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0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kräftigem Orange gestrahlt. Diese Farbe gehörte mit zu den kürzesten Wellenlängen, die hier vertreten waren.
    Die längste war ein kräftiges, tiefes Rot-genau die Farbe, von der die Rufsäule am Eingang der Station behauptet hatte, sie führe zum Medo-System.
    Von neuer Hoffnung beflügelt, machte Baldwin Tingmer sich auf den Weg. Und eine halbe Stunde später gelangte er in eine riesige Halle, die wie der obere Teil eines Trichters geformt war und mehr technisches Gerät enthielt, als Baldwin jemals an einem Ort versammelt gesehen hatte. Er selbst befand sich auf dem Boden des Trichters, und ringsum standen fremdartige Maschinen in Gruppen beisammen. Ringsum strebten die Trichterwände, nach außen geneigt, in die Höhe. In regelmäßigen Abständen gab es Absätze, die wie Ringe rings an den Wänden entlangliefen - um so breiter, je höher sie über dem Boden des Trichters lagen. Und auf den Absätzen standen mehr Maschinen, mehr Geräte, Zehn- oder Hunderttausende, und die Luft war erfüllt von einem stetigen Summen und Brausen, das verriet, daß das gesamte Inventar der riesigen Halle betriebsbereit war.
    Hoch oben, im Zenit des Raumes, leuchtete eine Batterie starker Sonnenlampen, die die Halle mit tagesgleicher Helligkeit erfüllten. Die Lampen bildeten einen Kreis, und das Zentrum des Kreises machte eine quadratische Leuchtplatte aus, die in tiefem Glutrot strahlte.
    Da gab es für Baldwin Tingmer keinen Zweifel mehr daran, daß er die Medo-Station erreicht hatte.
    Chara Shamanovo war einigermaßen sicher, daß Fahrzeuge - falls es in der Station überhaupt welche gab - in derselben Gegend zu finden sein 'müßten wie die Waffen, in jenem Sektor nämlich, der den Lagerräumen vorbehalten war.
    Er schlug daher von neuem die Richtung ein, die er schon einmal mit Erfolg genommen hatte und die durch Leuchtzeichen von türkisfarbener bis lichtblauer Farbe markiert wurde.
    Augustus folgte ihm eine Zeitlang willig. Dann aber blieb er plötzlich stehen und stieß eine Reihe hastiger Summtöne aus.
    Chara fuhr herum.
    „Was ist das?" fragte er nervös. „Was hat das Gesumme zu bedeuten?"
    Der Ka-zwo hatte es mit dem Antworten nicht eilig. Er summte noch ein paarmal vor sich hin. Dann erst wandte er sich dem Biophysiker zu.
    „Der Zentralrechner gibt an, die drei Männer seien auf dem Weg zur Medo-Station."
    Chara Shamanovo erstarrte. Über Kauks und Pollards Schicksal hatte er nur Vermutungen anstellen können. Aber von Tingmer war er sicher gewesen, daß er sich in dem tiefen Schacht den Hals gebrochen hatte. Und jetzt waren alle drei, also auch Tingmer, auf dem Weg zum Medo-System?
    „Du hast gar keine Verbindung mit dem Zentralrechner!" warf er dem Roboter vor.
    „Negativ", antwortete Augustus mit robotischer Gelassenheit.
    „Die Verbindung besteht!"
    Chara musterte ihn zweifelnd, aber natürlich kann man an der Miene eines Roboters nicht ablesen, ob er die Wahrheit sagt oder nicht. Chara war beunruhigt. Wenn Kauk, Pollard und Tingmer wieder auf den Beinen waren, dann befand er sich in Gefahr.
    Sie waren bewaffnet, er dagegen nicht. Er konnte sich nicht darauf verlassen, daß sie sich auf dem geradesten Weg zum Medo-System begeben würden, während er sich auf die Gegend der Lagerräume zu bewegte. Er oder sie mochten vom kürzesten Weg abweichen. Bei einer Begegnung aber würde er unweigerlich den kürzeren ziehen.
    Er sah Augustus an, als erwarte er von ihm guten Rat. Und in der Tat hatte der Roboter einen Vorschlag zu machen.
    „Aufgrund der vorangegangenen Feindseligkeiten sind bei einer unvorhergesehenen großen Begegnung Schwierigkeiten zu erwarten", erklärte er, als habe er soeben Chara Shamanovos Gedankengänge nachvollzogen.
    „Das ist richtig", bestätigte der Biophysiker.
    „Vorbeugende Gegenmaßnahmen erhöhen die Sicherheit."
    „Das schon...aber was für Gegenmaßnahmen sollen das sein?"
    „Das Gelände der Begegnung muß nach den Gesichtspunkten des waffenlosen Kampfes ausgewählt werden!"
    Fassungslos starrte Chara den Roboter an. Woher kam die Intelligenz? Was hatte den dummen Ka-zwo in einen schlau berechnenden Taktiker verwandelt?
    „Du redest, als hättest du eine bestimmte Idee", stieß Chara erregt hervor. „Laß sie hören!"
    „Ein passendes Gelände ist der Raum der Medo-Station", sagte Augustus.
    „Woher weißt du das?"
    „Aus dem gespeicherten Wissen des Zentralrechners."
    Chara zögerte. Konnte er der plötzlich erwachten Intelligenz des Ka-zwo trauen? Durfte er sich

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