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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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die Telefonverbindung schon unterbrochen hatte, während er noch sprach.
    »Dann warte beim nächsten Mal wenigstens, bis ich mit meiner Festansprache fertig bin«, sagte er verärgert. »Na ja, dann wollen wir mal hoffen, dass wir auch so mit Sarkana fertig werden.«
    »Sarkana ist da drin?«
    »Entweder ist er es schon, oder er kommt in Kürze«, vermutete Ted.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Zamorra.
    Die Haustür war unverriegelt und ließ sich leicht aufdrücken. Dem Klingelbrett und der Briefkastenanordnung befand sich Collagis Wohnung ziemlich weit oben. Der Lift trug die drei unangemeldeten Besucher nach oben die dann vor dem Polizeisiegel an der Tür standen.
    »Da war der Commissario wohl vor uns hier Der scheint von der ganz besonders schnellen Truppe zu sein«, seufzte Zamorra.
    »Der Vampir dürfte also noch nicht hier gewesen sein. Und was jetzt?«, fragte Nicole.
    Ted Ewigk fasste nach dem Türknauf. Der war drehbar und gab nach. Die Tür war nicht richtig abgeschlossen, nur ins Schloss gezogen. Ted drehte und sehob sie auf. Das Polizeisiegel wurde dabei zerstört.
    »Du bringst dich damit in Teufels Küche«, sagte Zamorra.
    Ted grinste.
    »Ich genieße diplomatische Immunität«, sagte er, »Weil ich mehr für Rom beziehungsweise SPQR getan habe als Rom jemals für einen seiner Bürger tun kann Meine Fingerabdrücke sind jetzt am Drehknauf. Fasst den bloß nicht an.«
    Er trat ein und knipste das Licht an. Obwohl nicht damit zu rechnen war, dass der Vampir sich gerade jetzt in der Wohnung befand, hielten Zamorra und Nicole die Waffen schussbereit.
    Die Wohnung war leer.
    Dass die Polizei hier gewesen war, war nicht zu erkennen. Alles sah völlig normal aus. Wenngleich die Ausstattung der Wohnung nicht gerade den Geschmack der drei Gefährten traf. Aber sie mussten hier ja auch nicht leben.
    »Und jetzt warten wir auf Sarkana?«, fragte Nicole. Sie ließ sich in einen Sessel fallen und zog die Beine hoch.
    »Genau das«, begann Zamorra.
    Im gleichen Moment schlug die Türklingel an.
    ***
    In dem kleinen Pub auf der gegenüberliegenden Straßenseite, der den seltsamen Namen »The times of the Thames« trug, saßen sich Gryf und Morano gegenüber.
    Es gab nur noch wenige Gäste. Und die interessierten sich nicht für die beiden Neuankömmlinge, die sich mit ihren Biergläsern an den Ecktisch verkrümelt hatten.
    »Was willst du von mir?«, fragte Gryf, nach wie vor verärgert darüber, dass ausgerechnet der Vampir etwas von ihm wollte.
    »Ich biete dir Sarkanas Herz«, sagte Morano.
    »Schön, dich gekannt zu haben! Auf Nimmerwiedersehen und danke für’s Bier«, winkte Gryf ab.
    »Ich meine das ernst«, sagte Morano. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du dir eine reelle Chance entgehen lassen würdest, einen der mächtigsten Vampire der Schwarzen Familie am Leben zu lassen, wenn du ihn unschädlich machen kannst. Ich weiß, wo du ihn findest. Jetzt! Nicht morgen, heute. Die Zeit verrinnt, Druide.«
    »Warum machst du mir dieses Angebot?«, fragte Gryf misstrauisch. »Warum lieferst du ihn mir aus? Was versprichst du dir davon? Und - warum tötest du ihn nicht selbst?«
    »Sogar du solltest wissen, dass kein Vampir den anderen töten darf«, sagte Morano scharf.
    »Aber du willst, dass Sarkana stirbt.«
    »Er trachtet mir nach dem Leben. Er hält sich nicht an das Gesetz.«
    »Und ich soll für dich die Dreckarbeit erledigen. Warum eigentlich? Wenn ich schon dich nicht töte, warum soll ich dann in deinem Auftrag Sarkana töten?«
    »Weil du es willst. Weil er dein Feind ist, wie alle unserer Art deine Feinde sind.«
    Gryf lehnte sich zurück. Bisher hatte er noch keinen Schluck von dem Bier getrunken, das Morano ihm spendiert hatte. Er sah den alten Blutsauger nachdenklich an.
    »Wir sind uns sehr ähnlich«, sagte Morano. »Und dennoch sind wir wie Tag und Nacht. Es gibt noch einen Grund für dich, meinen Auftrag auszuführen.«
    »Ich bin nicht dein Auftragskiller!«
    »Hör gefälligst zu, alter Mann vom Silbermond«, sagte Morano ruhig. »Wenn du tust, worum ich dich bitte, dann ist jede Schuld beglichen. Dann sind wir quitt.«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Druide begriff. Sein Oberkörper ruckte vor. »Du weißt, was du da sagst?«
    Morano nickte stumm. Sekundenlang glaubte Gryf so etwas wie Bitterkeit und Resignation in seinem Gesicht zu erkennen.
    Schließlich lächelte der Druide.
    »Einverstanden«, sagte er kalt und setzte das Glas an die Lippen, leerte es in einem Zug zur

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