugleich entstand das Bild als eine Art Projektion in seinem Bewusstsein und überlagerte die normale Sicht. Es war, als würden zwei Filme auf die gleiche Leinwand projiziert.
    Dabei wurde das Bild der Zeitschau durch Zamorras Gedankenbefehle rückwärts gesteuert. Dieser Film lief also rückwärts ab, in einer Geschwindigkeit, die Zamorra selbst bestimmen konnte.
    Diesmal brauchte er nicht sehr weit in die Vergangenheit zurückzugehen. Der Mord war ja vor noch nicht langer Zeit geschehen.
    Plötzlich waren die entsprechenden Szenen da. Zamorra ging noch ein kleines Stück weiter in die Vergangenheit zurück und

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