Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0768 - Lady Bluthaar

0768 - Lady Bluthaar

Titel: 0768 - Lady Bluthaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht an seine Sicherheiten, die er eingebaut hatte. Und dazu zählte ein Mädchen namens Marion Hayle, das sich nicht von einer Geisterfrau hatte blenden lassen.
    Denn Marion reagierte und setzte durch ihren Anruf eine Maschinerie in Gang, die in London ihren Anfang nahm…
    ***
    Eigentlich hatte ich ja noch etwas Ruhe haben wollen, aber es war anders gekommen. Daß sich die Maschine dem Boden entgegensenkte und wenig später auf dem korsischen Flughafen Ajaccio landete, konnte ich noch immer nicht so recht fassen, aber es ging um Suko, und nur das zählte.
    Er war verschollen!
    So jedenfalls war es Sir James berichtet worden von einer jungen Frau namens Marion Hayle. Ich hatte die Dinge etwas relativiert. Suko war nicht verschollen, er hatte sich nur nicht zu einem gewissen Zeitpunkt mehr gemeldet, was bei ihm allerdings etwas heißen sollte, denn darin war er pingelig.
    Hinzu kam, daß er sich ein Boot gechartert hatte und allein aufs Meer zu den Blutinseln hinausgefahren war, wo er sich um eine geheimnisvolle Frau hatte kümmern sollen, die junge Männer ins Wasser lockte. Die Männer waren ertrunken, sie mußten ertrunken sein, und darum ging es auch nicht. Es ging um die geheimnisvolle Frau.
    Da Suko nicht zu dem bestimmten Zeitpunkt zurückgekehrt war, stand zu befürchten, daß auch er in ihre Falle gelaufen war, und dies wiederum gefiel mir gar nicht. Wenn ich mir vorstellte, daß mein Freund dieser Person ins Wasser gefolgt war, hatte er eigentlich nicht überleben können. Der Gedanke gefiel mir gar nicht, und ich hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    Das legte sich auch nicht, als ich die Kontrollen hinter mich gebracht hatte, wobei mir mein Sonderausweis wiederum sehr half und ich in dem kleinen Leih-Fiat saß, der mich sicher nach Piata bringen sollte, einem Ort am Golf von Ajaccio.
    Ich fuhr immer am Meer entlang.
    Eine Straße, die hier den Namen verdiente und durch eine grandiose Landschaft mit Meerblick führte. Das roch wieder nach Urlaub, es gab viele Urlauber auf der Insel, aber davon wollte ich mich auf keinen Fall ablenken lassen.
    Für mich waren andere Dinge wichtig. So schnell wie möglich ans Ziel zu gelangen und dort Kontakt mit einer gewissen Marion Hayle aufzunehmen. Ich kam mir vor wie der einsame Shooting Star, den man geholt hatte, um die Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen, und ich hoffte nur, daß sich dies auch erfüllte.
    Der Tag war klar, wir hatten Mittag, und die Sonne schien fast erbarmungslos auf das Land, auch auf meinen kleinen Wagen, der sich allmählich zur Sauna entwickelte.
    Wer hier Urlaub machte, mußte schon die Landschaft lieben, die sich doch als schroff erwies, als abweisend und düster, denn Korsika war eine sehr gebirgige Insel und in ihrem Innern oft unwirtlich und auch einsam.
    Es gab auch Berichte über korsische Banden, die Menschen entführten, Lösegeld erpreßten, um so ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Mit ihnen würde ich wohl keinen Kontakt bekommen, dafür aber mit dem Fischerund Küstenort Piata, wo Marion Hayle auf mich in einer kleinen Pension oder einem Gasthaus wartete.
    Ob ich wollte oder nicht, ich gelangte an den Hafen, denn dort führte die Straße weiter. Es gab genug Einheimische, die mir weiterhelfen konnten. Neben einigen Fischern, die wie malerisch auf ihren umgedrehten Booten hockten, hielt ich an und erkundigte mich nach der Adresse.
    Zunächst einmal erfuhr ich, daß die kleine Pension weiter oben lag. Wo die Felsen begannen und so etwas wie ein Mittelding zwischen Hang und Steilküste bildeten.
    Dort wuchs nur wenig Grün, die meisten Felsen schimmerten in einer hellgrauen Farbe und reflektierten den Sonnenschein.
    Ich kurvte in Seitenstraßen hinein, ließ den Fiat auf einem kleinen gepflasterten Platz stehen und fragte hier noch einmal. Ein Bäcker schickte mich in eine Quergasse hinein. Da es in seinem Laden herrlich duftete und ich Hunger bekam, kaufte ich mir ein mit Schafskäse belegtes Brötchen, das mir sehr gut schmeckte.
    In der Gasse war es kühler. Schatten umgaben mich. Den Himmel sah ich über mir nur als einen hellblauen Ausschnitt. Die Häuser waren schmal, und die Menschen konnten sich von Haus zu Haus unterhalten.
    Ich fand die Pension sehr schnell und sah auch, daß die hohe, zweiflügelige Eingangstür nicht geschlossen war. Auf der Schwelle blieb ich stehen, weil ein dunkelhaariges Mädchen dabei war, den Steinfußboden feucht aufzuwischen. Sie sah mich, weil mir mein Schatten vorauseilte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher