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0764 - Zeit der Grausamen

0764 - Zeit der Grausamen

Titel: 0764 - Zeit der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.
    »Hat euch Sir James vorgewarnt?«
    »Das versteht sich.«
    Wladimir nickte. »So war es auch vorgesehen.« Er hob die Schultern. »Irgendwo fühle ich mich schon überfordert. Das hier ist ein verfluchter Job.«
    »Inwiefern?«
    Er schaute sich um, aber außer uns hatte wohl niemand das Haus betreten. »Ich denke, das ist eine lange Geschichte, Freunde, die ich euch allerdings kurz erzählen möchte.«
    »Das haben wir auch gehofft«, sagte Suko. »Zuvor noch eine Frage, Wladimir.«
    »Ja bitte.«
    »Du hast nicht zufällig den Mann an der Hintertür getötet. Man hat ihm die Kehle zerrissen.«
    Golenkow schaute uns so überrascht an, daß er einfach nicht schauspielern konnte. Das war echt, mit der Leiche hatte er nichts zu tun. Wir hätten uns bei ihm auch diese brutale Art des Vorgehens nicht vorstellen können. Dazu war er nicht der Typ.
    »Das traust du mir zu?« fragte er.
    »Nein, deshalb habe ich ja gefragt. Wir müssen davon ausgehen, daß sich hier im Haus oder in dessen Umgebung ein verfluchter Killer aufhält. Ist eben so.«
    Wladimir holte tief Luft. Er steuerte auf die Sitzecke zu. Von dort hatte man einen guten Überblick über die Halle hinein. »Das befürchte ich auch«, sagte er beim Hinsetzen.
    »Hast du auch einen Verdacht?« Ich schob mir einen Sessel zurecht, daß auch ich ein optimales Blickfeld bekam.
    »Nein, den habe ich nicht. Ihr denn?«
    »Das könnte sein.«
    »Wer?«
    »Eine Frau, die eigentlich keine Frau mehr ist, sondern die Verwandlung in ein Monster durchgemacht hat. Sie ist jetzt halb Eule und halb Mensch. Ein Strigenmensch.«
    Golenkow nickte. »Du wirst es kaum glauben, aber das habe ich mir gedacht.«
    »Wieso?«
    »Später, John. Ich möchte erst eure Geschichte hören.«
    Wir taten ihm den Gefallen und berichteten abwechselnd, was uns widerfahren war, wobei sich Suko ein wenig zurückhielt, denn er hatte ja keinen direkten Kontakt mit Helen gehabt. Als wir die Namen Sanders und Glinka erwähnten, ein Agent und ein Killer, da nickte unser Freund aus Rußland.
    »Ja, die sind mir bekannt. Besonders Glinka.«
    »Er hat für euch gemordet.«
    »Für den KGB.«
    »Und er sollte Sanders ausschalten.«
    Golenkow nickte.
    »Hast du das gewußt?«
    »Ja und nein. Aber darauf kommen wir später. Es geht jetzt um die Frau. Hat euch Sanders direkt auf ihre Spur gebracht?«
    »So war es. Deshalb mußte er ja sterben. Vor unseren Augen killte Glinka ihn, aber er konnte mir noch den Namen Helen Kern zuflüstern. Ich ging dann zu ihr und erlebte die Stunden des Schreckens mit, als sie sich verwandelte.«
    »Dann steckte der Keim in ihr.«
    »Der Strigen-Keim?«
    »Welcher sonst, John? Wir haben es hier tatsächlich mit den Strigen zu tun gehabt.«
    »Und mit Agenten.«
    »Auch das.«
    Suko fragte: »Weshalb bist du eigentlich hier? Nicht zum Spaß und auch nicht, um Urlaub zu machen.«
    Wladimir Golenkow lehnte sich zurück und verschränkte die Hände im Nacken. »Das kannst du wohl sagen, aber ich kann meine Anwesenheit mit einem Satz umreißen.«
    »Tu es.«
    »Ich bin hier, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Nicht mehr und nicht weniger.«
    Wir schauten uns an.
    Wladimir lachte. »Ja, so ist es. Ein verdammt kompliziertes Strickmuster, das kann ich euch sagen.«
    »Dessen Maschen der russische Geheimdienst gestrickt hat, nehme ich an.«
    »Wer sonst, Suko? Damals, als es noch die UdSSR gab, ist dieser Plan geboren worden, der im Prinzip genial war.«
    »Klar«, murmelte ich. »Der KGB hat sich schon immer etwas Besonderes einfallen lassen.«
    »Wie diese Klinik hier.«
    »Sie gehörte ihm?«
    Wladimir nickte. »Der KGB ist der Geldgeber gewesen und hat sie über Strohmänner weiterführen lassen. Wenn man gewisse Summen lockermacht, klappt das immer.«
    »Was geschah hier?«
    »John - bitte.« Er sagte es beinahe ungeduldig. »Muß ich dir das noch sagen? Über diese Klinik wurden Agenten in das Land geschleust. Das funktionierte wunderbar. Wir saßen hier wie die bösen Spione im großen Netz.«
    »Nur blieb es nicht dabei, nehme ich an.«
    »Richtig!« sagte Wladimir Golenkow, und seine Stimme hatte dabei einen harten Klang bekommen.
    »Es hat beim KGB sehr lange gedauert, bis man dort gewisse Tatsachen akzeptierte.«
    »Magische?«
    Er lächelte. »Klar, man hat viel gehört, sehr viel sogar. Man wurde mißtrauisch und aufmerksam. Man wollte kräftig mitrühren.«
    »Was auch gelang.«
    Er nickte.
    »Durch die Strigen?« fragte Suko.
    Wieder nickte Wladimir. »Auf sie hat

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