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0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitere zwei Stunden, bis Baldwin aus dem Wirrwarr von Aggregaten eine Maschine herausgefunden hatte, die er für einen Hämatographen hielt. Er suchte fieberhaft nach den Anschlüssen, die den zu Untersuchenden mit dem Automaten verbanden. Denn er hatte fest vor, die Analyse sofort anfertigen zu lassen und keine weitere Minute nutzlos verstreichen zu lassen.
    Es stellte sich jedoch heraus, daß er seine Kräfte überschätzt hatte. Die körperliche Mühe, die dauernde Anspannung, der Mangel an Ruhe und Nahrung und nicht zuletzt die zwar geringe, aber immerhin schon spürbare Wirkung des heimtückischen Giftes forderten ihren Tribut.
    Bei dem Bemühen, einen winzigen Schlauch mit einem Endstück, das wie eine Sonde aussah, aus dem Unterbau des Hämatographen hervorzuziehen, kippte Baldwin vor Schwäche einfach vornüber und war eingeschlafen, noch bevor er den Boden berührte.
    So kam es, daß Walik Kauk und Bluff Pollard, als sie die Medo-Station erreichten, von der Anwesenheit ihres Gefährten zunächst nichts bemerkten. Erst als sie zu stöbern begannen, fanden sie den reglosen Körper vor der Basis einer Maschine, von der sämtliche Verkleidung entfernt worden war. Ihr anfänglicher Schreck verwandelte sich in Erleichterung, als sie erkannten, daß Tingmer ruhig und gleichmäßig atmete.
    Inzwischen hatte sich an anderem Ort die Entwicklung dramatisch zugespitzt. Ohne daß er weiterer Anweisungen bedurfte, hatte Augustus einen Maschinenklotz um den anderen aus der Halterung gehoben und nach vorne an den Rand der Plattform geschafft. Die Aggregate waren so aufgereiht, daß die Kraft eines nicht allzu schwächlichen Menschen ausreichte, um sie in die Tiefe zu stoßen. Chara Shamanovo verfolgte die Vorbereitungen mit stetig wachsender Genugtuung. Daß er die Entscheidung getroffen hatte, auf das Wohl von drei seiner Untertanen keinerlei Rücksicht mehr zu nehmen, kam ihm auch jetzt noch nicht in den Sinn.
    Und wenn er dessen doch noch gewahr geworden wäre, so mußte man sich fragen, ob er sich daran gestört hätte.
    Inzwischen beobachtete er den Mann in der Tiefe, den er für Baldwin Tingmer hielt und der mit Entschlossenheit und Tatkraft zu Werk ging, um die Maschinen zu identifizieren, die er für seine Heilung brauchte. Schließlich jedoch übermannte ihn offenbar die Schwäche. Er verschwand irgendwo.
    Ein paar Stunden vergingen. Der Ka-zwo hatte seine Arbeit beendet und stand reglos hinter der Batterie von Maschinen, die er am Plattformrand aufgereiht hatte. Da waren aus der Tiefe von neuem Geräusche zu hören. Chara beugte sich nach vorne und sah zwei Männer die Bodenfläche der Halle betreten: einen stämmig gebauten, mittelgroßen und einen hoch aufgeschossenen mit langem rötlichem Haar.
    Kauk und Pollard...!
    Chara harrte ein paar Minuten lang auf seinem Beobachtungsposten aus. Während dieser Zeit machten die beiden Männer sich unten auf der Bodenfläche zu schaffen und verließen dabei die Nachbarschaft der Gangmündungen, die ihnen als einzige hätten Schutz gegen das Bombardement bringen können. Aus einigen erregten Rufen, die bis in die Höhe drangen, schloß Chara, daß sie Baldwin Tingmer gefunden hatten. Mit ihm würden sie eine Zeitlang beschäftigt sein und sich vorerst nicht von der Stelle rühren.
    Chara richtete sich auf. In seinen Augen funkelte es böse.
    „Wir sind soweit!" sagte er zu dem Roboter. „Du beginnst an jenem Ende, und ich an diesem hier. Wir stoßen die Aggregate hinunter, so rasch wir können. Verstanden?"
    „Ich habe verstanden", bestätigte Augustus.
    Chara Shamanovo stellte sich in Position. Mit der rechten Schulter stemmte er sich gegen die am weitesten außen stehende Maschine und prüfte ihr Gewicht. Sie würde sich leicht bewegen lassen.
    Er bedauerte es, daß er nicht beobachten konnte, wie die Geschosse unten einschlugen. Er würde alle Hände voll zu tun haben, die Aggregate so schnell wie möglich über die Kante zu stoßen.
    Er blickte nach rechts. Dort irgendwo mußte der Roboter stehen und auf das Zeichen warten. Aber der Ka-zwo war nirgendwo zu sehen. Irritiert trat Chara einen Schritt zurück, um einen besseren Überblick zu haben.
    „Wo ist das verdammte Blechding ...?" knurrte er.
    Da hörte er hinter sich Augustus' schnarrende Stimme: „Hier bin ich!"
    Chara fuhr herum. Der Roboter stand drei Schritte hinter ihm, unmittelbar neben einem etwa mannshohen Maschinenklotz.
    „Was tust du da?!" fauchte Chara. „Du hast dort drüben zu

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