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0763 - Strigen-Grauen

0763 - Strigen-Grauen

Titel: 0763 - Strigen-Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kratzen. Noch einmal nickte sie mir zu, dann verließ sie beinahe fluchtartig den Raum und rannte die Treppe hoch. Mein ungutes Gefühl verstärkte sich, als die Schritte verklangen.
    Dann knallte sie die Tür zum Schlafraum zu.
    Ich war allein.
    Wieder dachte ich an die Wunde und auch darüber nach, wie Helen dazu gekommen war. Ein Vogel hatte sie angegriffen. Wer es gewesen war, hatte sie mir nicht sagen können, doch ich ging noch immer davon aus, daß es sich dabei um eine Strige gehandelt hatte.
    Strigen waren Eulen, sie waren nicht eben klein, und sie standen unter einem dämonischen Einfluß.
    Sollte dies der Fall gewesen sein, so gefiel mir einiges nicht daran. Ich wußte erstens nicht, woher dieser Vogel so plötzlich gekommen war. Und ich mußte zweitens damit rechnen, daß er nicht allein war. Das wiederum ließ meine Laune nicht gerade steigen.
    Was hatte ich denn in der Hand?
    Es gab drei Fixpunkte. Zum einen Sanders, mit dem alles begonnen hatte, zum anderen Helen Kern, und zum dritten die geheimnisvolle Strige oder nur der Vogel.
    Diese drei Tatsachen bildeten die Enden des Dreiecks, in dem ich mich bewegte. Nein, nicht nur ich. Es gab noch Suko, der sich um Sanders hatte kümmern wollen.
    Eigentlich hätte er mich schon anrufen müssen, denn so lange konnte es doch nicht dauern.
    Das Telefon »strahlte« mich beinahe an. Ich stellte mich neben die Säule und wählte die Nummer unseres Büros. Nicht Suko bekam ich an die Strippe, sondern Glenda Perkins, die mich sofort fragte, wie ich mit Helen Kern zurechtkam.
    »Sie ist schon ins Schlafzimmer gegangen.«
    Glenda atmete scharf und fauchte dann. »Wann wirst du ihr denn folgen?«
    »Kann ich dir nicht sagen. Aber Spaß beiseite und deine komische Eifersucht auch. Ist Suko schon da?«
    Glenda brummelte etwas, das ich nicht verstand, und sagte plötzlich: »Moment, da kommt jemand.«
    Es war Suko, denn kurze Zeit später hörte ich seine Stimme, die nicht gerade fröhlich klang.
    »Arger?« fragte ich sofort.
    »Und wie!«
    »Welchen?«
    »Stau. Meinetwegen auch Berufsverkehr. Himmel, das war wieder eine Reise! Allmählich fange ich an, die Stadt zu hassen und meine Klimaanlage zu lieben.«
    »Wenn du das alles beiseite läßt, hast du denn in unserem Fall auch etwas erreicht?«
    »Teils, teils…«
    »Dann laß hören.«
    Suko gab mir einen knappen, aber sehr guten Bericht und vergaß auch nicht, die Eurasierin zu erwähnen, die ihm doch einige Informationen hatte zukommen lassen. Ich war natürlich ganz Ohr und noch mehr, als ich von diesem Sanatorium erfuhr, denn dort hatte sich Helen Kern ebenfalls aufgehalten.
    Als Suko dies erfuhr, lachte er auf. »Das ist doch eine Verbindung zu Sanders.«
    »Klar, das ist sie. Und weiter?«
    »Ganz einfach, John. Helen Kern arbeitete auch als Agentin, nehme ich mal an.«
    »Sie hat einen gutbezahlten Job in der Werbung.«
    »Schließt das eine das andere aus?«
    »Ja, meine ich, denn die Dinge liegen komplizierter, als sie jetzt aussehen.«
    »Klär mich auf.«
    Das tat ich gern. Sukos langem Schweigen zwischendurch entnahm ich, daß er sehr überrascht war.
    Und als ich dann die Strigen erwähnte, stöhnte er leise auf.
    »Es ist doch nur ein Verdacht - oder?«
    »Bisher schon.«
    »Dann können es auch andere Vögel gewesen sein.«
    Ich wechselte den Hörer in die rechte Hand. »Können, müssen aber nicht. Kennst du denn welche?«
    »Nein.«
    »Solange wir nicht den gegenteiligen Beweis bekommen, gehe ich davon aus, daß es die Strigen sind.«
    »Gut. Wie du meinst John. Ich bin eigentlich fertig und könnte mich bei dir reinhängen.«
    »Darum habe ich dich bitten wollen.«
    »Wunderbar. Wie soll das im einzelnen aussehen?«
    »Du bist hier und läßt dich trotzdem nicht blicken. Ich möchte, daß du im Garten wartest oder in der Nähe, damit du das Haus und die Wohnung hier im Auge behalten kannst.«
    Suko war nicht begeistert. »Das hört sich nach Langeweile an.«
    »Kann sich aber schnell ändern.«
    »Ich will es hoffen. Hast du dir eine Uhrzeit vorgestellt, wann ich bei dir sein soll?«
    »Nein.«
    »Dann warte ich noch etwas. Ich habe mich durch den Verkehr gequält und bin fast irre geworden. Den Leuten scheint die Hitze nicht zu bekommen. Manche sind durchgedreht und haben sich benommen, das kannst du dir nicht vorstellen.«
    »Gut, dann komm, wann du willst. Und bestell Glenda noch einen besonderen Gruß von mir.«
    »Wieso?«
    »Sie weiß schon Bescheid.«
    Ich legte den Hörer wieder hin. Von

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