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077 - Das Kollektiv

077 - Das Kollektiv

Titel: 077 - Das Kollektiv Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Stichwort, hob ihre Hand und ließ sich aus dem Sattel gleiten.
    Matthew Drax stöhnte. »O nein! Sag nicht, dass der Weg schon wieder zu Ende ist! Nicht nach fünf Minuten!«
    Wortlos trat Aruula zur Seite, hielt ihr Yakk am langen Zügel fest und gab den Blick frei auf das, was vor den stämmigen Hufen lag: Felsbrocken.
    Kniehoch, halb verdeckt und weit verstreut in einem tief gefurchten Teppich langer dürrer Gräser, der die windumspielte Ebene zwischen ihr und dem nächsten Waldstück bedeckte.
    Ächzend schwang Black sein Bein über den Rücken des Yakks, verzog das Gesicht und griff sich an die Sitzfläche, kaum dass er festen Boden berührt hatte.
    »Brauchen Sie etwas Salbe?«, tönte es mit heller Stimme vom Ende der kleinen Gruppe an sein Ohr.
    Mr. Black bedachte Miss Hardy mit einem missfälligen Blick. Die Zeiten, in denen sie eine folgsame Rebellin unter seinem Kommando gewesen war, schienen in immer weitere Ferne zu rücken. Die Allianz mit diesen Zivilisten untergrub die Disziplin. Kein Wunder, wenn sogar ein Air Force Commander wie Drax seine Leute
    duzte - etwas, das Black nie in den Sinn gekommen wäre.
    »Wenn wir den ARET gefunden haben, können Sie Ihren eigenen Hintern ja gern auf einem Yakk belassen und hinter uns her zuckeln!«, entgegnete Black bissig.
    Miss Hardy lachte leise, während sie Aikos hilfreich entgegengestreckte Hand ergriff und absaß. Der Cyborg nickte ihr zu und grinste verstohlen.
    Honeybutt , wie die hübsche Schwarze von allen genannt wurde, zeigte ihr Interesse an dem amerikanischen Asiaten inzwischen deutlich und ließ keine Gelegenheit aus, sich in seiner Nähe aufzuhalten.
    Und zog damit Mr. Blacks Unwillen auf sich. Dabei hätte der Chef der Running Men nicht einmal sagen können, ob ihn sein gekränkter Stolz dazu trieb oder gar leise Eifersucht. Honeybutt Hardy war für ihn immer so etwas wie eine Tochter gewesen.
    Bei seiner Bemerkung über den ARET erinnerte sich Black an Boris Lewkov, und seine Verärgerung schlug in Bedauern um. Der versklavte russische Techno, dem sie vor zwei Wochen in den Erzminen der Narod'kratow begegnet waren, hatte durch ihre Ankunft neue Hoffnung geschöpft und einen Fluchtversuch gewagt - in letzter Konsequenz vergebens.
    Black seufzte. Wenigstens war der Mann aufrecht gestorben, und was auch nicht unerheblich war: Er hatte ihnen von dem ARET erzählt. Der Autarke Russische Expeditions-Panzer gehörte zur Ausrüstung seiner verlorenen Expedition und sollte irgendwo nahe einer geheimnisvollen Kristallfestung zu finden sein. Dorthin waren sie nun unterwegs.
    Mr. Black wandte sich um und ging auf Matthew Drax zu, der mit seiner Billigung - die ihm nicht leichtgefallen war - das Kommando über die gemeinsame Expedition innehatte. Miss Aruula hatte Drax die Zügel ihres Yakks in die Hand gedrückt und sich zu Fuß daran gemacht, das weite Feld der Steine zu erkunden. Von fern war rauschende Brandung zu hören, die sich unterhalb der langgezogenen Steilklippen an den Stranden brach.
    Die Gruppe befand sich noch immer etliche Meter über dem Meeresspiegel - sie war dem Verlauf der Küste auf höher liegendem Terrain gefolgt, weil die wilden, zum Teil bis ins Wasser hinein von Dschungel oder Geröll blockierten Ufer des Kratersees kein Durchkommen für die Yakks ermöglicht hätten.
    Aruula presste die Lippen zusammen, strich sich das Haar aus der Stirn und sah sich um. Irgendwo zwischen dem wogenden Gras und den zahllosen zerklüfteten Felsbrocken mit ihren teilweise messerscharfen Kanten musste es eine Passage geben!
    Matt hatte es sich derweil am Rande der Bäume auf einem mächtigen, vom Blitz gefällten Stamm gemütlich gemacht, das linke Bein angezogen und den Ellbogen auf dem Knie geparkt.
    Lässig hielt er mit der Rechten die Lederriemen fest, an deren Ende zwei Yakks mit gesenktem Kopf vorsichhindösten.
    Blacknahmdendampfenden, zotteligen Umweg in Kauf und trat an Commander Drax' Seite.
    »Was denken Sie: Wird sie den Handelspfad wiederfinden?«, fragte er leise und mit Blick auf Aruula.
    Matt schüttelte den Kopf. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob er überhaupt existiert! Der Kurs, auf dem wir die letzten zwei Tage unterwegs waren, kam mir, ehrlich gesagt, eher wie etwas zufällig Gewachsenes vor, das irgendwo im Nichts endet. Wenn das die alte Handelsroute ist, die alle größeren Siedlungen am Ufer entlang verbindet, fresse ich… was auch immer.« Die Auswahl an ungenießbaren, ja gefährlichen Gewächsen war immens in dieser

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