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0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stehen...!"
    „An deiner Befehlsberechtigung bestehen Zweifel", fiel ihm der Ka-zwo ins Wort.
    Chara war außer sich vor Wut. In seinem maßlosen Zorn vergaß er alle Vorsicht und schrie: „Was...Befehlsberechtigung? Du hast dich dort hinzustellen..."
    „Deine Berechtigungsquote wird nicht anerkannt!" - Chara Shamanovo schoß das Blut in den Schädel. Wie ein wütender Stier ging er gegen den Roboter vor.
    „Hier gibt es keine Berechtigungsquoten mehr!" brüllte er mit sich überschlagender Stimme. „Du tust, was ich sage, du verdammtes..."
    In sinnloser Wut ging er mit den Fäusten den Roboter an. Dabei stieß er kreischende Schreie aus.
    Das hochrote Gesicht mit den blutunterlaufenen Augen hatte sich zu einer Grimasse unmenschlichen Zorns verzerrt. Wer Chara Shamanovo in diesem Augenblick sah, dem wäre es schwergefallen zu glauben, daß er vor wenigen Minuten noch wie ein vernünftiges Wesen gehandelt und gesprochen hatte.
    Augustus ließ die wirkungslosen Faustschläge eine Zeitlang über sich ergehen. Dann sagte er: „Eine vorübergehende Außerbetriebnahme erscheint angebracht."
    Er hob den rechten Arm und schlug zu.
    Der Schlag traf Chara Shamanovo in den Winkel zwischen Schulter und Nacken. Der Biophysiker ging wie ein Klotz zu Boden.
    Kulliak Jon stand wie gelähmt. Selbst für seinen geschulten Verstand war die Entwicklung zu schnell gekommen. Kulliak wollte nicht untätig mit ansehen, wie die drei Ahnungslosen unten auf der Bodenfläche der Halle durch die Geschosse des Bulligen getötet wurden. Er war bereit gewesen, den Mann und seinen Roboter vorübergehend auszuschalten - den Mann zuerst, weil er vermutete, daß der Roboter von selbst zum Stillstand kommen würde, wenn er keine Befehle mehr erhielt.
    Und jetzt das...!
    Kulliak wußte nicht, was er davon zu halten hatte. Der Roboter hatte offenbar die ganze Zeit über Theater gespielt. Es war ihm niemals in den Sinn gekommen, bei der Verwirklichung des hinterhältigen Planes mitzuhelfen... .obwohl er selbst den Plan eigentlich entworfen hatte.
    Der Roboter verfügte also über ein Quantum an Intelligenz. Und das, obwohl er vor wenigen Stunden noch so dumm gewesen war, daß ihm der Bullige das Spiel mit dem Kontrollorgan hatte vormachen können.
    Woher kam diese. Intelligenz?
    Kulliak Jon beobachtete den Roboter, wie er den reglosen Körper des Bulligen aufnahm und sich über die Schultern legte.
    Dann schritt er zum Hintergrund der Plattform und verschwand in einem Korridor. Es fiel Kulliak nicht schwer, sich auszumalen, daß das seltsame Maschinenwesen auf dem Weg nach unten war, zu den drei Ahnungslosen, von denen zwei - durch den Lärm aufgestört - verwundert in die Höhe blickten und zu ergründen versuchten, was dort vor sich ging.
    Auch für Kulliak Jon war es an der Zeit, seinen Posten zu verlassen. Er mußte den geheimnisvollen Ereignissen der letzten Tage auf den Grund gehen.
    Allein schon um seines inneren Seelenfriedens willen mußte er herausfinden, was in dieser Station gespielt wurde.
    Die vier Männer waren sicher genauso ahnungslos wie er. Aber der Roboter konnte ihm vermutlich Auskunft geben.
    Wenn er wollte.
    Nach vierzig Jahren als geheimer Wächter der Kontrollstaion Palatka fand Kulliak Jon die Vorstellung erheiternd, daß es ausgerechnet einem heruntergekommenen Ka-zwo einfallen sollte, seine Berechtigungsquote für nicht ausreichend zu halten ...
     
    7.
     
    Als das Stimmengewirr aus der Höhe herabdrang, waren Walik Kauk und. Bluff Pollard erstaunt aufgefahren. Sie blickten nach oben und suchten die Ränge der ringartigen Plattformen ab. Aber sie konnten nicht herausfinden, woher das Geräusch kam.
    Schließlich war gedämpftes Poltern zu vernehmen, und danach war es wieder ruhig.
    Walik beantwortete Bluffs fragenden Blick mit einem kurzen Schulterzucken.
    „Ich weiß es auch nicht, Junge. Anscheinend gibt es in dieser alten Station mehr Leben, als wir uns hätten träumen lassen."
    „Sollten wir uns nicht umsehen?"
    „Das werden wir tun", versprach Walik. „Aber das Wichtigste kommt zuerst. Mir scheint, unser Freund Tingmer hat das richtige Medo-Gerät schon ausfindig gemacht. Wenn er wieder zu sich kommt, wird er uns hoffentlich sagen können, wie man es bedient."
    Er gähnte laut und ausgiebig. Müdigkeit begann ihn einzuhüllen wie ein weicher, warmer Mantel. Er durfte die Augen keine Sekunde lang schließen. In seinem Zustand wäre er sogar im Stehen sofort eingeschlafen.
    Sie hockten sich neben Tingmer auf die

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