Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0767 - Der Wächter von Palatka

Titel: 0767 - Der Wächter von Palatka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wollte sich an der Basis der Maschine festhalten. Aber die Kräfte verließen ihn. Er stürzte zu Boden.
    Walik, der als erster aus seiner Starre erwachte, stürzte zu dem fremdartigen Wesen hin und kniete sich neben ihm auf den Boden. Er sah die Miniaturausgabe eines Menschen, vielleicht fünfzehn Zentimeter lang, in eine winzige, mattgraue Montur gekleidet.
    Der Fremde hatte die Augen geschlossen - ein Zeichen dafür, daß er nicht tot, sondern nur bewußtlos war. Walik Kauk fiel ein Stein vom Herzen.
    „Mein Gott!" hauchte er. „Ein Siganese...!"
    Als Kulliak Jon zu sich kam, verhielt er sich zunächst still. Er hörte Männer in der Nähe sprechen und entnahm ihren Worten, daß sie sich um ihn sorgten.
    Einer von ihnen bekam Vorwürfe zu hören, daß er so leichtfertig geschossen hatte.
    Da richtete Kulliak Jon sich auf und erklärte, so laut er konnte: „Sie sind offenbar ein ganz gefährlicher Verein von Narren!"
    Er befand sich noch immer an der Stelle, an der er bewußtlos zusammengebrochen war. Drei Männer hockten ringsum auf dem Boden. Im Hintergrund lag ein vierter, an Händen und Füßen verschnürt, und noch weiter abseits stand der Roboter.
    Der stämmige - Walik Kauk hieß er, wie Kulliak sich erinnerte - war der erste, der zu dem Siganesen sprach.
    „Und wer bist du, Männchen?" erkundigte er sich. .
    „Ich bin der Wächter von Palatka", antwortete Kulliak nicht ohne Stolz. „Aufgrund eines Auftrags von höchster Stelle. Bitte, vermeiden Sie die vertrauliche Anrede!"
    „Oho!" platzte Baldwin Tingmer heraus. „Eingebildet ist er obendrein!"
    „Ich will Ihnen die höfliche Anrede gerne zubilligen", sagte Walik Kauk nicht ohne Spott, „wenn Sie uns verraten, was Sie hier zu suchen haben."
    „Ich sagte es schon", antwortete Kulliak Jon. „Ich bin der Wächter dieser Anlage. Seit über vierzig Jahren!"
    „Man beschreibt Siganesen sonst höflich, zuvorkommend und gefällig. Wie kommt es, daß Sie eine derart drastische Ausnahme bilden?"
    „Wollen Sie damit sagen, daß ich nicht höflich, zuvorkommend und gefällig bin?" giftete Kulliak.
    „So ähnlich", gab Walik ungerührt zu.
    „Obwohl ich im Begriff bin, Ihnen einen großen Dienst zu erweisen?"
    „Einen Dienst? Welchen Dienst?"
    „Sie sind vergiftet worden", antwortete Kulliak ernst. „Sie brauchen die Geräte dieser Station, um den sicheren Tod abzuwenden. Verstehen Sie es, mit den Maschinen umzugehen?"
    Die drei starrten ihn verblüfft an.
    „Woher...wissen Sie das?" fragte Baldwin Tingmer schließlich.
    „Ich bin der Herr dieser Station", erklärte Kulliak Jon. „Ich weiß über alles Bescheid, was hier vorgeht."
    „Und Sie sind bereit, uns zu helfen?"
    „Deswegen bin ich hier!"
    Bluff Pollard senkte den Kopf. Seine Salve, die einem normal gewachsenen Menschen nur das Bewußtsein für einige Zeit raubte, war für einen Siganesen unter Umständen tödlich.
    Daß Kulliak Jon sich gesund und munter untern ihnen befand, verdankte er nur dem Umstand, daß Bluff einfach ins Blaue hinein geschossen hatte. Wie leicht hätte es anders ausgehen können!
    „Nur nicht so schuldbewußt, mein Junge!" rief der Siganese mit heller Stimme. „Ich glaube, es war zum Teil auch meine Schuld.
    Ich hätte mich zeigen sollen, anstatt aus einem Versteck hervor zu kichern." Er schüttelte den Kopf. „Kichern ist eine meiner wenigen unangenehmen Eigenschaften. Ich muß es mir während der vierzig Jahre Einsamkeit angewöhnt haben."
    Dann blickte er zu Walik auf.
    „Bevor Sie behandelt werden können, müssen an dem Hämatographen ein paar Umbauten vorgenommen werden", erklärte er. „Ich nehme an, Sie sind müde?"
    „Walik nickte.
    „Wenn ich lange genug in ein und dieselbe Richtung schaue, schlafe ich sofort ein", bekannte er.
    Und Baldwin Tingmer fügte hinzu: „Ich habe zwar eine Zeitlang geschlafen, aber vier oder fünf Stunden zusatzlich könnte ich gut gebrauchen."
    Kulliak Jon sah die Männer der Reihe nach an.
    „Wollen Sie sich ausruhen und mir den Roboter für eine Weile anvertrauen? Dann könnte ich inzwischen den Umbau ausführen..."
    Walik lachte.
    „Die Frage kann ich seit neuestem nicht mehr beantworten.
    Augustus ist ein sehr selbständiges Geschöpf geworden. Wenn Sie etwas von ihm wollen, dann..."
    Er hielt plötzlich inne und musterte den Siganesen mit mißtrauischem Blick.
    „He! Das waren nicht etwa Sie, der den Roboter umprogrammiert hat?"
    „Nicht, daß ich wüßte", wies Kulliak die Unterstellung zurück.
    „Also

Weitere Kostenlose Bücher