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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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stieß er hervor. »Verdammt!«
    »Darf ich hereinkommen?«, wiederholte der Vampir seine Frage und spähte an Gryf vorbei zum Klappbett, wo Christi verzweifelt versuchte, ihre männermordenden Formen unter der dünnen Bettdecke zu tarnen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Gryf die Tür gleich breit aufzog, und war jetzt nicht mehr süß, sondern stinksauer.
    »Schmeiß den Kerl die Treppe runter, egal wer’s ist!«, rief sie wütend.
    »Nun lass mich schon herein, alter Freund«, sagte Morano. »Ich deute dein Schweigen als ein Ja.« Er schob sich an Gryf vorbei in die Mini-Wohnung.
    »Verzeihen Sie, Mylady, wenn ich Ihr abendliches Freizeitvergnügen stören sollte.« Er lächelte Christi an. »Mein Name ist Morano, Tan Morano. Und ich darf Ihnen verraten, dass ich normalerweise nicht so einfach in fremde Wohnungen hineinplatze. Es sei denn, ich suche Halunken und Heiratsschwindler wie diesen jungen Mann hier.« Damit deutete er auf Gryf. »Lassen Sie sich mit dem nur nicht ein. Der verspricht Ihnen den Himmel auf Erden, und sobald er…«
    »Verschwinde, Vampir«, fauchte Gryf ihn an. »Verschwinde sofort, oder ich bringe dich um.«
    Morano lachte leise.
    »Das kannst du immer noch nicht, Druide.«
    »Vampir? Druide? Was ist das für ein Stuss, den ihr da redet? Verschwindet! Beide!«, schrie Christi. »Oder ich rufe die Polizei.« Sie griff bereits nach dem Telefon.
    »Warte damit«, sagte Gryf. »Lass mich den Kerl erst die Treppe runterschmeißen.« Er schlüpfte hastig in T-Shirt, Jeansjacke und Turnschuhe, steckte sein Pfeifenetui ein und fasste Morano am Arm. »Ab die Post!«, zischte er dem Vampir zu.
    Er zog ihn zur Tür und hinaus auf den Korridor. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Christi aus dem Bett sprang und dann die Tür zuschlug, um ihm ihren atemberaubenden Anblick zu entziehen. Sicher für alle Zeiten.
    Er konnte sie durchaus verstehen. Wer so gestört wurde, verstand keinen Spaß mehr.
    »So, du gottverfluchter Flattermann«, knurrte er. »Sage mir einen Grund, warum ich dir nicht augenblicklich einen Eichenpflock ins Herz rammen soll!«
    »Du kennst den Grund«, sagte Morano. »Du kannst mich nicht töten, solange die Schuld nicht beglichen ist. Du würdest deine eigene Ehre töten.«
    »Du bist ein Ungeheuer«, fauchte Gryf.
    Er hasste Vampire. Er jagte sie, wo immer er sie fand, und brachte sie zur Strecke. Nur diesen hier - den konnte er einfach nicht töten. Und dafür hasste er sich selbst. Aber damals…
    Er drängte die dunklen Erinnerungen zurück. Wenn er doch nur vergessen könnte! Er war mehr als 8000 Jahre alt, und er hatte im Laufe der Zeit viele Kleinigkeiten vergessen. Aber diese Sache…
    Nein, er wollte nicht darüber reden, er wollte nicht einmal daran denken.
    Jeden anderen Vampir hätte er sofort getötet. Bei Morano konnte er es nicht.
    »Was willst du von mir?«, knirschte er. »Wie hast du mich überhaupt hier gefunden?«
    »Müssen wir das hier auf dem Korridor besprechen?«, fragte Morano zurück.
    »Wir können ja zurück in Christis Wohnung. Die ist bestimmt begeistert.«
    »Nebenan gibt es einen kleinen Pub«, sagte Morano. »Ich lade dich zu einem Bier ein, Vampirmörder. Und dann sage ich dir, was ich von dir will.«
    ***
    Es dauerte gut eine halbe Stunde, bis ein Rolls-Royce Silver Seraph vor dem Haus einparkte, vor dessen Eingang Zamorra und Ted Ewigk warteten. Ihr Fußmarsch hatte nur wenig mehr als fünf Minuten gedauert. Von der Anwesenheit der Polizei hatten sie beide dennoch nichts mehr mitbekommen.
    »Das ist doch mein Auto«, entfuhr es Ted.
    Nicole, im hautengen schwarzen Le deroverall, grinste ihn an. »Ging schneller, als auf ein Taxi zu warten«, sagte sie. »Und ’nen Rolly wollte ich schon immer mal fahren.«
    »Rolly«, ächzte Ted Ewigk. »Rolly sagt diese Frau. Das ist ein Rolls-Royce, kein Rolly! So viel Zeit muss sein! Tausende von Rolls-Royce-Enthusiasten würden dir für diese Abkürzung den schlanken Hals umdrehen!«
    »Immerhin habe ich dir keine Beule reingefahren«, triumphierte Nicole und warf Ted den Autoschlüssel zu. »So, was jetzt?«
    »Hast du den Dhyarra-Kristall mitgebracht?«, fragte Zamorra, der sah, dass Nicole »nur« einen Blaster am Gürtel trug, den sie um den Overall geschlungen hatte.
    »Dhyarra-Kristall? Wieso?«
    »Weil ich dich gebeten hatte, wenigstens einen davon mitzubringen. Ted hat seinen nämlich zu Hause vergessen.«
    »Hast du mir nichts von gesagt!«, protestierte Nicole.
    Zamorra entsann sich, dass sie

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