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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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»schaltete« dann wieder auf »Vorlauf« um, den er ebenfalls im Tempo steuern konnte.
    Er sah Pierpaolo Collagi, wie er mühsam voranwankte. Hinter ihm tauchte mit recht schnellen Schritten ein Mann auf, legte Collagi die Hand auf die Schulter, hielt ihn fest.
    Dann biss er ihn, trank sein Blut, brach ihm sein Genick und schleppte ihn in die Häusernische. Vorher hatten die beiden noch miteinander gesprochen, aber Geräusche wurden bei der Zeitschau nicht übertragen. Zamorra konnte das Gesprochene nur von den Lippen der beiden ablesen.
    Italienisch gehörte zu den Sprachen, die Zamorra perfekt beherrschte. Auch beim Lippenlesen, obgleich das schon wesentlich schwieriger war.
    Der Mörder wollte wissen, von wem Collagi schon vorher gebissen worden war, und jener konnte es ihm nicht sagen!
    Es waren also mindestens zwei Vampire im Spiel, nicht nur einer!
    Und jenen, der Collagi jetzt umgebracht hatte, kannte Zamorra!
    Das war Sarkana!
    ***
    Don Jaime war unterwegs zur Wohnung seines Opfers. Dessen Handy hatte er ja in Betrieb, und dessen Computer hatte Jaime benutzt, um Zamorra Mails mit verschleiertem Absender zu schicken.
    Zamorra hatte noch nicht wieder angerufen.
    Er war auch nicht zu diSarkos Villa gekommen, in der das Massaker stattgefunden hatte.
    Zumindest bis jetzt nicht.
    Vielleicht musste er noch mehr gekitzelt werden. Also eine weitere Mail. Dazu brauchte Jaime den magisch präparierten Computer.
    Zielstrebig steuerte er das Haus an.
    Er ahnte nicht, dass sein Mörder da schon auf ihn lauerte…
    ***
    Im Château Montagne drehte Nicole Duval Däumchen. Zwar waren Lady Patricia und ihr Sohn inzwischen zurückgekehrt, aber an Patricias Erzählungen war Nicole im Moment herzlich wenig interessiert, und so hatte sie sich mit der Ausrede zurückgezogen, noch Arbeiten erledigen zu müssen. Der junge Sir Rhett, gerade zehn Jahre alt geworden, hatte für heute auch genug von seiner Mutter und tobte irgendwo draußen auf dem Gelände mit dem Jungdrachen Fooly und dem telepathisch begabten Wolf Fenrir herum, der sich inzwischen wieder völlig von seinen Verletzungen erholt hatte.
    Nicole betrat Zamorras Arbeitszimmer im Nordturm.
    Da saß jemand am Computer-Terminal!
    Sie schluckte.
    Es handelte sich um »den guten Geist des Hauses« - Raffael Bois!
    Raffael war tot. Er hatte sich vor ein paar Jahren geopfert, um Rhett vor der mörderischen Magie des Amun-Re zu retten. Aber so wie er zeitlebens nicht von seiner Arbeit hatte lassen können und sich mit Händen und Füßen gegen eine Pensionierung gewehrt hatte, obgleich sein Lebensalter sich bereits der 100 näherte, so konnte er auch jetzt nicht gehen, oder wollte es vielleicht auch nicht. Immer wieder, in unregelmäßigen Abständen, tauchte er als hilfreicher Geist auf, um alsbald wieder zu verschwinden.
    Seinen Spitznamen hatte er schon bekommen, als er 60 oder 70 Jahre alt war und längst gewissermaßen zum Inventar des Châteaus gezählt wurde. Jetzt war er tatsächlich »der gute Geist von Château Montagne«, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Und er war immer, bis ins hohe Alter, ein Computerfreak gewesen. Niemand hätte es dem Greis zugetraut, dass der besser mit den Programmen zurechtkam als mancher Programmentwickler.
    Jetzt saß der Geist vor einem der drei Bildschirme an dem hufeisenförmig geschwungenen Arbeitstisch Als Nicole eintrat, schwenkte er mit dem Drehsessel herum und zwinkerte ihr zu.
    »Ah, welch aparte Uberraschung«, sagte er. »Mademoiselle Duvai am Abend - erquickend und labend…«
    »Raffael!«, stieß sie hervor. »Sie sind doch nicht hier, um Komplimente zu machen!« Wenn Raffael spukte, hatte das immer einen handfesten Grund.
    »Natürlich nicht nur«, erwiderte er lächelnd. »Obgleich ich sagen muss, froh zu sein, nicht auf einer himmlischen Wolke an der Harfe zu zupfen. Denn bei Ihrem Anblick würde sicher mein Heiligenschein schlagartig in Tausende kleiner Stücke zerspringen«
    Unwillkürlich musste Nicole ob des Kompliments lächeln.
    »Nun«, fuhr er fort. »Wenn ich Sie in meine gespenstische Nähe bitten darf, um an dem Wissen teilzuhaben, das ich mir soeben aneignete… wollen Sie?«
    Natürlich wollte sie.
    »Die E-mails, die Sie heute empfangen haben und die sich nicht beantworten ließen - ich habe den echten Absender herausgefunden. Das war gar nicht mal besonders schwierig, wenn man weiß, wie es geht. Diese Leute mögen sich noch sehr tarnen, aber nichts ist vollkommen. Bitte…«
    Nicole sah auf die Anzeige des

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