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0768 - Lady Bluthaar

0768 - Lady Bluthaar

Titel: 0768 - Lady Bluthaar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht glauben.
    »Bitte, Marion…«
    Sie nickte mir zu. Schwerfällig kam sie auf mich zu. Ihre Schuhe hinterließen im Sand lange Streifen. Sie mußte sich übergeben und drehte den Kopf zur Seite. Die Seekrankheit war noch nicht überwunden. Ich stand auf und stützte sie. Nicht weit entfernt schauten dunkle Felsköpfe aus dem Sand. Sie wirkten wie Hocker oder Stühle und dienten uns wenig später als Sitzplätze.
    Marion hielt die Augen geschlossen. Sie atmete nur durch die Nase. Hin und wieder stieß sie auf.
    Ich wollte ihr nicht sagen, daß sie für mich zu einer Last geworden war, denn ich ging davon aus, daß die Insel noch mit einigen Überraschungen aufwarten würde, und hoffentlich trafen wir noch auf Suko.
    Den Angreifer aus dem Wasser hatte ich nicht vergessen. Er hatte schrecklich ausgesehen, und er mußte meiner Ansicht nach zu denen gehört haben, die schon vor langer Zeit umgekommen waren.
    Er hatte wohl zu den Pestkranken gehört.
    Sie lebten.
    Dann lebte - davon ging ich aus - auch Isabella. Nur hielt sie sich verborgen, sicherlich in den Tiefen des Meeres, ein besseres Versteck gab es nicht.
    In der Tiefe mußten sich zudem noch einige dieser schrecklichen Gestalten aufhalten.. Sie blieben auch, wo sie waren. Niemand traute sich an die Oberfläche. Trotzdem hatte ich das Gefühl, als würden wir von ihnen belauert.
    Ich spürte den Druck an meiner rechten Schulter, als sich Marion dagegenlehnte. Die Sonne wärmte uns und trocknete auch meine Hosenbeine. »Tut mir leid, John«, flüsterte sie. »Ich… ich habe es nicht gewollt. Ich habe mich schlimm angestellt.«
    »Haben Sie nicht.«
    »Aber dieses Wesen war einfach furchtbar.«
    »Ich habe es getötet.«
    »Das weiß ich.« Sie löste sich von mir und schaute mit leeren Blicken nach vorn. »Dann der Schwindel, die Übelkeit…«
    »Geht es Ihnen jetzt besser?«
    »Etwas.«
    »Okay, es wird sich alles legen. Wichtig ist, daß wir es geschafft haben und unser Boot nicht an den Klippen zerschellt ist. Jetzt können wir weitermachen.«
    Sie zuckte zusammen, als sie meine Worte hörte. »Sie… Sie wollen wirklich noch anfangen…?«
    Ich lachte. »Deshalb sind wir hergekommen. Denken Sie an Suko, den wir finden müssen.«
    »Aber der ist doch…«
    »Ich weiß nicht, was mit ihm ist. Ich glaube jedenfalls nicht, daß er tot ist.«
    Marion schwieg, sie hob nur die Schultern und bewies mir damit, daß sie meinen Worten nicht so recht traute. Als ich aufstand, fragte sie: »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Wir sind gekommen, um die Insel zu durchsuchen. Das hatte ich eigentlich vor.«
    »Wegen Suko?«
    »Auch.«
    Sie stand ebenfalls auf. Automatisch klopfte sie Sand aus ihrer Kleidung. »Und was ist mit dieser Isabella?«
    »Ich glaube kaum, daß wir sie auf der Insel finden werden. Da müssen wir uns schon auf einen anderen Ort verlassen.« Ich deutete auf das Wasser. »Wenn sie es für richtig hält, wird sie aus den Fluten steigen, daran glaube ich mittlerweile.«
    »Und ich denke, daß sie Suko mitbringen wird, und zwar als Leiche«, flüsterte Marion.
    Ich schwieg.
    »Entschuldigung, John.« Sie senkte den Blick. »Weil ich spüre, daß mein Freund ebenfalls tot ist, kann ich nicht daran glauben, daß Suko noch lebt.«
    »Natürlich.«
    »Sie sind so komisch.«
    Ich war schon vorgegangen und drehte mich um. »Wieso?«
    »Weiß ich auch nicht. Vielleicht so hart.«
    Diesmal lächelte ich. »Wissen Sie, Marion, wir haben es hier mit Gegnern zu tun, die über außergewöhnliche Kräfte verfügen. Da ist man nicht so locker.«
    »Klar, verstanden.« Sie schoß Sand in die Höhe, indem sie den turnschuhbedeckten Fuß in den Sand stieß. Marion protestierte auch nicht, als sie neben mir herging, denn ich hatte mir einen Weg gesucht, der um eine etwas zu hohe Felswand herumführte. Wir hatten Glück. Dahinter stieg das Gelände nur flach an. Der weiche Sand des Ufers blieb zurück. Nur hin und wieder war er wie ein feiner Schleier über das dunkelgraue Gestein geweht worden, ohne allerdings unsere Schritte abfedern zu können.
    Die Sicht war gut. Natürlich hielt ich schon jetzt nach meinem Freund Ausschau. Wie es allerdings aussah, war die Insel menschenleer. Selbst die Tiere hatten sie verlassen. Nicht einmal die Vögel benutzten sie als Landeplatz.
    Der graue Boden zeigte ein poröses Muster. Durch die Witterungsbedingungen war der Untergrund glatt geworden, aber er zeigte sich nicht als ebene Fläche. Es gab genügend Mulden und Spalten, die groß genug

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