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0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna

Titel: 0769 - Das Rätsel der schwarzen Madonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wandern alle zu dem Haus?«
    »Klar doch. Sie werden es belagern. Kranke und Gesunde, Krüppel und Verwachsene, was weiß ich. Zwei Busse sind schon eingetroffen. Sie stehen auf dem Parkplatz der Papierfabrik.«
    »Was sagt denn die Kirche dazu?«
    Der Mann bekam große Augen. »Die hält sich raus. Vorerst zumindest. Glauben Sie nur nicht, daß hier von einem Wunder gesprochen wird. Ich weiß ja nicht, wie das geht, aber ich kann mir vorstellen, daß es der Kirche schon komisch sein wird. Jedenfalls will unser Reverend nichts damit zu tun haben.« Er tippte Jane an. »Ihr, die Fremden, seid es doch, die hier den Wirbel machen. Da haben sich schon Geschäftsleute zusammengesetzt, um Land zu kaufen. Auch Häuser sollen aufgekauft werden. Stellen Sie sich mal vor, was hier los ist, wenn Glenfield zu einem englischen Lourdes hochgeredet wird.«
    »Lieber nicht«, sagte Jane.
    »Meine ich auch.«
    »Sie kennen Elenor aber.«
    »Klar, ich bin von hier. Früher war sie ganz normal. Erst in der letzten Zeit ist das durchgedrungen. Meine Frau ist Krankenschwester. Die kennt sich etwas aus und meint, daß diese Dinge mit der Pubertät der Kleinen zusammenhängen. Aber da bin ich überfragt. Ich erlebe nur mein blaues Wunder, wenn ich zu spät aus dem Pub nach Hause komme. Und genau in den Pub gehe ich jetzt.«
    »Dann viel Spaß.«
    »Danke, werde ich haben.«
    Der Mann zog seine Jacke fester zu und drückte den Hut tiefer in die Stirn. Dann verschwand er pfeifend und ließ Jane zurück, die sehr nachdenklich geworden war.
    Da gab es einige Dinge, die ihr sehr suspekt waren. Der Begriff Pubertät war gefallen. Das konnte einen jungen Menschen natürlich schon sehr verändern. Es mußte aber nichts zu bedeuten haben, wenn man die Reaktionen der Wunderheilerin in Zusammenhang mit der Madonna brachte.
    Sie spielte sicher eine entscheidende Rolle, das war Jane Collins schon klar.
    Jane Collins überquerte die zugige Straße und passierte sehr bald eine kleine Grünfläche, auf der verlassene Bänke standen. Die Gegend war einsam geworden. Später änderte sich dies. Sie ging an zwei breiten Bauten vorbei, wo Autos hinter langen Schaufenstern standen, bog in eine Gasse ein, scheuchte eine Katze aus ihrer Ruhe und mußte wieder eine Straße überqueren, um an den Rand von Glenfield zu gelangen, wo auch die kleineren Häuser standen.
    Sie verteilten sich in langen Reihen auf mehrere Straßen. Irgendwie sahen sie alle gleich aus. Eng, aus Backsteinen errichtet, ohne Keller, dafür mit den unterschiedlichsten Anbauten an den Rückseiten.
    Die Hopkins' lebten nicht in einem derartigen Bau. Ihr Haus war größer, stand abseits und war von einem Garten umgeben, von dem in der Dunkelheit aber keine Einzelheiten zu erkennen waren.
    Jane blieb in einiger Entfernung stehen und schaute sich das Haus von der Vorderseite her an.
    Fast hinter jedem Fenster leuchtete das Licht. Manchmal sah sie auch einen Schatten durch den Schein huschen, doch sie konnte nicht erkennen, ob einer dieser Schatten zu Elenor gehörte. Dazu war sie zu weit entfernt.
    Sie näherte sich vorsichtig, aber sie kam nicht auf das Grundstück. Unter Bäumen an der Seite parkte ein großer dunkler Wagen, ein Transporter. Plötzlich schwang die hintere Tür auf.
    Ein Mann sprang heraus. »He, Sie…!«
    Jane drehte sich um. »Meinen Sie mich?«
    »Wen sonst?« Der Mann kam näher. Er trug die Uniform eines privaten Wachdienstes. »Hören Sie zu, Madam, es ist nicht erlaubt, das Grundstück zu betreten.«
    »Das habe ich auch nicht getan.«
    »Sie wollten es aber. Wir haben den Auftrag, Neugierige fernzuhalten. Auch mit Gewalt. Das sollten Sie wissen.«
    »Okay, begriffen. Aber eines noch. Wie wird es morgen aussehen? Werden Sie die Massen dann auch zurückhalten?«
    Er grinste, weil er sich stark und sicher fühlte. »Sicher doch, da werden wir Sperren errichten und die Gaffer damit auf Distanz halten. So nahe wie heute kommen Sie nicht mehr heran. Da gebe ich Ihnen mein Wort.«
    »Gute Arbeit, gratuliere.«
    Der Wächter war irritiert. »Wollen sie mich verarschen?«
    »Überhaupt nicht. Ich bin Detektivin, die Familie hat mich engagiert. Ich schaue ebenfalls nach.«
    »Davon weiß ich ja nichts.«
    Jane lächelte hintergründig. »Alles, mein Lieber, wird man Ihnen auch nicht sagen.« Bevor der Kerl noch etwas erwidern konnte, war Jane Collins bereits gegangen. Die Detektivin gehörte nicht zu den Menschen, die so schnell aufgaben. Das Haus wurde bewacht, der Grund dafür

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