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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag auf der Hand.
    Wahrscheinlich hätte sie in einer ähnlichen Lage ebenso gehandelt. Aber sie mußte wissen, ob der Teenager noch lebte oder verbrannt war.
    Jane suchte sich einen günstigen Platz, von wo aus sie das Haus im Auge behalten und selbst nicht so leicht gesehen werden konnte. Eine Plakatsäule bot sich an. Sie war einfach zu verführerisch. Das hatte auch ein Aufpasser aus der Truppe gewußt und ebenfalls dort Posten bezogen. Als er Jane sah, hörte er damit auf, in sein flaches Funkgerät zu flüstern. Er starrte sie böse an und veränderte seinen Gesichtsausdruck auch nicht, als sie neben ihm stehenblieb.
    »Ist was?«
    »Klar. Passen Sie auf, daß Ihnen Elenor nicht entwischt.«
    »Keine Sorge, das würden wir sehen.«
    »Ist sie im Haus?«
    »Wo sonst? Damit Neugierige wie Sie nicht an sie herankommen. Ist doch klar.«
    »Stimmt, Meister, und schöne Wache noch.« Jane ließ ihn stehen. Seine Aussagen hatten sie einigermaßen beruhigt, aber sie war noch nicht überzeugt. Erst wenn sie das Mädchen mit eigenen Augen gesehen hatte, würde es ihr besser gehen.
    Jane suchte weiter nach einer Deckung. Dabei wollte sie nicht auffallen. Die Aufpasser der Wachgesellschaft machten ihren Job sehr gut. Nicht immer hatten sie ein derartiges Objekt zu bewachen, und ihre Wichtigkeit würde sich noch steigern, wenn am nächsten Tag die Besucher ankamen, um von Elenor Hopkins wahre Wunderdinge zu erwarten. Einerseits war sie beschützt und bewacht, andererseits brauchte sie eine gewisse Freiheit, wie Jane erlebt hatte, als sie Elenor bis zur Kirche gefolgt war. Daß bei ihr einiges nicht mit rechten Dingen zuging, stand fest. Es lag nicht allein an Elenor selbst, sie wirkte ziemlich normal. Jane kam einfach nicht über die spirituelle Leere hinweg, die in der kleinen Kapelle geherrscht hatte. Daß so etwas überhaupt hatte eintreten können, bereitete ihr Sorgen. Die Hoffnung war aus der kleinen Kirche vertrieben worden und hatte einem bösen Druck Platz geschaffen.
    Dem Druck der Hölle?
    Jane schluckte, als sie daran dachte und stellte sich wieder das Bild der schwarzen Madonna vor.
    Ihrer Ansicht nach war nicht Elenor der springende Punkt in diesem Fall, sondern die schwarze Madonna. Sie mußte herausfinden, was hinter ihr steckte, welches Rätsel sich da verbarg. Wenn sie das geschafft hatte, lag der Weg zu dem Teenager frei.
    Jane dachte über die Probleme nach, als sie neben einer alten Straßenlaterne stand. In dem Laden dahinter waren einige Antiquitäten im Schaufenster ausgestellt, aber auch Bilder der jungen Wunderheilerin. Ihr Gesicht war von verschiedenen Rahmen umgeben. Manche bestanden aus Metall, andere aus Holz. Alles sah irgendwie kitschig aus, ebenso wie die kleinen Marienstatuen.
    Jane drehte sich um und hob die Schultern. Der Wind rauschte über die Dächer hinweg. Die Laternen warfen ein bläulich schimmerndes Licht auf den dunklen Boden. Es sah aus, als hätte sich helles Wasser dort verlaufen.
    Jane ging denselben Weg zurück. Sie wußte, wo die Aufpasser standen und lächelte ihnen zu. Die Männer schauten sie böse an. Froh waren sie über diesen Job auch nicht.
    Wenn Jane an das Hotel dachte, wurde ihr ebenfalls ganz anders. Es zog sie nichts in diesen Bau zurück, aber sie wollte etwas essen und würde es auch tun.
    Noch einmal blieb sie stehen und schaute zurück. Neben ihr am Straßenrand gurgelte Wasser in einen Gully.
    Das Haus der Familie Hopkins schien ihr wie auf einem Präsentierteller zu liegen.
    Sie richtete ihren Blick auf die Fenster. Hinter einem in der oberen Etage entdeckte sie dann auch den Schatten.
    War es Elenor, die dort stand? Noch hielt sie sich hinter einer dünnen Gardine auf, die ihre Umrisse verzerrte. Es hätte ebensogut eine andere Person sein können.
    Dann bewegte sich die Gestalt, und mit ihr die Gardine. Eine Lücke entstand, die Gestalt erschien deutlicher.
    Jane bewegte die Augen. Ihre Lippen bildeten einen dünnen Strich. Sie hatte sehr deutlich den geheimnisvollen Teenager erkannt. Und das Mädchen schaute in Janes Richtung. Es schien einzig und allein auf sie fixiert zu sein.
    Die Detektivin bewegte sich nicht.
    Starr blieb sie stehen.
    Blicke trafen sich.
    Über die Entfernung hinweg spürte Jane, daß es plötzlich zwischen ihr und dem Mädchen eine Verbindung gab. Nichts trennte sie mehr. Die eine schien nur mehr Augen und Gedanken für die andere zu haben.
    Gedanken auch?
    Es war, als hätte man ihr einen innerlichen Stoß gegeben. Jane beugte

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