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0764 - Zeit der Grausamen

0764 - Zeit der Grausamen

Titel: 0764 - Zeit der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich eine Abteilung spezialisiert gehabt. Die Blut-Eulen waren etwas Besonderes. Sie sind in den nordischen Sagen zum erstenmal erwähnt worden, kommen eigentlich aus Schweden, und genau das ließ unsere Firma nicht ruhen. Man hat nachgeforscht, auch mich integrierte man, davon habe ich euch nie etwas gesagt, und man ist tatsächlich fündig geworden. Es gab oder gibt sie auch in Rußland.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Nichts, Suko, gar nichts. Ich bin von diesem Fall abgezogen worden. Wahrscheinlich war man mißtrauisch geworden, weil ich des öfteren mit euch zusammen gewesen bin. Jedenfalls wollte man kein Risiko eingehen. Man hat sich auch weiterhin mit den Strigen beschäftigt und diese Tätigkeit sogar ausgebaut, denn man hatte etwas ganz Besonderes mit ihnen vor. Man wollte sie nach England schaffen und dort für sich arbeiten lassen. Wo konnte es ein besseres Versteck geben als diese Klinik hier?«
    Ich strich über meine Stirn. Auf einmal fühlte ich mich nicht mehr wohl, wenn ich daran dachte, welches Grauen von diesen dämonischen Vögeln ausging. Mir lag eine Frage auf der Zunge, denn ich dachte dabei an eine bestimmte Person.
    Strigus!
    So hieß der Anführer der Strigen, mit dem wir es schon des öfteren zu tun bekommen hatten. Wir hatten ihn immer wieder zurückschlagen, aber nie ganz vernichten können, und es konnte durchaus sein, daß der in diesem Fall mitmischte.
    Wladimir war mein harter Blick aufgefallen. »Um Himmels willen, John, was ist los mit dir?«
    »Ich denke an eine bestimmte Person.«
    Golenkow verengte die Augen. »Du meinst Strigus?«
    »Ja. War er hier?«
    Bisher hatte Wladimir immer sehr rasch und sachlich geantwortet, diesmal ließ er sich Zeit. Er schaute dabei etwas zur Seite und machte den Eindruck, als wäre ihm das alles unangenehm. Klar, er war Mitglied des KGB gewesen, und es hatte auch lange gedauert, bis wir zueinander das echte Vertrauen gefaßt hatten. Meine Frage hatte wahrscheinlich Dinge aufgewühlt, die er schon tief im Schlamm der Erinnerung verborgen geglaubt hatte.
    »Bitte. Wladimir…«
    Er räusperte sich. »Du weißt selbst, daß ich über manche Dinge nicht gern rede.«
    »Das ist schon okay.«
    »War es Strigus?« fragte Suko.
    Wladimir hob den Kopf. Er schwitzte plötzlich stärker. »Ja, Freunde, es war Strigus. Einigen Leuten ist es gelungen, ihn auf ihre Seite zu ziehen. Ich war es nicht, hatte damit höchstens indirekt zu tun, weil sie durch mich wußten, daß es mehr unerklärliche Dinge auf dieser Welt gibt, als man sich vorstellt, aber sie haben sich Strigus geholt. Sie sind an ihn herangetreten, und haben es auch geschafft, ihn vor ihren Karren zu spannen. Sie sind mit ihm einen Pakt eingegangen und haben ihn hier mitten in London versteckt. Ich weiß nicht, ob ihr ihn gesucht habt, aber er war tatsächlich hier.«
    Ich mußte mich vor der nächsten Frage räuspern. »Und das hast du gewußt, Wladimir?«
    »Traust du mir das zu?«
    Ich schaute ihn an. »Nein, eigentlich nicht.«
    »John hätte ich es gewußt, dann hätten Suko und du als erste davon erfahren, darauf kannst du dich verlassen. Auch in den alten Zeiten hat uns schon vieles verbunden. Aber dem war eben nicht so.«
    »Ich glaube dir«, sagte Suko.
    Ich schämte mich ein wenig dafür, daß ich Wladimir mißtraut hatte, schlug ihm auf die Schulter und wollte mich entschuldigen.
    »Schon gut, John«, wehrte er ab. »Ich an deiner Stelle hätte nicht anders reagiert.«
    »Ist ja auch egal jetzt. Kommen wir wieder zur Sache. Der KGB hielt Strigus hier versteckt.«
    »Richtig.«
    »Konnte er hier schalten und walten?«
    »Auch das. Er konnte sich Diener beschaffen. Er hat es auch getan, nur habt ihr davon nichts bemerkt. Sie sind irgendwo unterwegs, nicht mehr hier im Land. Vielleicht halten sie sich auch in den tiefen Wäldern des Nordens versteckt, aber sicherlich nicht alle. Um das herauszufinden, hat man mich geschickt. Ich bin also der eiserne Besen, der hier noch einmal kehren soll.«
    »Und wen putzt du weg?«
    »Den Killer?«
    »Helen!«
    »Ja. Sie ist infiziert worden. Ich habe es selbst nicht gewußt, bin durch euch darauf gekommen.«
    »Was hast du dir denn überhaupt vorgestellt?« fragte Suko. »Oder mit welchen Vorgaben hat man dich geschickt? Solltest du dich ausschließlich um die Strigen kümmern, oder ging die Schadensbegrenzung noch weiter?«
    »Natürlich ging sie weiter. Bei uns weiß doch niemand, wer sich noch alles aus der alten Clique herumtreibt. Es ist durchaus

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